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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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drehte sich zu Rhodan um. Der Blick seiner tief liegenden Augen war stechend. Obwohl sein Gesichtsausdruck freundlich wirkte, blieb Rhodan auf der Hut. Nerlan war niemand, mit dem sich spaßen ließ, das sagte ihm seine Menschenkenntnis. Er erkannte es nicht nur an der entschlossenen Art, mit der Nerlan sich bewegte, sondern auch an den umstehenden Ferronen, die sich unterwürfig verhielten und den direkten Blickkontakt mit ihrem Anführer vermieden. Es gab keinen Zweifel daran, dass Nerlan das Sagen hatte und diejenigen bestrafte, die ihm widersprachen.
    »Wie heißt du, Milchhaut?«, fragte Nerlan nachlässig, als ständen sie beim Plaudern auf einer Barbecue-Party.
    »Rhodan.« Die meisten Ferronen hatten nur einen Namen, Rhodan beließ es dabei.
    »Rhodan«, sinnierte Nerlan. Sein Blick streifte Sue, Thora, Bull und den am Boden liegenden Tschubai.
    Tschubai rührte sich nicht mehr, Rhodan befürchtete das Schlimmste. Trotzdem konnte er die Situation nur zum Positiven ändern, wenn er ruhig blieb und seinen Wunsch, zu Tschubai zu stürmen, unterdrückte. Er tauschte einen schnellen Blick mit Chaktor, der neben dem wie versteinert wirkenden Lossoshér stand. Chaktor würde die Nerven behalten. Wie es mit Lossoshér aussah, war eine andere Frage. Die Situation hatte den alten Ferronen überrollt. Um ihn und Thora machte sich Rhodan neben Tschubai die meisten Sorgen.
    »Also gut, Rhodan«. Nerlan zeigte etwas, das ein Lächeln, aber auch ein Zähnefletschen sein konnte. »Du und deine Freunde, ihr habt mir eine interessante Ausrüstung beschert. Außerdem habt ihr ein paar meiner Leute verwundet, und Ressourcen sind knapp. Deshalb stelle ich dich vor die Wahl. Ihr könnt mir als Soldaten dienen und die gerissenen Lücken füllen oder sterben. Ich lasse dir drei Herzschläge lang Zeit, also entscheide schnell. Eins …«
    »Wir dienen Ihnen«, sagte Rhodan, noch ehe Nerlan die Zahl ausgesprochen hatte. Er bemerkte Thoras wütenden Blick und ignorierte ihn. Sterben war keine Option.
    Nerlan stieß etwas aus, was wie ein Bellen klang. Er schlug Rhodan hart auf die Schulter. »So schnell war noch niemand. Ich gratuliere, Rhodan. Vielleicht schaffst du es in meinem Heer sogar in eine Führungsposition.«
    Neben ihnen hob Tschubai am Boden liegend einen Arm und röchelte.
    »Ras!« Sue lief auf den Verletzten zu, warf sich hin und drückte ihre Hände auf sein Bein. Mehrere Projektilwaffen richteten sich auf sie. Auch Nerlan hob eine grau schimmernde Pistole mit kurzem Lauf. Er zielte auf Sues Hinterkopf. Sein Finger krümmte sich.
    »Nicht!«, bat Rhodan. Es war ihm egal, dass er flehend klang. Er würde es sich nicht verzeihen, wenn Sue ums Leben kam. Sie war seinetwegen auf dieser Mission. »Bitte, sie ist noch ein Kind. Erschießen Sie sie nicht!«
    Nerlan senkte die Waffe. »Nein. Dazu ist sie zu interessant.« Er wandte sich an Rukaar und seine Leute. »Bringt die Frauen in den Kommandostand. Die Männer kommen zu den Soldaten. Und den Großen da …«, er zeigte auf Tschubai, »… den nehmen wir auch mit. Der ist etwas ganz Besonderes.«
    Ohne weitere Worte zu machen, drehte Nerlan sich um und stapfte davon.
    »Uns trennen?«, empörte sich Bull hinter ihm. »Das kommt nicht infrage. Können Sie uns nicht …«
    Rhodan warf dem Freund einen warnenden Blick zu. »Das lässt sich erst mal nicht ändern«, sagte er leise. »Wir brauchen Zeit.«
    Schwaches blaues Licht erregte seine Aufmerksamkeit. Die Wolkendecke zerriss im Spiel unsichtbarer Winde. Die Wega stand gut sichtbar am Himmel.
    »Rofus«, flüsterte Chaktor neben ihm fassungslos. »Bei allen Sternnebeln und den verdammten Seelen Gols … Das ist Rofus. Wie kann das sein? Wir haben keinen Krieg auf …«
    Rukaar schlug Chaktor mit der Faust hart in die Seite. Chaktor ächzte gequält.
    »Na los«, ordnete die Kommandantin an. »Bewegt euch und jammert nicht herum. Wenn ihr Ärger macht, landet ihr doch noch bei den Türmen.«
    Rhodan fragte sich, was es mit diesen Türmen auf sich hatte, die erst der Ferrone Mar-Ton erwähnt hatte und nun Rukaar. Handelte es sich um eine Beerdigungsstätte?
    Langsam setzte er sich in Bewegung. Während er in Nerlans Nähe deutlich die Gefahr gespürt hatte, glaubte er nun, ein wenig Luft zu haben. Er musste den Weg durch die zerstörte Stadt nutzen, um an Informationen zu kommen. Nur so würde Rhodan die Gruppe so schnell wie möglich wieder vereinen und fliehen können. Er merkte sich gut, dass Nerlan seine Freunde zum

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