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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Anscheinend eine Art Schlachtruf von Nerlans Armee.
    »Geht voran!«, zischte Herloss. »Eine falsche Bewegung, und ich erschieße euch.«
    Lange Fahrzeuge näherten sich mit hoher Geschwindigkeit. Sie erinnerten Rhodan an eine Mischung aus Jeep und LKW. Ihre Außenfarben verschmolzen mit dem Rostrot der Straße. Ein Dach hatten sie nicht. In gut zehn Metern Abstand blieben sie stehen, eines nach dem anderen. Stetig kamen neue Wagen nach.
    Lossoshér zögerte. Er geriet ins Stolpern, seine Augen waren schreckgeweitet.
    »Los!«, brüllte Herloss.
    Gruppenweise stiegen sie auf die Ladeflächen. Chaktor und Tschubai zogen Lossoshér hinauf. Sobald die Rampe ausgelastet war, startete der Fahrer. Panzer begleiteten sie.
    Die Truppe in ihrem Bezirk war noch nicht komplett verladen, als der Feind auf den Aufmarsch reagierte. Ein helles Heulen pfiff in der Luft. Adrenalin jagte durch Rhodans Körper.
    »Verdammt!«, fluchte Bull.
    Sein Ausruf ging im Knall einer einschlagenden Rakete unter. Der Schlag wummerte durch Rhodans Körper und ließ jeden Knochen vibrieren. Schreie erklangen und endeten abrupt. Eine Feuerlohe stieg zum Himmel, Rauch stieg auf. Gerüche nach verbranntem Kunststoff und Fleisch wehten Rhodan ins Gesicht. Die Schlacht um Remanors Herzstück begann.
     
     
    Sue Mirafiore
     
    Sue zitterte am ganzen Körper. Nerlan hatte sie betrogen. Wütend und ängstlich zugleich folgte sie dem Kriegsherrn in den Kommandostand. Soldaten legten ihr und Thora Hand- und Fußschellen an, kaum dass sie von der Plattform aus dem Schacht traten.
    Nerlan verzog die Lippen. Sue konnte nicht sicher sein, doch der Ausdruck auf dem schorfigen Gesicht erschien ihr wie das Äquivalent eines Grinsens. Gleichzeitig hinterließ es einen tierischen Eindruck. Wie ein zufriedenes, fettes Krokodil, das sich die Haut einer blauen Erdkröte angezogen hat. Sie schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Was würden Reg und Perry in dieser Situation tun? Und John? Was würde John tun? Sicher würden sie Ruhe bewahren, egal wie anstrengend es in ihrer Situation auch war.
    »Damit hast du nicht gerechnet, kleine Frau, nicht wahr?«
    Sue würde die gehässige Art, mit der Nerlan nicht wahr sagte, nie mehr vergessen. Der ekelhafte, selbstgefällige Despot zeigte mit diesen beiden Worten das ganze Ausmaß seines Sadismus. »Nein«, sagte sie steif. »Das habe ich nicht. Macht Sie das glücklich?«
    Nerlan lehnte sich an die Tischplatte. »Ein wenig«, gab er zu.
    Hilfe suchend blickte Sue zu Thora. Die Arkonidin kniff die Lippen fest zusammen, ihr Blick sprühte Feuer. Sue dachte unwillkürlich an die Furien aus der griechischen Mythologie.
    »Warum haben Sie sich nicht gleich gestern genommen, was Sie wollten?«, fragte Sue bitter. »Warum diese Scharade?«
    »Ich wollte sehen, was du an der Schwarzhaut bewerkstelligst, kleine Frau. Ich brauchte den Dunklen. Er wird meine Männer motivieren. Meine Gesunder haben versagt. Die Infektion war zu weit fortgeschritten. Ohne dich wäre er gestorben. Deshalb zweifle ich nicht daran, dass du mich im Handumdrehen heilen kannst. Du bist etwas wahrhaft Besonderes. Ein Schatz, den es zu hüten gilt.«
    Mit einer unerwartet heftigen Geste stieß sich Nerlan vom Tisch ab, trat über den Teppich und packte Thora am weißen Haar. Er riss Thoras Kopf zurück, als wolle er seine Zähne wie ein Vampir in ihren Hals schlagen.
    Thora rührte sich nicht. Nur ihr Blick zeigte deutlich, was sie am liebsten mit Nerlan getan hätte.
    Sue zitterte stärker. »Tun Sie ihr nicht weh!«
    Nerlan zog Thoras Kopf ein Stück weiter hinab. »Das werden wir noch sehen. Zunächst einmal will ich wissen, ob du mich heilen kannst. Und zwar nicht irgendwann, sondern sofort.«
    Sue zögerte, sie musste auf Zeit spielen. Tschubai war der Trumpf, auf den sie setzte. Sie hatte ihn gerettet, er würde sie und Thora nicht im Stich lassen.
    »Ich warte«, herrschte Nerlan sie an. »Und ich warte ungern.« Er sah zu den vier Soldaten hin, die am Raumzugang Wache standen. »Wie wäre es?«, zischte er in Thoras Ohr. »Ich nehme dich gleich hier, Weißhaar, vor meinen Leuten auf diesem Tisch.«
    Sue wünschte sich, im Boden zu versinken. Die Situation begann, ihr über den Kopf zu wachsen. Sie fürchtete, Thora würde sich trotz der Fesseln wehren, doch Thora reagierte unheimlich ruhig.
    »Ich dachte, Sie lassen Ihren Opfern die Wahl«, gab die Arkonidin kalt zurück.
    Nerlans freie Hand fuhr über Thoras Hals, die Finger glitten eine

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