Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft
Tschubai. Die Topsider zum Feind zu haben wäre für das Imperium ein Ärgernis, das die Freundschaft der Ferronen keinesfalls wettmachen könnte.«
Tschubai runzelte die Stirn. »Ich dachte, die topsidische Technik wäre der arkonidischen weit unterlegen?«
»Das ist sie. Deshalb sagte ich ja auch, die Feindschaft der Topsider wäre ein Ärgernis, keine Gefahr. Dennoch hat das Wega-System ...« Thora zögerte kurz. »Das Wega-System hat dem Imperium nichts zu bieten, was eine Intervention rechtfertigen würde. Deshalb werde ich auch keinen Notruf absetzen.«
Rhodan hatte das unbestimmte Gefühl, dass Thora ihnen nicht die ganze Wahrheit sagte. Gleichwohl teilte er ihre Einschätzung hinsichtlich der Bereitschaft der Arkoniden, für die Ferronen Partei zu ergreifen. Die Arkoniden, die er kennengelernt hatte, waren nicht einmal bereit gewesen, in Not geratenen Gefährten zu helfen, die sich wenig mehr als dreihunderttausend Kilometer auf dem nächsten Planeten entfernt befunden hatten.
Sengu fuhr sich mit der Hand durch die schwarzen Haarstacheln. »Wäre eine Kommandooperation denkbar? Wie wir sie im Wüstenfort von Rofus unternommen haben, um Thora zu retten – Perry, Chaktor und ich. Wir sind eine schlagkräftige Truppe: Wir haben dich als Teleporter, Ras, mich als Späher, Thora kennt sich mit außerirdischer Technik aus, Lossoshér mit Transmittern, und Chaktor ist ein echt wilder Kämpfer.«
»Was ist mit ihm?«, fragte Thora und blickte mit süffisantem Lächeln auf Rhodan.
Sengu bemerkte, dass er ihn bei seiner Aufzählung vergessen hatte, und wurde rot. »Na ja«, stammelte er. »Perry ist ... Er ist unser Anführer, oder nicht? Das muss man doch nicht extra erwähnen. Du verstehst doch, was ich meine, oder, Perry?«
»Gut gerettet«, sagte Tschubai grinsend.
»Schon in Ordnung«, beruhigte Rhodan den jungen Japaner.
»Welchem Zweck sollte solch eine Kommandooperation dienen?«, lenkte Thora das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema.
»Ich dachte mir, dass es uns vielleicht gelingt, zum Anführer der Topsider vorzudringen. Wenn wir ihn in unsere Gewalt bringen, haben wir ein Druckmittel an der Hand, um der Invasion Einhalt zu gebieten.«
»Aber wie sollen wir diesen Anführer finden?«, fragte Tschubai. »Wir können uns schließlich schlecht bis zu ihm durchfragen.«
»Auch wieder wahr.« Sengu schürzte die Lippen und dachte kurz nach. Dann schnippte er mit den Fingern. »Ich weiß es! Wir hören den Funk der Topsider ab. Dieses Beiboot sollte dazu doch wohl imstande sein. Alternativ verbünden wir uns mithilfe von Chaktor mit einer Partisanengruppe der Ferronen, die einen Piratensender betreibt, und lassen uns von denen helfen. Und wenn wir erst wissen, wo sich der Bursche herumtreibt, finden wir auch einen Weg, ihn gefangen zu nehmen. Schließlich verfügen wir über Gaben, denen die Topsider nichts entgegenzusetzen haben.«
»Sie meinen, außer dicken Stahlwänden und Energieschirmen?«, warf Thora ein. »Vergessen Sie nicht, dass das topsidische Flaggschiff aus arkonidischer Fertigung ist. Da spaziert man nicht so einfach hinein und wieder hinaus.«
»Dafür haben wir ja Sie im Team«, sagte Sengu. »Um die Feinheiten, wie man ein arkonidisches Schlachtschiff infiltriert, dürfen Sie sich gerne kümmern.«
Die Arkonidin seufzte und schüttelte den Kopf. »Eine nette Idee, aber selbst wenn es uns gelingt, den Anführer der Topsider in unsere Gewalt zu bekommen, weiß ich nicht, ob uns das etwas nützen wird. Ich habe während meiner Gefangenschaft ein wenig Einblick in die Denkweise der Echsen erhalten. Ihre Gesellschaft ist streng hierarchisch aufgebaut. Schlagen wir ihr den Kopf ab, wird dieser einfach ersetzt. Ganz gleich, was die Topsider hier im Wega-System suchen, sie werden nicht von ihrer Suche ablassen, nur weil wir einen der Ihren drohen umzubringen – und ich glaube nicht einmal, dass Sie dazu imstande wären, jemanden zu töten.« Sie bedachte Sengu mit einem abschätzigen Blick, unter dem der Asiat unwillkürlich etwas kleiner wurde.
»Na schön, vielleicht sollten wir dann doch erst mal zur Erde zurückfliegen«, meinte er kleinlaut, »und schauen, was sich dort in der Zwischenzeit getan hat. Womöglich braucht man uns auf der Erde ähnlich dringend wie hier. Und selbst wenn nicht, könnten Mercant oder Adams irgendein Ass für uns im Ärmel haben, das uns hilft, gestärkt hierher zurückzukehren.«
In diesem Augenblick meldete sich Rhodan, der dem Wortwechsel
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