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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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umwehte die Spitze. Das oberste Stockwerk stürzte mit lautem Krachen in sich zusammen. Aus den Eingängen strömten Soldaten in roten Uniformen. Sie versuchten, der Todesfalle zu entkommen.
    Rhodan hob die Waffe und presste den Schaft an die Schulter. Er brachte es nicht über sich, abzudrücken. Das war nicht sein Krieg. Aber er würde schießen müssen, wenn er sein Leben verteidigen wollte.
    »Runter!«, brüllte Guall im Funk. »Augen zuhalten!«
    Rhodan verstand sofort und griff Lossoshér um die Hüfte, der neben ihm lief. Er riss den Alten zu Boden. »Blendbomben!«, schrie er.
    Sie lagen kaum auf der Straße, als ein grelles weißes Licht aufstieg, das Rhodan selbst noch mit geschlossenen Augen wahrnahm. Bitterkeit stieg in ihm auf. Rukaar sagte, sie gibt ein Warnsignal. Wo ist das Signal? Er hörte Schreie. Viele Soldaten Nerlans hatten wie die Städter genau in das Licht gesehen. Würden sie dauerhaft geblendet sein oder nur vorübergehend?
    »Dieses Monster«, zischte Bull neben ihm. »Schlachtet die eigenen Leute ab.«
    »Weiter!«, ordnete Guall an, der neben Rhodan zum Anführer geworden war.
    Rhodan dankte ihm im Stillen dafür, denn in Remanor kannte er sich nicht aus. Auch war er kein in vielen Schlachten erprobter Soldat, sondern Raumfahrer. Seine Hände zitterten. Er zwang sich, stark zu sein. Für seine Freunde.
    Rhodan versuchte die sich am Boden windenden Männer und Frauen auszublenden, die auf beiden Seiten ihren Schmerz und Hass herausbrüllten. Es kostete viel Kraft, einfach weiterzulaufen, nicht helfen zu können. Sie gehörten zu den wenigen in der ersten Reihe, die den heimtückischen Schlag Nerlans unbeschadet überstanden hatten. Selbst Herloss schien etwas abbekommen zu haben, denn er blieb taumelnd hinter ihnen zurück.
    Im Laufen wandte Rhodan sich an Guall. »Guall, was genau sieht Ihr Auge? Andere Orte? Die Zukunft?«
    »Vieles, Perry Rhodan«, antwortete Guall vage. Er lotste sie zu einer Ansammlung rötlicher Bäume mit Schleiern aus dreieckigen Blättern. »Ich sehe zum Beispiel, dass es vorerst schwer sein wird, uns abzusetzen, trotz des Vorsprungs. Viele werden Ras Tschubai folgen, dem schwarzen Krieger. Und auch mir. Die Soldaten spüren, dass ich ein anderer geworden bin. Der Blick meines dritten Auges rührt sie an, erreicht ihre Seelen, die sich nach Hoffnung verzehren.«
    Wie um seine Worte zu bestätigen, wurden hinter ihnen Rufe laut. Gut fünfzig Soldaten stürmten ihnen nach.
    »Können Sie Thora und Sue ausfindig machen?« Rhodan beschleunigte seine Schritte.
    »Sie sind in Nerlans Kommandostand.«
    »Verdammt!«, stieß Bull aus. »Perry, denkst du dasselbe wie ich?«
    Rhodan nickte ihm knapp zu. »Guall, bringen Sie uns ein Stück von den anderen weg, wenn es Ihnen möglich ist, und bilden Sie einen mentalen Block mit Ras! So können Sie seine Kraft verstärken, und er kann Thora und Sue holen!« Er zuckte zusammen, als auf der rechten Seite, die er zuerst für ein Weiterkommen im Sinn gehabt hatte, ein gelbes Hochhaus unter dem Beschuss mehrerer Raketen einstürzte. Die Trümmer verschütteten Soldaten beider Seiten.
    »Was ist ein mentaler Block?«, fragte Guall nach. Auch er half, Lossoshér zu stützen. Der Transmitter-Wächter war fahlblau, er stand kurz vor dem Zusammenbruch. Sie würden ihn tragen müssen, wenn er sich nicht fing.
    Tschubai antwortete an Rhodans Stelle. »Sie konzentrieren sich und vereinen Ihre Kräfte mit meinen. So wird meine Fähigkeit stärker. Er klingt kompliziert, aber es ist ganz einfach. Wo ich herkomme, gibt es viele Begabte. Wir haben das bereits getestet.«
    Eine Explosion in nächster Nähe unterbrach das Gespräch. Rhodans Ohren klingelten.
    »Da lang!«, brüllte Guall und gab die neue Richtung vor.
    Der Rauch war so dicht, dass sie einander an den Händen fassten, um sich nicht zu verlieren.
    Neue Schüsse klangen auf, sie rannten hinter der Mauer eines öffentlichen Gebäudes entlang, um dem Sperrfeuer zu entgehen. Gemeinsam hetzten sie in eine Straßenschlucht mit zerstörten Hochhäusern. Guall führte sie in ein ausgebranntes Grundgeschoss. Endlich fanden sie eine Atempause. Rhodan stützte sich erschöpft an der Wand ab.
    Lossoshér sank auf den Boden und schnappte panisch nach Luft. Chaktor kümmerte sich um ihn.
    »Was ist nun?«, drängte Rhodan. »Was sagen Sie, Guall? Werden Sie den mentalen Block mit Ras bilden, damit wir Thora und Sue holen und aus dieser Hölle verschwinden können?«
    Der Dreiäugige zögerte,

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