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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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der Ferrhianen an. Das gebratene Fleisch schmeckte wie Hühnchen, mild und rein.
    Nach dem Essen brachen sie auf und folgten dem Fluss. Das Gefälle wurde stärker, das Wasser schoss nur so dahin. Die Strömung war so unwiderstehlich, dass Kakuta meinte, nicht den Fluss zu sehen, sondern eine im Zeitraffer laufende holografische Aufzeichnung des Stroms. Das Wasser war nun dunkel von aufgewühltem Schlamm; Äste und Zweige trieben darin. Der Dschungel zu ihrer Seite war undurchdringlich. Ranken, armdick und voller rostroter Dornen, schlängelten sich um die Stämme, hingen wie Vorhänge von den Ästen herab; Schilf und Röhricht wuchs dicht, wo der ufernahe Boden morastig war.
    Dann wurde das Laubdach über ihren Köpfen schütterer, und ein gewaltiger Regen setzte ein. Kakuta wurde wieder schmerzhaft bewusst, dass die Schwerkraft auf Pigell höher war als auf der Erde. Die Tropfen stachen wie Nadeln in die Haut.
    Sie waren im Nu durchnässt. Kakutas Blase drückte seit fast einer Stunde, nun konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er trat einige Schritte abseits und ließ Wasser. Wie herbeigezaubert hockten plötzlich etliche froschähnliche Geschöpfe auf dem Boden, quakten ohrenbetäubend, reckten ihre Köpfe in seinen Strahl und tranken seinen Urin.
    Als er fertig war, warfen sie ihm traurige Blicke zu. Besser kleine Freunde als keine Freunde , dachte Kakuta und winkte den Froschkreaturen freundlich zu.
    Kakuta ging einige Schritte hinter Bechia Yuaad. Er sorgte sich um die Ferronin. Der Marsch war weit anstrengender gewesen, als er sich vorgestellt hatte. Musste sie mit ihrer Behinderung nicht besondere Mühe haben, mitzuhalten? Falls ja: Was sollte er tun? Die Ferrhianen um eine Pause bitten? Oder sollte er Yuaad teleportieren?
    Unverhofft weitete sich der Dschungel. Kakuta glaubte, in einer Kathedrale zu stehen. Die mächtigen Stämme standen weit auseinander; ein Kreis von fast einhundert Metern Durchmesser war von Bäumen ganz frei.
    Trotzdem standen sie nicht etwa auf einer Lichtung. Im Gegenteil: Das Blätterdach über ihnen schien dichter und undurchdringlicher denn je.
    Es war ungewöhnlich still.
    Nur am Rand, dort, wo die Bäume wieder enger aneinanderrückten, summten zwei der Giganten vor sich hin. Kakuta konnte diesmal ihre meterlangen Zungen sehen, die, zwei nebeneinander liegenden Elefantenrüsseln ähnlich, unabhängig voneinander die Stämme abtasteten, Wasserrinnsale fanden und schlürften. Hin und wieder fasste eine der Zungen an die Seite, packte etwas – ein Tier, ein Pilz? – und beförderte es in die Höhe, auf den Rücken des Giganten.
    »Wir sind da, endlich da«, sagte Douboloz. Er wies mit seinem zerbrechlichen Arm hoch zum Gewölbe der Baumkronen: »Die Zitadelle.«

5.
    Die Piraten von Penzance
    MYRANAR
     
    Bull erwachte als Erster. Er war ausgeschlafen und fühlte sich frisch und stark. Er benutzte die Hygienezelle, dann weckte er Manoli, anschließend die Jugendlichen.
    Sid González fuhr sich kurz durch die schwarzen Haare, die glänzten, als hätte er sie mit Olivenöl gewaschen. Bull fielen erneut die ungewöhnlich hellen Handinnenflächen des sechzehnjährigen Jungen auf.
    Sue Mirafiore brauchte ein wenig länger, sich aus ihren Traumlandschaften zurückzukämpfen. Hätte Bull nicht gewusst, dass sie nur ein Jahr jünger war als Sid, hätte er sie für ein Kind halten können. Für eine Neun- oder Zehnjährige, allerdings ohne die Aura der Unverwundbarkeit, die in diesem Alter noch um die Menschen wehte.
    Sue ging zur Schlafkuhle des Ilts und tippte ihm mit dem Zeigefinger ihres ausgebildeten Arms auf den Kopf. »Werd wach, Mister Gucky.«
    Mr Gucky brummelte etwas vor sich hin in einer Sprache, die voll rascher Klick- und Schnalzlaute war und in der eine fremdartige Melodie schwang.
    Wenig später trat Sid aus der Hygienekammer und setzte sich zu Sue und dem Ilt. Gleich darauf hörte Bull die drei lachen.
    Zum Frühstück gab es eine Frucht oder ein Gemüse, das einer blauen, ungleichmäßig gewachsenen Mohrrübe ähnlich sah, aber heiß, scharf gewürzt und von der mürben Konsistenz einer Frikadelle war.
    »Wenn wir zurück sind«, sagte Manoli, »schreiben wir ein Kochbuch: ›Manoli & Bull – Kulinarische Sternstunden. Das Beste aus den Küchen der Arkoniden, Ilts und Fantan‹. Sollte uns reich und berühmt machen.«
    »Das braucht es nicht mehr«, sagte Bull. »Du bist doch schon Besun.«
    Manoli grinste und winkte bescheiden ab. Dann sagte er mit einem übertrieben

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