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Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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stammen, aber er war in tadellosem Zustand. Auch uralte Arkontechnik wurde mit einem Ausflug durch die Tiefsee spielend fertig.
    Nachdem Crest erwacht war und sich etwas gestärkt hatte, war er von Mercant und Haggard mit einem der menschlichen Tauchboote hinaus aufs Meer gebracht worden. Zwar gingen sie eigentlich alle davon aus, dass die Positronik der Unterseekuppel nicht mehr als die unmittelbare Umgebung überwachte, aber sie hatten kein Risiko eingehen wollen.
    Deshalb war Crest beinahe hundert Kilometer südlich der Kuppel ausgesetzt worden, und nun legte er allein und ohne jeden Funkkontakt die Strecke dorthin zurück.
    Der Antrieb des Anzugs summte leise, während er ihn durchs Wasser trug, und die Helmstrahler bildeten einen diffus gelblichen Lichtkegel in der Finsternis. Schwebstoffe glitzerten im Licht, und gelegentlich huschten kleine Fische pfeilschnell davon. Sonst war da nichts um ihn. Crest war völlig allein.
    Er musste feststellen, dass die Tiefsee noch weit unheimlicher war als der Weltraum. Wenn man im Weltraum schwebte, winzig vor dem endlosen Panorama des Alls, mochte man sich klein fühlen, unbedeutend. Aber die majestätische Pracht des Sternenmeers hatte auch etwas Erhebendes an sich. Diese Weite sorgte für eine beinahe religiöse Erfahrung.
    In der Tiefsee gab es keine Weite. Hier herrschte abgrundtiefe Finsternis. Der Blick reichte keine hundert Meter weit, und auch dies nur in der Richtung, in die die Strahler zeigten. Unmittelbar neben ihm, unmittelbar hinter ihm lag nichts als Schwärze. Hunderte Millionen Kubikkilometer Wasser umgaben ihn. Darin mochten Gefahren lauern, die er sich nicht einmal vorstellen konnte. Und er würde sie erst bemerken, wenn sich ihre zahnbewehrten Mäuler unter ihm öffneten oder sich ihre kräftigen Tentakel um seine Beine legten.
    Ganz ruhig, ermahnte er sich selbst. Das ist nur ein leichter Anfall von Tiefenkoller. Es gibt in diesen Gewässern nichts, was einem arkonidischen Schutzanzug gefährlich werden könnte. Außerdem würden die Anzugsensoren anschlagen, lange bevor es zu einem Angriff kommt.
    Crest nickte stumm und schalt sich einen Narren. Trotzdem wünschte er sich, der alte Anzug besäße ein System zur virtuellen Darstellung der Fernumgebung aus den Sensordaten, wie es die neueren arkonidischen Modelle aufwiesen. Dann hätte er sich die Leere, die laut Helmdisplay um ihn herrschte, wenigstens simuliert im Helm anzeigen lassen können.
    »Wir nähern uns unserem Ziel«, verkündete die Anzugpositronik, ein sehr rudimentäres Rechensystem im Vergleich zu denen, mit denen Crest zu arbeiten gewohnt war. »Drei Kilometer bis zur Kuppel.«
    »Geschwindigkeit reduzieren!«, befahl Crest. »Automatisches Erkennungssignal senden! Keinen Sprechkanal öffnen!«
    »Verstanden«, sagte die Anzugpositronik.
    Vor ihm tauchte die erleuchtete Form der Tiefseekuppel auf. Einige Tauchboote der Menschen umkreisten sie. Mercant und die anderen hatten sich dagegen entschieden, die Kuppel vor Crests Eintreffen zu evakuieren. Das wäre zu auffällig gewesen.
    Crest schaltete die Helmstrahler aus und fuhr alle nicht zwingend erforderlichen Systeme runter. Sie hatten abgesprochen, dass er sich sozusagen an die Kuppel anschleichen würde, nur für den Fall, dass die Positronik seine Ankunft überwachte. Den Tauchbootbesatzungen war Befehl erteilt worden, ihn nicht zu beachten. Der fremde Heimkehrer sollte zunächst nur mit der Kuppelpositronik Kontakt aufnehmen. Und sie davon überzeugen, dass er der Herr der Anlage war.
    Es war ein verrückter Plan, dessen Ausgang alles andere als gewiss war. Doch trotz aller Angst, die Crest bisher empfunden hatte, machte sich jetzt, kurz vor seinem Ziel, zunehmend die Erregung des Nervenkitzels in ihm breit. »Ich fasse es nicht«, murmelte er. »Ich mache das hier wirklich.«
    »Verzeihung, aber ich habe den letzten Befehl nicht verstanden«, sagte die Anzugpositronik.
    »Ich habe nicht mit dir gesprochen«, ließ Crest sie wissen.
    Er hatte nicht geglaubt, dass so viel Mut in ihm steckte. Der andauernde Umgang mit den Menschen schien ungeahnte Eigenschaften zu fördern, lange vergessen geglaubte, archaische Gefühle in ihm zu wecken.
    Es kam ihm vor wie der erste Schritt zur Unsterblichkeit, nach der er schon so lange suchte.
    »Eine Antwort von der Kuppelpositronik trifft ein«, meldete der Anzug. »Der Zutritt an Bord wurde erteilt.«
    Auf dem Helmdisplay sah Crest, wie sich eine bislang verborgene Mannschleuse in der Kuppelwand

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