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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Sicher siehst auch du den Sarvon in ihm, den großen Helden.«
    Sue schwieg, Nerlan schien keine Antwort zu erwarten. Schweigend stapften sie über Trümmerstücke und durch knöchelhohe Pfützen.
    Thora bemerkte, wie Sue sich immer näher an die Trage drängte. Nerlan sah nicht zurück. Entweder erkannte er nicht, was Sue tat, oder es interessierte ihn nicht. Im Gehen ergriff Sue Tschubais Hand.
    Sie will ihm helfen. Tapfere Sue. Thora blieb stehen, um Sue Zeit zu verschaffen. Das Mädchen konnte seine Paragabe nicht im Gehen einsetzen, es brauchte dazu so viel Ruhe, wie es bekommen konnte. Sofort drängten sich Soldaten um Thora, einer stieß ihr in den Rücken, doch Thora ging nicht weiter. Sie wendete eine Dagor-Meditation an, verwurzelte die Beine fest in der Straße und hielt aus. Die Trage mit Tschubai hielt an. Innerhalb von Sekunden hatte Thora die Aufmerksamkeit aller.
    »Ich brauche Wasser«, sagte sie fordernd. »Ist es üblich, dass der große Nerlan seine Gefangenen verdursten lässt?« Sie war noch immer zornig, dass Rhodan sich so bereitwillig ergeben hatte. Auch wenn sie instinktiv spürte, dass seine Entscheidung die richtige gewesen war.
    Nerlan drehte sich um. Ein Grinsen spaltete sein verpickeltes, narbenverknotetes Gesicht. »Du hast Temperament, Weißhaar. Das mag ich. Ich werde es dir noch austreiben. Und nun geh weiter, oder ich lasse dich anleinen und auf allen vieren hinter mir kriechen.«
    Thora unterdrückte eine scharfe Entgegnung. Ich würde diesen Mistkerl zu gern vor ein arkonidisches Kriegsgericht stellen. Sie vergewisserte sich, dass Sue die Zeit genutzt hatte. Knapp nickten sie einander zu, ehe sie weitergingen. Sue wirkte bleich, auf ihren Lippen lag ein dünnes Lächeln. Sicher hatte sie alles getan, um Tschubais Heilung anzustoßen. Vielleicht würde der Teleporter bald zu sich kommen und konnte sie aus der Gefangenschaft dieses Größenwahnsinnigen befreien.
    Als sie in ein Viertel mit weitgehend intakten Häusern kamen, regnete es. Ein Prunkbau stach besonders hervor. Außer einem der sieben Türmchen fehlte ihm nichts. Mosaike bedeckten die gesamte Außenwand. Ferronische Arbeiter brachten unter dem fernen Grollen des Beschusses neue Kacheln an. Das Bild erschien Thora grotesk. Obwohl der Krieg zu hören, zu schmecken und zu sehen war, wurde gebaut, als gebe es nichts Wichtigeres als dieses Gebäude. Noch dazu bauten sie in einem Thora völlig unbekannten Stil mit aberwitzigen und protzigen Zierelementen. Der Planet musste wirklich sehr weit vom Zentrum Ferrol entfernt liegen.
    Die Soldaten rückten näher heran. Thora ging so dicht hinter Sue, dass sie sie jederzeit hätte berühren können. Sie folgte Nerlan über eine breite Treppe in das prachtvolle Gebäude hinein. Ein stählernes Tor glitt vor ihr auf, das nicht zu der prunkvollen Fassade passen wollte. Das Innere des Hauses wirkte karg und unpassend, dafür aber zweckmäßig. Stahlplatten umgaben sie und schützten vor einem Luftangriff. Ein Schacht führte schräg in die Erde hinein. Er endete an einer Plattform.
    Thora und Sue hatten die Plattform kaum betreten, als sie sich absenkte. Gemeinsam mit ihnen sanken Nerlan, Tschubai und fünf Soldaten in die Tiefe. Ein unangenehmer Druck breitete sich in Thoras Ohren aus. Gleichzeitig atmete sie einen widerlich süßlichen Geruch ein, ähnlich wie sie ihn in Terrania City an einer älteren, exaltierten Frau wahrgenommen hatte. Entfernt erinnerte er sie an verschimmelte Mandarinen.
    Wie ein unausgewogenes Parfüm, dachte sie angewidert. Ob Nerlan damit den Gestank überdeckt, der von seinen Eiterpickeln ausgeht?
    Der Schacht über ihr wirkte so grau und stumpf wie alles in dieser unbegreiflichen Welt. Thora warf einen kurzen Blick hinauf, ehe sie einen Waffenkolben zwischen den Schulterblättern fühlte. Mit zusammengebissenen Zähnen trat sie in einen prachtvoll ausgestatteten Raum. Eine schwere rote Tafel stand in der Mitte, einiges niederes technisches Gerät lag auf ihr. Thora erkannte einen Projektor und eine Funkstation mit tragbaren Empfangsgeräten. Um den Tisch standen an den Wänden groteske Statuen, die im künstlichen Licht funkelten, als bestünden sie aus Edelsteinen. Obwohl sie blau schimmerten wie die Haut von Ferronen, besaßen sie unzählige Extremitäten. Ob es heimische Tiernachbildungen waren? Noch verstörender wirkten die schwarzen Quarzplatten in Dreiecksform an der Decke. Zuerst hielt Thora sie für Spiegel, doch sie spiegelten nichts.
    Hinter ihr

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