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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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schauderte. Bisher hatte er nicht darüber nachgedacht, was Thora und Sue zustoßen könnte. Ich wollte nicht darüber nachdenken , korrigierte er sich in Gedanken. Ich muss handlungsfähig bleiben, wenn ich durchdrehe oder resigniere, ist keinem geholfen.
    Rukaar stieß einen Laut aus, der wie ein Zischen klang. Drückte sie so ihren Gleichmut oder ihre Verachtung aus? »Was willst du, Borstenhaar? Die Weißhaarige ist Soldatin. Sie wird schon damit umzugehen wissen. Ist sicher nicht das erste Mal für sie.«
    »Und Sue?«, fragte Bull bitter. »Was ist mit Sue? Sie ist ein Kind, verdammt noch mal!«
    Rukaars Gesicht wirkte wie eine Maske. »Es geschieht, was Nerlan wünscht. Sein Wille ist Gesetz. Er nimmt, wen er nehmen möchte.«
    Rhodan sah Bull vorspringen. »Nicht!«, ermahnte er den Freund, doch es war zu spät. Bull packte mit den gefesselten Händen Rukaars Kehle. Ihre Reaktion kam so prompt wie Bulls. Die Kommandantin hob das Knie und trieb es Bull hart zwischen die Beine.
    Lossoshér wich zurück, Chaktor und Rhodan wurden noch fester gepackt. Sie konnten nur zusehen, wie Bull mit einem dumpfen Laut nach unten sackte.
    »Ich sollte dich töten«, sagte Rukaar ungnädig.
    Rhodan erkannte einen Ausdruck in ihrem Gesicht, der ihn stutzig machte. »Aber Sie werden es nicht tun«, erkannte er erleichtert. »Warum nicht?«
    Rukaar sah ihn an. In ihren blauen Augen lag Schmerz. »Wieso kümmert euch das Wohl der Weiber oder des Schwarzen? So, wie ihr ausseht und redet, seid ihr nicht mal Dimar . Ihr seid keine Familie. Ihr wisst doch, wie es läuft.«
    Nein, Rhodan wusste gar nichts. Wie sollte er auch? Es ergab einfach nichts einen Sinn. Nachdenklich sah er zu, wie zwei der Soldaten Bull in die Höhe rissen. Sie schienen in einen Krieg geraten zu sein, der nicht erst seit gestern tobte. Sie konnten sich einfach nicht auf Rofus befinden, auch wenn die Wega deutlich sichtbar am Himmel stand.
    Es sei denn … Er dachte an Kerlons verrückte Geschichte. Dieser tragische Arkonide, der in Jahrtausende währender Einsamkeit wahnsinnig geworden war, umgeben von Toten in Kryo-Tanks. Sie hatten ihn während der topsidischen Invasion der Wega auf dem Mond Lannol getroffen. Nein! Er schüttelte den Kopf. Das ist verrückt. Unmöglich.
    Aber unbewusst begann er doch Ausschau zu halten, um seine Hypothese zu bestätigen, so verrückt sie auch war. Vielleicht tat er es nur, um sich von Sues und Thoras Schicksal abzulenken.
    Sein Blick scannte die Gegend, suchte Beweise für das Unfassbare – und fand sie!
    »Chaktor«, zischte er leise. »Betrachten Sie den Turm dort hinter den Hochhäusern. Den mit den emailleartigen Mosaiken. Er scheint zu einer größeren Anlage im Herzen der Stadt zu gehören. Kennen Sie ihn?«
    Er sah, wie Chaktor erstarrte. Sein Mund klappte auf. Die kleine Gruppe stoppte.
    Rukaar schnalzte ungeduldig, als müsste sie ein unwilliges Pferd antreiben. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Fordert meinen Großmut nicht heraus«, sagte sie drohend.
    Lossoshér schien aus seiner Trance zu erwachen. Er sah sich um, ehe er seinen Blick wieder auf den Turm mit der dreifach gegabelten Spitze über dem goldenen Helm richtete. Einen Turm, dem eigentlich die Spitze fehlen sollte und der definitiv ins Wüstenfort von Rofus gehörte.
    Rhodan erinnerte sich genau an ihn. Er hatte ihn erst vor wenigen Wochen während der Invasion der Topsider gesehen. Bei einem Angriff hatten sie fliehen müssen und waren durch den Transmitter im Palast auf Ferrol gegangen. Der Gegentransmitter befand sich auf Rofus in dem von Topsidern besetzten Wüstenfort. Einem Rofus, von dem sie zeitlich über zehntausend Jahre getrennt sein mussten.
    »Wir sind im Dunklen Zeitalter«, stellte Rhodan fest.
    Bull stieß einen überraschten Laut aus. »Perry, da oben ist die Festung, in der sie Thora gefangen gehalten haben!«
    Rhodan bedeutete ihm mit einem Kopfnicken, still zu sein. Er fing sich als Erster. Zum Reden ist Zeit, wenn wir allein sind.
    Kopfschüttelnd ging Rukaar weiter. Offensichtlich hielt sie die Gruppe für komplett verrückt. Ihre Männer zerrten Rhodan und die anderen unbarmherzig mit.
    Sie erreichten ein Viertel, das bewohnt wirkte. Stacheldrahtzaun grenzte es gegen die restliche Vorstadt ab. Rhodan sah Wäsche auf einer Leine hängen. Er hörte das Gebrüll eines Säuglings. Beides erschien ihm unpassend. »Ist das Ihr Bereich?«, fragte er Rukaar.
    Sie nickte stolz. »Über zweihundert Soldaten und ihre Familien leben

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