Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
schleusen eine Menge Beiboote ein. Wir könnten das Mutterschiff zerstören und damit die Gefahr durch die Fantan ein für alle Mal beseitigen.«
Pounder hörte das Aber so deutlich, als hätte Mercant es ausgesprochen. Aber es wäre Mord, solange die Fantan nicht angreifen. Zumal die Zeit des Waffenstillstands noch nicht abgelaufen war. Dennoch kam eine Gelegenheit wie diese wahrscheinlich nie wieder. Er funkte die Fremden erneut an. »Erklären Sie, was Sie vorhaben! Sie tragen gestohlenes Eigentum unseres Volkes bei sich und ...«
»Es ist Besun«, schnitt ihm eine Stimme das Wort ab. »Es gehört uns. Wir verlassen nun Ihre Welt. Der Waffenstillstand dauert noch fast zwei Stunden Ihrer Zeitrechnung an. Bis dahin entfernen wir uns von Ihrem Planeten und kehren nie zurück. Alles in allem ist die Ausbeute enttäuschend. Wir ...« Der andere stockte. »Wir bitten Sie, unsere Beiboote nicht zu behindern.«
Ein absurder Gedanke kam Pounder in den Sinn: Geben Sie uns die Golden Gate Bridge zurück. Stattdessen sagte er: »Wir werden Sie nicht hindern.« Jeder materielle Schaden war ersetzbar, und diese finale Konfrontation hätte wesentlich schlimmere Folgen nach sich ziehen können.
Er unterbrach die Funkverbindung, suchte Crests Blick und las Zustimmung darin. »Sie werden das Wega-System ansteuern. Es muss einen Grund geben, dass die Fantan sich ausgerechnet dort besseres Besun erhoffen als auf der Erde.«
»Sie denken darüber nach, dem Spindelraumer zu folgen, Mister Pounder?«
»Vieles spricht dafür, genau das zu tun. Wir müssen Perry Rhodans Schicksal klären.« Er stockte kurz. »Und damit auch das von Thora und den anderen.«
Tränen traten in die Augenwinkel des Arkoniden. »Sie sind der Kommandant.«
»Was würden Sie tun, Crest?«
»Ich bin ein alter Mann.«
»Aber?«
»Aber ich würde die TOSOMA ins Wega-System steuern, sobald die Fantan verschwunden sind und unsere Präsenz auf der Erde deshalb nicht mehr unbedingt nötig ist.«
Pounder lächelte. »Ich bin ebenfalls ein alter Mann, und Sie denken genau wie ich.«
Noch vor Ablauf des Ultimatums stieg das Spindelschiff in die Höhe, raste als glühender Stern durch den Himmel und verschwand.
Die TOSOMA folgte. Ein Überlichtflug, dachte Pounder und konnte es selbst dann nicht glauben, als es geschah. Der gigantische Abgrund des Alls schmolz zusammen zu einer Entfernung, die sich nicht mehr in der abstrakten Vorstellung unendlicher Jahre maß.
Auf den Strukturschock, der mit dem Wiedereintritt ins Standarduniversum einherging, hatte Crest die Mannschaft des Kugelraumers vorbereitet. Dennoch traf es Pounder hart, und einem ersten grellen Schmerz folgte widerwärtige Übelkeit.
Deshalb dauerte es einige Sekunden, bis er erkannte, dass sie mitten in einem Schlachtfeld materialisiert waren.
Drittes Zwischenspiel
Verlassen und leer
Ishys Berührung war sanft, und gedankenlos hob er die Hand, um ihre Wange zu streicheln. Sie zuckte zurück, als er ihre Wunde berührte. Dort, wo sie über den Boden geschrammt war, als sie den Hügel hinabrollten, um der Flammenhölle zu entkommen.
Im Fernsehen wichen die Botschaften des Schreckens der einen, alles bestimmenden Meldung, und es schien als gäbe es kein anderes Thema mehr.
»Es ist vorbei, Iwan«, sagte Ishy. »Sie sind weg.«
Der Bildschirm zeigte eine Aufnahme der Stadt Terrania, mitten in der Wüste Gobi. Im Hintergrund schillerte der teils ausgetrocknete Goshun-Salzsee rot und grün im Licht der untergehenden Sonne. Ansonsten fehlte etwas im Bild, das inzwischen wohl jeder einzelne Mensch dort erwartete. Das gigantische Spindelschiff der Fantan hatte die Erde verlassen, und wenig später der Kugelraumer TOSOMA. Die Gobi lag wüst und leer.
Iwan wiederholte gedanklich, was ihm soeben in den Sinn gekommen war: wüst und leer. Wo hatte er diese prägnante Formulierung nur schon einmal gehört?
Iwan schwieg auf Ishys Worte hin. Was hätte er sagen sollen? Die Welt war doch nicht untergegangen. Kein Krieg hatte sie zerrissen, trotz des Fehlers, den er begangen hatte. Trotz seines gescheiterten Angriffs auf die Fantan.
Plötzlich war Ishy ihm wieder nahe, er fühlte ihre Lippen, und ihre Augen waren groß wie Seen, in denen er sich verlor. Das Bild aus der Gobi spiegelte sich in ihren Pupillen. Auch dort hatte sie ihn geküsst.
»Die Rutschpartie war nicht gerade sanft«, hatte sie gesagt und zu lachen versucht, doch es war in ein gequältes Husten übergegangen.
»Es tut mir leid.« Er
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