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Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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nicht im Weg war. Ihre dunklen Augen waren konzentriert auf den Ortungsschirm gerichtet. Doch auch wenn sie gegenwärtig noch aufmerksam wirkte, ließ es sich nicht verhehlen: Sie war übermüdet. Die Schatten unter ihren Augen zeugten ebenso davon wie der leicht verkniffene Ausdruck auf ihren Zügen.
    »Soll ich dich ablösen?«, fragte Julian.
    Mildred blinzelte und rieb sich mit je zwei Fingern die Augen. »Es geht noch«, erwiderte sie. »Behalte du lieber unseren glühenden Gast im Auge.«
    Julian warf einen Blick über die Schulter. Harno war zum Scheitelpunkt der Kanzelkuppel aufgestiegen und hing dort reglos in der Luft. Er schwebte dort bereits seit gut vier Stunden, unbewegt wie eine Deckenleuchte, wenn auch eine recht eigenwillige. Farbenspiele glitten über seine Oberfläche. Das legte zumindest den Schluss nahe, dass er noch lebte – was auch immer das in seinem Fall heißen mochte.
    Neben und unter ihm, auf dem Notsitz, hockte Timothy. Die Blicke des verträumten jungen Mannes klebten geradezu an ihrem Gast aus dem fernen Weltraum. Julian hatte den Eindruck, als stehe sein Freund völlig im Bann Harnos. Er fragte sich, worüber sich die beiden wohl noch unterhalten hatten, bevor Timothy Mildred und ihn dazugeholt hatte.
    Julian wandte sich wieder Mildred zu. »Ich glaube, Tim behält unseren glühenden Freund schon für uns im Auge. Um ehrlich zu sein, scheint es mir, als würde es ihm schwerfallen, den Blick auch nur eine Sekunde abzuwenden.«
    »Das habe ich gehört«, meldete sich Timothy von hinten zu Wort.
    Julian seufzte. »Hör zu, Timmyboy«, sagte er, als er sich erneut umdrehte. »Ich finde diesen Harno ja auch absolut unglaublich ...«
    Das stimmte sogar, wobei Julian sich eingestehen musste, dass seine Fähigkeit zu staunen angesichts all der unfassbaren Ereignisse der letzten Wochen etwas gelitten hatte. Die Ankunft der Arkoniden war wie ein Weckruf für ihn gewesen, als wäre die Menschheit endlich in der Zukunft angekommen, von der die Science-Fiction-Serien seiner Kindheit ihm immer erzählt hatten. Die Fantan hatten ihn durch ihre völlige Fremdartigkeit erschüttert. Harno ... Nun ja, Harno war zweifellos die bislang exotischste Lebensform, der er begegnet war – aber auch die undurchsichtigste.
    »Aber«, fuhr er deshalb fort, »findest du nicht auch, dass du es etwas übertreibst? Du betest dieses Geschöpf an.«
    »Ich bete es nicht an«, versetzte Timothy. Er wirkte ein wenig beleidigt. Dann jedoch trat wieder dieser wehmütige Glanz in seine Augen. »Ich ... ich beneide Harno. Ich wäre so gerne wie er, völlig frei im All schwebend und imstande, überallhin zu fliegen, wohin ich möchte, ohne dass mir Entfernungen oder die verstreichende Zeit irgendwelche Schranken auferlegen könnten.«
    »In meinen Augen wirkte er nicht sonderlich frei«, wandte Mildred ein. »Harno war im Inneren des Arkonidenraumers offensichtlich gefangen.«
    Timothy zuckte die Achseln. »Das war ein unglücklicher Unfall. Aber ich bezweifle, dass Harno den gleichen Fehler ein zweites Mal begeht. Obwohl ... wer weiß ... Er scheint von einer grenzenlosen Neugierde erfüllt zu sein. Und das Universum ist seine Spielwiese, auf der er diese Neugierde zu befriedigen sucht. Was er wohl schon alles gesehen und erlebt hat?«
    »Ich hoffe, es ist irgendetwas dabei, was ihn dazu befähigt, uns zu helfen«, brummte Julian. Er blickte zu Harno hinauf und anschließend auf seine Uhr. »Außerdem hoffe ich, dass er sein Sonnenbad bald beendet. Die Fantan werden nicht vergessen haben, dass wir ihnen mit dem Aufklärer entwischt sind. Wenn wir Pech haben, sind in genau diesem Augenblick Suchpatrouillen im Sonnensystem unterwegs. Ich würde ihnen ungern begegnen.«
    »Er sagte, es dauere nicht lang, bis er sich regeneriert habe«, verteidigte Timothy Harno.
    Julian bedachte ihn mit einem schiefen Grinsen. »Ich bin mir nicht sicher, ob ein Wesen, das gerade zehntausend Jahre in einem Raumschiffswrack verbracht hat, ohne dabei mehr Schaden zu erleiden, als gelinde Hungergefühle zu entwickeln, wirklich die gleichen Vorstellungen von nicht lang hat wie wir. Er hängt da seit vier Stunden.«
    Mildred entfuhr ein nicht sonderlich damenhafter Fluch. »Wir haben ein Problem, Jungs«, fuhr sie fort. »Ich habe zwei Fantan-Flundern auf dem Ortungsschirm. Sie befinden sich noch am Rand unserer Sensorreichweite, aber für meine Begriffe schon viel zu nah. Wir sollten möglichst bald hier verschwinden.«
    Das schillernde Farbenspiel

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