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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Planeten: Lannol – oder Wega XVI – war ein Planet mit relativ niedriger Durchschnittstemperatur. Keine Welt, wie die Ferronen sie bevorzugten. Vielleicht würden sie Lannol eines Tages ihren Lebensbedürfnissen anpassen, den Planeten ferrolifizieren . Aber bis dahin mochten Jahrhunderte, Jahrtausende vergehen.
    Kerlon hatte wohl Mühe, die schwere Tür aufzuziehen. Rhodan streckte die Hand aus, um zu helfen, aber Kerlon wehrte schwer atmend ab. Rhodan akzeptierte, obwohl ihm dabei nicht wohl war.
    Kerlon atmete einige Male tief und rasselnd durch. Dann griff er den Türgriff mit beiden Händen und zog. Millimeterweise öffnete sie sich.
    Sofort schlug ihnen ein bestialischer Gestank entgegen: nach Schwefelwasserstoff und Ammoniak, dazu ein süßlicher Hauch von Ethanol. Rhodan, Sengu und Tschubai wichen schaudernd zurück. Kerlon aber ging ungerührt in den anschließenden Raum hinein.
    Die Halle lag wie in einem Dämmer. Das Licht war fahl. Hin und wieder aber blitzte es grellblau auf aus einer Kugel, die an der Decke über einem Bassin hing. Die Kugel konnte einen, vielleicht zwei Meter durchmessen – die Imitation der Wega , nahm Rhodan an.
    Die lange und breite Halle wirkte mit ihren fünf Metern lichter Höhe sehr flach. Das große Wasserbecken, das von einer hüfthohen, gläsernen Wand umgeben war, bildete den Mittelpunkt des Raumes.
    Das Paludarium.
    Das Becken war schwach oval ausgebildet, gut fünfzig Meter lang, fünfundvierzig Meter breit.
    »Ich habe einheimische Lebensformen von Lannol ausgewählt, die uns als Basis für frische Nahrung dienen. Das hat viele Vorteile«, erklärte Kerlon. »Die Selbstversorgung aus interner Züchtung erlaubt es uns, lange Zeit, wenn nötig Jahrzehnte, von der Außenwelt unbemerkt, in der Bastion zu verweilen. Andererseits können wir die Bestände nötigenfalls aus der Natur auffüllen. Transportschächte zu dem angrenzenden Meer sind in Arbeit.«
    »Ich verstehe«, sagte Rhodan matt. Er hatte sich neben Kerlon an die gläserne Brüstung gestellt und starrte in das Becken. Er atmete flach. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Tschubai und Sengu, die sich etwas abseits hielten, die Hand über Mund und Nase gelegt hatten.
    Kerlon ereiferte sich immer mehr. Er pries bestimmte Tierarten als besonders eiweißreich, außerdem erstaunlich wohlschmeckend. Es gäbe Pflanzen, die nicht nur gesundheitsförderlich wirkten, sondern geradezu lebensverlängernd.
    Die künstliche Landschaft des Paludariums war offenbar der Natur Lannols nachempfunden gewesen. Der breite Rand stellte eine Sumpflandschaft dar. Der Sumpf ging nahtlos in eine Uferlandschaft über; die Mitte des Beckens wurde von einer Wasserfläche eingenommen, aus deren Tiefen ein schwaches rötliches Licht glomm.
    Kerlon erzählte begeistert: Demnach war Wega XVI, Lannol, eine geophysikalisch enorm aktive, geradezu aufgewühlte Welt. Erdbeben sollten an der Tagesordnung sein.
    »Lannols Oberfläche besteht zu drei Vierteln aus Landmasse, nur zu 25 Prozent ist sie von Ozeanen bedeckt«, berichtete Kerlon. »Diese Ozeane sind allerdings abgründig.« Rhodan rechnete Kerlons Angaben in irdische Maßeinheiten um. Demnach waren die Meere Lannols bis zu zwanzig Kilometer tief.
    Kerlon sprach mit dem Stolz des Entdeckers. »Wegen der geothermischen Aktivitäten Lannols und seiner unzähligen unterseeischen Vulkane ist der Abyssus der Meere kontinuierlich wärmer als ihre Oberfläche. Die Winter hier können schreckenerregend sein. In diesen Wintern vereist die Oberfläche der Meere. Die Ewige Bastion selbst ist natürlich bestens isoliert.«
    »Gut«, bemerkte Rhodan.
    Kerlon wies in das Bassin. »Viele der lannolschen Tier- und Pflanzenarten überwintern in den Meerestiefen, leben also jahreszeitlich amphibisch. Sie bevorzugen diese ufernahen Sumpfregionen. Der Sauerstoffgehalt der Luft draußen ist mit elf Prozent eher gering.«
    Elf Prozent , dachte Rhodan. Das entspricht dem Sauerstoffgehalt der Erdatmosphäre in ungefähr 4000 Metern Höhe. Menschen könnten dort also atmen, wären aber rasch erschöpft.
    »Der Sauerstoffgehalt in der Bastion ist im Allgemeinen unseren Bedürfnissen angepasst«, sagte Kerlon.
    Während des Vortrags standen Rhodan, Sengu und Tschubai regungslos nebeneinander und starrten in das Becken. Das Wasser roch faulig. Tierleichen trieben, in unterschiedlichen Stadien der Verwesung, an der Oberfläche, aufgebläht und wächsern. Sie waren derart deformiert, dass ein Rückschluss auf ihre Gestalt als

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