Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft
ergeben, melden wir uns bei Ihnen.«
Er sah zu, wie die beiden Männer die Zentrale verließen, dann wechselte er einen Blick mit seinen verbliebenen Gefährten. In keinem Gesicht sah er Erleichterung. Wenn überhaupt schien ihrer aller Sorge nur noch zugenommen zu haben.
»Das hier ist nur ein Aufschub«, sagte Ras Tschubai leise. »In einem Tag und einer Nacht nach Ferrol-Zeit werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach Zeugen des Untergangs der Ferronen – wenn uns nichts einfällt, was wir dagegen unternehmen können.«
»Aber was können wir denn machen?«, fragte Wuriu Sengu. Der rundliche junge Japaner mit der Stachelfrisur ließ sich gegen eine Konsole sinken. Er wirkte niedergeschlagen. »Wir besitzen ein einziges Beiboot, das aktuell nicht flugfähig ist. Im Keller der Bastion steht ein Transmitter, der uns vielleicht nach Rofus führt, vielleicht auch nicht. Außerdem haben wir eine Halle voller mumifizierter Arkoniden im Angebot. Das alles bringt doch nichts! Wir sind nur vier Leute.«
»Wir sind sechs«, verbesserte Rhodan ihn. »Wir dürfen Lossoshér und Chaktor nicht vergessen. Und wir waren auch nur zu neunt, als wir uns entschieden, in den Kampf zwischen Ferronen und Topsidern einzugreifen, um dabei zu helfen, diesen Konflikt irgendwie beizulegen.«
»Ja, aber was haben wir denn bislang überhaupt erreicht?«, wollte Sengu wissen. »Die GOOD HOPE ist über Ferrol abgestürzt, wir haben Alexander verloren, Rod, Conrad, Tako und Anne sind verschollen oder womöglich tot. Die Topsider haben den Thort erschossen, und die Ferronen im ganzen System sind auf der Flucht. Wir haben bislang nichts dazu beigetragen, diesen Konflikt zu schlichten oder gar zu beenden. Wir haben immer nur reagiert, haben ums Überleben gekämpft und sind geflohen.«
»Du irrst, Wuriu«, sagte Tschubai. »Ja, wir haben bisher vor allem ums Überleben gekämpft und sind geflohen – von Ferrol über Rofus bis hierher nach Lannol. Aber wir haben dennoch viel Gutes unterwegs bewirkt. Wir haben unzähligen Ferronen das Leben gerettet. Lossoshér und Chaktor sind nur zwei von ihnen.«
»Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns erst seit wenigen Tagen vor Ort befinden«, kam Thora ihm unerwartet zu Hilfe. Die Arkonidin blickte Sengu streng an wie eine Lehrerin einen Schüler, der eine schwierige Schulaufgabe lieber abbrechen wollte, statt sich auf seinen Hosenboden zu setzen und sich ein wenig anzustrengen. »In dieser Zeit haben wir bereits unglaublich viel über den Konflikt gelernt. Kein Plan zum Sieg kann reifen ohne gründliche vorherige Aufklärungsarbeit.«
Sie schien noch etwas hinzufügen zu wollen, schloss aber den Mund und sagte nichts mehr.
Die Transmitter, dachte Rhodan. Allein sie zu finden dürfte viele unserer bisherigen Mühen wert gewesen sein. Er dachte absichtlich nicht alle , denn der Verlust von Menschenleben wurde auch durch den Fund dieser geheimnisvollen Maschinen nicht entgolten. Er hoffte inständig, dass ihre verlorenen Gefährten noch am Leben waren.
»Also schön«, gab der Japaner klein bei. »Wir haben ein paar Ferronen gerettet und uns ein Bild von der Lage verschafft. Das ändert nichts daran, dass wir uns hier in der Bastion buchstäblich auf verlorenem Posten befinden. Uns läuft die Zeit davon. Was sollen wir tun?«
»Könnten wir nicht versuchen, uns in ein Schiff der Topsider einzuschleichen?«, schlug Tschubai vor. »In einen dieser großen Brocken, wo wir nicht so auffallen? Dort klinken wir uns in die Hyperfunkanlage ein und rufen Ihr Volk, Thora, um Hilfe.«
»Wie willst du das denn anstellen?«, wollte Sengu wissen. »Willst du dich von hier aus einfach hineinteleportieren? Das dürfte etwas außerhalb deiner Reichweite liegen.«
»Na ja, wir könnten versuchen, irgendwie die Aufmerksamkeit der Topsider auf uns zu lenken«, erwiderte der Sudanese. »Beispielsweise indem wir einen Funkspruch absetzen, der sie neugierig macht. Wenn sie dann mit einem Beiboot kommen, um nachzuschauen, teleportieren wir heimlich an Bord und lassen uns als blinde Passagiere mit zurücknehmen.«
Thora schüttelte den Kopf. »Das wird uns nicht helfen. Ich bezweifle, dass es mir gelingen würde, jemanden im Großen Imperium dazu zu bewegen, in diesen Konflikt einzugreifen. Warum sollten die Arkoniden den Ferronen beistehen?«
»Ist nicht jeder neue Verbündete ein Gewinn?«, fragte Tschubai.
Die Arkonidin bedachte ihn mit einem mitleidigen Lächeln. »Sie verkennen die Realitäten, Mister
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