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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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nun mit einer federnden dunkelgrünen Schicht ausgelegt, kurz darauf bedeckte eine Verkleidung aus demselben Material die Wände und die Decke.
    Die Lichtleisten waren verlässlicher, heller. Schließlich hatten sie das Ende des Ganges erreicht. Sie standen vor einem Schott oder einer Schleuse. Kerlon gab die übliche zweistellige Ziffernkombination ein. Die Luke versank langsam und lautlos im Boden.
    Es war tatsächlich eine Schleuse, groß genug, um nicht nur sie aufzunehmen, sondern gut zwanzig Mann, vielleicht mehr.
    Nachdem sich die Luke hinter ihnen wieder geschlossen hatte, wurde die Luft in der Schleuse mit einem leisen Zischen umgewälzt. Filteranlagen aktivierten sich. Dann war es wieder still, und die nächste Luke nach innen öffnete sich.
    Für einen entsetzlichen Moment hatte Rhodan gefürchtet, auch hier würde ihnen der Leichengeruch entgegenströmen.
    Der Raum, in den sie traten, roch nach gar nichts, völlig steril. Die Luft war heiß, sehr trocken, ein steter Luftstrom ging, ohne Kühlung zu bringen.
    Der Raum, durch den dieser immer gleiche, tote Wind wehte, war eine Kasematte, ein gut dreißig Meter breites, endlos langes Gewölbe. Zu beiden Seiten des Mittelganges standen mit technischem Gerät vollgepfropfte Liegestätten. Aus den Fuß- und Kopfenden ragten v-förmige Gestänge, die einen Baldachin aus einem dünnen Metallgespinst trugen.
    Von den Rändern des Baldachins hing eine halb transparente Folie, die das gesamte Bett umgab. Die Körper auf den Liegen waren nur in Umrissen zu sehen.
    »Sie ruhen in Kryostase«, wisperte Kerlon ehrfürchtig. »Ich habe sie so lange wie möglich ruhen lassen. Ich habe sie für den heutigen Tag geschont.« Er sah Rhodan erwartungsvoll an.
    Rhodan wies in die Tiefen der Kasematte. Es mussten Tausende dieser Kryo-Betten sein, die dort in einer Reihe standen.
    Rhodan trat an eines der Betten und berührte die Folie. Sie war spröde und zerrieselte unter seiner Berührung wie Sand. Der herabrinnende Teilchenstrom löste immer mehr und immer größere Fragmente aus der Folie.
    Rhodan schaute den mumifizierten Leib lange an. Der Körper war unbekleidet. Von der Statur und dem immer noch deutlich sichtbaren Schnitt des Gesichtes her zu schließen, lag vor ihm ein Arkonide, der vor Jahrhunderten, wenn nicht vor Jahrtausenden gestorben sein musste. Der Tote hatte die Arme über der Brust gekreuzt. Die Haut wirkte mineralisch, versteinert, hatte aber jedes Detail des Lebens bewahrt. Der Leib war von einem ruhigen Sepiabraun wie auf uralten Fotografien.
    Tschubai und Sengu waren einige Schritte zurückgeblieben. »Und?«, fragte der Teleporter.
    Rhodan sparte sich den Weg an eine der anderen Kälteschlafliegen. »Sie sind alle tot«, sagte er leise.
    »Das sind sie in der Tat!«, sagte Kerlon voller Stolz. »Tot, aber einsatzbereit. Sie warten auf Ihren Befehl.«
    »Was soll ich einem Toten befehlen?«, murmelte Rhodan leise.
    »Das ist also Ihre Streitkraft«, sagte er dann laut und ohne jeden Spott, als wollte er einen letzten Rest Hoffnung abschütteln wie Ballast.
    » Unsere Streitkraft«, stellte Kerlon klar. »Bereit, die Echsen zu vertreiben!«
    »Die Armee wartete lange. Was ist geschehen?«
    Kerlon dachte nach. »Was geschehen ist? Es ist viel geschehen. Natürlich ist auch für Sie viel Zeit vergangen«, sagte er. »Elat hat mich darauf vorbereitet, dass ich Sie über die Ereignisse der Zwischenzeit unterrichten müsste.«
    »Ich höre Ihnen gerne zu«, sagte Rhodan.

7.
    Die Zitadelle
    Pigell
     
    Kakuta sah, wie eine große, drei oder vier Meter durchmessende Holzscheibe an Seilen herabgelassen wurde, eine Plattform. Als die Scheibe den Boden erreicht hatte, bemerkte Kakuta, dass sie aus einem korkartigen Material bestand. Was er für Seile gehalten hatte, waren Lianen, und sie waren nicht mit der Tragscheibe verknüpft, sondern angewachsen.
    Die Ferrhianen verabschiedeten sich und zogen sich in den Dschungel zurück.
    Yuaad betrat die Plattform zuerst und stellte sich in ihre Mitte. Deringhouse folgte, danach Sloane und Morosowa. Sie suchten die Nähe der Ferronin. Kakuta folgte. Die Lianen strafften sich und zogen an. Die Fahrt nach oben ging glatt, aber nicht mechanisch. Kakuta spürte mal eine sanfte Beschleunigung, dann wieder eine leichte Verringerung der Geschwindigkeit.
    Ihr Ziel wurde sichtbar: eine Öffnung in einem borkigen braunen Dach über ihnen. Die Plattform passte hinein wie ein Pfropfen. Kakuta hörte ein leises, schmatzendes Geräusch,

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