Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
Sie fürchtete nicht um ihr Leben. Thora schleuderte dem Kampfroboter plötzlich ein eiförmiges Etwas entgegen. Die handgranatenähnliche Bombe prallte direkt vor ihm auf und explodierte.
Die Druckwelle jagte bis zu ihnen und verpuffte fast völlig in den Schutzschirmen. Rhodan verspürte nur einen leichten Stoß, als habe ihn ein Kind gegen die Brust geschlagen. Feuerlohen leckten bis zur Decke, dunkler Rauch wallte hoch und verteilte sich. Als sich die Schwaden verzogen, blieb nur ein verschmorter, in Fetzen gerissener Schrottberg zurück.
»Was geschieht bei Ihnen?«, rief Pounder mit deutlichem Entsetzen in der Stimme.
»Die Topsider räuchern uns aus«, stellte Thora knapp fest. »Noch einmal, Pounder – ich werde nun die Bomben zünden. Vernichten Sie die RUGR-KREHN. Ihr Schlachtschiff ermöglicht Ihnen, die Invasoren zu vertreiben. Mit der RUGR-KREHN schlagen Sie der Macht der Topsider in diesem System den Kopf ab. Sie retten sämtliche Ferronen, wenn Sie nun nicht zögern.«
»Nein, Thora!«
»Tun Sie es!«
»Lassen Sie mich ausreden! Und kann Rhodan mich hören?«
»Ja«, bestätigte Rhodan knapp, während er auf Topsider in Kampfanzügen schoss. Es war schierer Wahnsinn. Dies war nicht der Vorstoß ins All, von dem er sein ganzes Leben lang geträumt hatte. Krieg und Vernichtung waren in diesen Träumen nicht vorgekommen.
»In diesem Moment nähert sich ein großer Fantan-Raumer der RUGR-KREHN«, erklärte Pounder. »Tatjana hat mit ihrer Gabe erkannt, dass sich Freunde darin befinden.«
»Freunde?«
»Mehr weiß sie nicht. Weder um wen es sich handelt, noch konnte sie konkrete Gedanken lesen. Nur, dass sich Wesen mit freundlicher Gesinnung in der Fantan-Spindel aufhalten. Die Topsider feuern bereits auf die Spindel, doch sie dreht nicht ab.«
»Es sieht den Fantan nicht ähnlich«, kommentierte Thora. »Warum sollten sie sich in Gefahr begeben? Es gibt an tausend Stellen in der Nähe mehr als genug Besun für sie.«
Rhodan hörte dem Gespräch zu, ohne es zu verstehen. Offenbar hatte Pounder in der Zwischenzeit einige Erfahrung gesammelt mit diesen Fremdwesen namens Fantan. Er sprach darüber, als würde er sie schon lange kennen. Rhodan hingegen hatte vor Kurzem zum ersten Mal von ihnen gehört; in der Zentrale, aus Genkt-Tarms Mund.
»Die Hülle des Fantan-Raumers bricht!«, rief Pounder erregt. »Eine Hälfte der Spindel explodiert!«
Rhodan stellte sich das Inferno vor, doch weder sah noch hörte er etwas davon. Für ihn bestand das gesamte Universum nur noch aus Strahlerschüssen und aus dem Nahkampf mit den Topsidern.
Das war für Thora das Startzeichen. Sie löste die Detonation der von ihr platzierten Bomben aus. Ferner Donner erfüllte das Schiff. Alles erbebte. Mehr geschah nicht. Nicht hier. An anderen Stellen der RUGR-KREHN tobten nun Feuer und Zerstörung. Der gewaltige Kugelraumer taumelte am Rand des Untergangs.
Sollten sie sich ergeben? Nach dem doppelten Fiasko für die Topsider, als Rhodan mehrfach in anscheinend auswegloser Situation von den Teleportern gerettet worden war, würde man ihm und seinen Begleitern wohl kaum noch eine weitere Chance gönnen, geschweige denn Gnade walten lassen.
Den Tod vor Augen, bedauerte er zutiefst, welchen Weg der Kontakt der Menschheit mit außerirdischer Intelligenz genommen hatte. Es schmerzte ihn für jeden Einzelnen, der ihm vertraut und den er in diesen Augenblicken in den Tod führte.
Funken sprühten.
Das konnte nicht sein.
Nicht noch einmal!
»Sid!«, schrie er. »Was ... was tust du hier?«
Ein junger Mann war vor ihnen materialisiert. Drahtig, beinahe ausgezehrt und mit brauner Haut. Sid González, der junge Teleporter, der ihn und Bull vor dem Mutanten Clifford Monterny gerettet hatte. Der Teleporter, der auf der Erde zurückgeblieben war, als sie mit der GOOD HOPE zur Wega aufgebrochen waren.
»Was wohl?« Sid grinste. »Euch retten.«
»Seid ihr mit der TOSOMA gekommen?«
»Nein, wir ...«
Sid brach ab, als die Luft neben ihm plötzlich flimmerte. Ein weiterer Teleporter materialisierte. Aber es war kein Mensch, sondern ein Pelzwesen, das wie eine Mischung aus einer aufrecht gehenden Maus und einem Biber aussah. Es reichte Sid bis zur Brust, und aus dem Mund ragte ein einzelner Nagezahn.
»Darf ich vorstellen?«, rief Sid González. »Unser neuer Freund – Gucky.«
»Der Retter des Universums«, piepste das Pelzwesen und hob eine seiner Pfoten. Ein langer Schwanz klopfte gegen Sids Beine. »Und ganz nebenbei
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