Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
überleben. »Genkt-Tarm«, sagte der Weise. »Ich muss mit Ihnen ...«
»Nicht jetzt! Ich brauche keine ach so weisen Ratschläge, um das hier zu handhaben. Ich sehe in diesem Augenblick die letzte verzweifelte Hoffnung der Ferronen vor mir, an der sie sich mühsam aufrechterhalten. Das Ende ihres Thort haben sie gesehen, und nun zerquetsche ich auch ihre mythische Rettergestalt!«
Rhodan stöhnte auf, als der Topsider noch mehr Druck ausübte. Es krachte in seiner Schulter. Ihm war, als bohrten sich Feuerlanzen vom Schlüsselbein aus in den Hals.
»Sie wollten den Ferronen das Licht bringen?«, höhnte Genkt-Tarm. »Aber alles, was Sie diesem Volk von blauhäutigen Narren tatsächlich bringen, sind die Fantan! Und nun, ehe ich Sie töte, Rhodan, und die alberne Hoffnung der Ferronen damit in den Schmutz werfe ... sagen Sie mir die Wahrheit. Wer und was sind Sie wirklich?«
»Sie erwarten doch nicht, dass ich Ihnen darauf antworte?« Rhodan drehte den Kopf, starrte demonstrativ auf die Hand seines Gegners, die sich wie ein Schraubstock um seine Schulter klammerte.
Genkt-Tarm ließ los, trat einen Schritt zurück und zielte wieder mit seiner Waffe auf den Kopf seines Gefangenen. »Doch, genau das erwarte ich. Vielleicht kann ich Ihnen behilflich sein, sich zu erinnern? Denn Sie, Rhodan, dürfen nicht so naiv sein zu glauben, ich würde nichts über Sie wissen.«
»Dennoch – wieso sollte ich Ihnen etwas sagen, wenn Sie mich ohnehin töten?«
»Ihr Leben ist mir völlig gleichgültig.« Genkt-Tarm fauchte, und die lange Zunge pendelte einen Fingerbreit vor seinem Echsenmund. »Nein, das stimmt nicht. Unser hoch geschätzter Weiser wird mir gleich die soziale Weisung zitieren und betonen, dass das Leben an sich geachtet werden muss, sogar das Ihre, und dass man es nur auslöschen darf, wenn es keinen anderen Weg gibt. In Ihrem Fall, Rhodan, gibt es tatsächlich eine Alternative. Wir führen unser Gespräch, Sie sagen mir alles, was ich wissen will ... und danach machen Sie den Ferronen unmissverständlich klar, dass Sie nicht derjenige sind, der ihnen das Licht zurückbringen wird oder was immer sich diese Narren von Ihnen erhoffen. Wir zeigen den Ferronen, dass ich über Sie gesiegt habe. Schließlich werfe ich Sie in eine Zelle, bis dieses Sonnensystem endlich bis in den letzten Winkel den Topsidern gehört ... und danach, Rhodan, verschwinden Sie für alle Zeiten von hier. Was halten Sie davon?«
Nichts. Er sprach es nicht aus. Es galt, klug zu sein und jede Chance auszunutzen. Genau das würde er tun. »Sie sagten, Sie wissen etwas über mich, Genkt-Tarm. Ich bin gespannt.«
Der Topsider wandte sich wortlos ab, ging zu einer Arbeitsstation und gab einige Befehle ein.
Ein Hologramm ploppte auf, im ersten Moment nur ein leuchtender Funkenreigen, aus dem sich jedoch eine Bildaufnahme schälte. Sie zeigte die letzten Augenblicke der GOOD HOPE, die brennend über Ferrol abstürzte.
Rhodan erinnerte sich nur zu gut an diese Sekunden. Sie lagen nur wenige Tage zurück. Tage, die ihm wie Monate vorkamen. Er selbst, Thore, sie alle hatten geglaubt, mit dem Schiff zu vergehen. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebten – zumindest einige von ihnen; was etwa aus Anne Sloane, Tako Kakuta, Darja Morosowa und Conrad Deringhouse geworden war, wusste er nicht. Er jedoch lebte noch, und sein Schicksal hatte ihn am Ende in die Zentrale der feindlichen Macht geführt – hierher.
»Imposante Bilder«, sagte er. »Aber was haben sie mit mir zu tun? Sie und Ihre Soldaten, Genkt-Tarm, haben viele Schiffe und Raumstationen der Ferronen vernichtet.«
»Bitte, Rhodan ... machen Sie sich kein zweites Mal lächerlich. Beleidigen Sie nicht meine Intelligenz! Sie wissen so gut wie ich, dass dieser Kugelraumer kein Erzeugnis der ferronischen Technologie darstellt. Ein einziges Lebewesen konnte aus dem Wrack gerettet werden. Eine Arkonidin. Ihr Schiff war uralt, unsere Experten schätzen es auf etwa 10.000 Jahre. Und uns beiden ist klar, dass eine einzige Person keinen Raumer wie diesen steuern kann. Sie befanden sich ebenfalls an Bord dieses Kugelraumers, als er abstürzte, nicht wahr? Sagen Sie mir, wie ist es Ihnen gelungen, sich unbemerkt zu retten?«
Rhodan wusste, dass es aus war. Aber er wollte wenigstens seine Würde behalten. Er durfte sich nicht länger erniedrigen und wie ein Narr behandeln lassen. »Ich könnte es Ihnen sagen. Aber Sie würden es mir nicht glauben.«
»Ich bin phantasievoll. Versuchen Sie
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