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Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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leise, dass die Gefangenen – oder vielmehr ihre Übersetzungsgeräte – sie nicht mehr verstehen konnten.
    »Sie haben die Rede des Thort gehört. Seine letzten Worte waren der Aufruf zum Kampf. Danach haben Sie das Aufzeichnungsgerät zerschossen. Für einen Zuschauer dürfte es so ausgesehen haben, als hätte jemand den Thort für seine aufrührerischen Worte erschossen.«
    »Dann ist er für sein Volk ja bereits tot. Es schadet nichts, ihn umzubringen. Und kommen Sie mir jetzt nicht mit dem Dritten Satz der Sozialen Weisung. Durch sein Verhalten hat der Thort sein Leben verwirkt. Würde ich ihn nicht hart bestrafen, wäre ich in den Augen der Offiziere ein Schwächling. Und als Weiser kennen Sie sicher auch den Zweiten Satz der Sozialen Weisung.«
    Stärke das Starke. Wer das Schwache stärkt, schwächt die Ganzheit. Natürlich kannte Trker-Hon ihn. Und er begriff, dass er seine nächsten Worte sehr genau wählen musste, denn neben dem Leben der Gefangenen lag nun plötzlich auch noch die Autorität Genkt-Tarms in der Waagschale.
    »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Ihren Akt der Gnade in eine strategische Meisterleistung zu verwandeln«, sagte der Weise. »Denn es verhält sich doch wie folgt: Der Thort hat sein Volk auf den totalen Krieg eingeschworen. So, wie ich die Ferronen bislang kennengelernt habe, werden sie diesen Worten folgen, denn für sie gleichen diese einem heiligen Gesetz. Wir besitzen die stärkeren Waffen, wir werden sie in jedem Kampf besiegen. Aber es gibt Milliarden Ferronen dort draußen. Sie werden uns einen Zermürbungskrieg liefern, der furchtbare Todeszahlen auf beiden Seiten zur Folge hat. Darüber hinaus ...«
    Trker-Hon senkte seine Stimme noch ein wenig. »Darüber hinaus wissen wir doch beide, dass wir nicht in dieses System eingedrungen sind, um es völlig auszulöschen.« Es war ein Schuss ins Blaue, aber der Weise vermutete schon lange, dass hinter der Invasion mehr steckte, als das Oberkommando ihnen sagte. Er hatte seine eigene Theorie dazu, und jetzt schien der Moment gekommen zu sein, sie zu überprüfen. Wenn er recht behielt, gab ihm das einen mächtigen Trumpf in die Hand.
    In Genkt-Tarms Augen flackerte es kurz. Der Oberbefehlshaber wusste also offenbar, worauf Trker-Hon anspielte. Mal sehen, wie weit ich dieses Spiel treiben kann , dachte er bei sich. »Wir haben eine Mission«, fuhr er fort. »Das Despotat dachte, es wäre am leichtesten, das Wega-System im Handstreich einzunehmen und uns dann unserer eigentlichen Aufgabe zu widmen. Aber diese Vorgehensweise hat nicht geklappt. Es wird uns unendliche Mühen kosten, diese Expedition zum Erfolg zu führen, wenn wir gleichzeitig ständig von Angreifern bedrängt werden, die bereit sind, sich selbst zu opfern, um uns zu töten.«
    »Ich warte noch immer auf Ihre Lösung für dieses Problem«, zischte der Oberbefehlshaber. »Verraten Sie mir endlich, worauf Sie hinauswollen.«
    Der Weise nickte. »Natürlich. Sofort. Die Lösung ist ...« Er zögerte, suchte nach dem richtigen Wort. »... ungewöhnlich, zumindest für uns. Aber vielleicht in diesem Fall zu erwägen. Ich möchte vorschlagen, dass wir damit aufhören, die Ferronen zu unterwerfen, und stattdessen mit ihnen verhandeln.«
    »Verhandeln? Wie Angehörige der Kaufmannsgilde?« Genkt-Tarm schnaubte abfällig. »Sie klingen, als hätten Sie zu viel Zeit mit Ensloun verbracht.«
    »Dennoch sollten Sie darüber nachdenken, wie ich finde. Wir haben es mit der ultimativen Drohung, der Verheerung aller Planeten des Wega-Systems, versucht und sind damit gescheitert. Wenn wir unserem gegenwärtigen Kurs weiter folgen, bleibt uns nur die eine Wahl, wirklich das gesamte Wega-System in eine Ansammlung toter Welten zu verwandeln. Natürlich würden wir die Ferronen bezwingen, aber es wäre kein Sieg. Wir hätten nichts gewonnen, nur verloren. Gehen Sie in sich, Genkt-Tarm. Ziehen Sie die Weisungen zurate. Dieser Kurs kann nicht Ihr Ziel sein. Und auch nicht das Ziel des Despotats. Aber wir können diese unerfreuliche Lage noch in einen Erfolg verwandeln, wenn wir den Thort dazu bringen, zu verhandeln. Verhandeln Sie hart, wie es sich für einen Soldaten gehört. Aber geben Sie auch so weit nach, dass der Thort auf unsere Forderungen eingehen kann. Wenn wir ihn dann auf unsere Seite gezogen haben, präsentieren wir ihn wiederauferstanden seinem Volk und lassen ihn seinem Volk befehlen, die Waffen niederzulegen.«
    Nachdem Trker-Hon geendet hatte, sagte Genkt-Tarm mehrere

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