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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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versäumt, meine Leute von der Ankunft des Kommandanten in Kenntnis zu setzen.«
    Er machte Anstalten aufzustehen. Tschubai erhob sich und bot seine Hand an. Kerlon zögerte, ließ es dann aber geschehen, dass Tschubai ihm unter den Arm griff. Als er neben Tschubai stand, schaute er ihm in die Augen. »Die Wahrheit ist«, raunte er Tschubai zu, »ich brauche schon lange jemanden, der mir behilflich ist.« Er tätschelte Tschubais Arm. Die Berührung war leicht wie von einem welken Blatt.
    »Lassen wir Ihre Männer nicht warten«, sagte Tschubai munter.
     
    »Ich sehe so gut wie nichts«, hatte Wuriu Sengu gesagt und mit der Handinnenfläche behutsam die Spitzen seiner mit Gel in Form gebrachten Stachelfrisur berührt. Sengu war weder groß noch schlank; an guten Tagen hätte man sagen können, dass der junge Japaner einen gemütlichen Eindruck machte. Wer ihn als dick bezeichnet hätte, wäre von ihm belehrt worden, dass er eben Substanz hatte. Im Augenblick wirkte er auf Rhodan allerdings eher dünnhäutig und abgeschlagen.
    »Jedenfalls sehe ich nichts, was man mit Grund eine Bastion nennen könnte.«
    »Was genau hast du entdeckt?«
    Sengu war ein Späher. Er vermochte mit seiner Paragabe durch feste Materie zu sehen. Hauswände, selbst wenn sie aus Beton waren, konnte Sengu ohne größere Anstrengung durchschauen .
    »Es ist sehr anstrengend«, flüsterte er. »Ich hatte erwartet, ein wohlgeordnetes System von Stollen und Schächten zu finden, Antigravschächten vielleicht. Und Korridore natürlich, die alles verbinden. Maschinenhallen, Mannschaftsquartiere und so weiter. Aber die Bastion ist nur ein Sammelsurium von Höhlen oder Kavernen – von einer beachtlichen Zahl von Kavernen übrigens, aber soweit ich sehe, bestehen ihre Wände aus nacktem Fels. Keine oder nur eine ansatzweise Auskleidung mit Metall oder Plastik. Alles verbunden nur durch – ich weiß es nicht: Spalten im Fels, niedrigen Gängen.«
    Rhodan sah ihm die Erschöpfung immer deutlicher an. Das Durchschauen musste ihn viel Kraft gekostet haben. »Es gibt also gar keine Bastion «, schloss er.
    »Jedenfalls existiert, soweit ich sehe, kein konstruierter Festungsbau mit verlässlicher Energieversorgung und Lebenserhaltungssystem.«
    »Der Transmitterraum«, erinnerte Rhodan. »Und das, was Kerlon sein Paludarium nennt?«
    Sengu nickte. »Sicher. Von diesem Paludarium führen auch drei weitere Gänge in den Felsen. Überhaupt gibt es etliche Gänge. Aber der Felsen ist so undurchdringlich – ich sehe nicht, wo der Maschinenpark dieser Bastion sein sollte.«
    Er schwieg einen Moment.
    »Womit ich nicht ganz ausschließen will, dass es all das, wovon Kerlon spricht, tatsächlich gibt. Vielleicht tiefer im Felsen, weiter unten, als meine Augen reichen.«
    Rhodan sagte: »Ich weiß nicht, wofür Kerlon mich hält. Ich fürchte nur, dass die Wahrheit ihn so sehr enttäuschen wird, dass er es nicht überleben würde. Oder habe allein ich das Gefühl, dass Kerlon überhaupt nur noch lebt, weil ihm die Hoffnung auf denjenigen, den er erwartet, die Kraft gegeben hat?«
    »Das ist Psychologie.« Sengu lächelte. »Nicht mein Metier.«
    Plötzlich erscholl das laute Gelächter Kerlons.
    »Gehen wir besser zu den beiden«, sagte Rhodan.
     
    »Kerlon möchte uns seine Mannschaft vorstellen«, sagte Tschubai. »Die Streitkraft der Bastion.«
    Rhodan schaute Sengu an. Der Japaner zuckte ratlos mit den Schultern. »Vielleicht«, flüsterte er.
    Sie waren froh, dem Gestank des Paludariums zu entkommen. Die Luft im anschließenden Gang war frischer; die Lichtleisten leuchteten matt, aber verlässlich.
    Sie folgten Kerlon, der den abschüssigen Gang so rasch entlangeilte, dass Rhodan ihn schon stürzen sah. Hin und wieder verließen den Greis die Kräfte. Er unterbrach den Lauf, stützte sich mit einer Hand am klammen Fels der Wände ab und rang nach Atem. »Ihre Bastion«, keuchte er, »unsere Bastion, Elite, unsere Elite«, er hustete, »einsatzbereit, wie Sie es angeordnet haben, der Kommandant, das ganze Geschwader, hochgerüstet«, er hustete, »dass viele es einfach nicht mehr geglaubt haben, vergeben wir«, er starrte Rhodan an. »Das vergeben wir doch?«
    »Ja«, sagte Rhodan. »Vergebung.«
    Dann löste sich Kerlon von der Wand und rannte weiter, um einige Minuten später, wieder an die Wand gestützt, mit fast denselben Worten dasselbe zu sagen: die Bereitschaft der Besatzung, das Geschwader, die Vergebung.
    Der Gang verbreiterte sich; der Boden war

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