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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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berührte seine Stirn und sah Rhodan schließlich mit allen drei Augen an. »Nein.«
    »Wieso nicht? Sue hat Sie sehend gemacht. Ohne sie wäre Ihr drittes Auge noch immer verschlossen. Sie schulden es ihr.«
    Bull schaute so düster drein, als plane er einen Mord.
    Guall richtete sich zu seiner vollen Größe auf, er reichte Rhodan bis zur Schulter. »Das ist richtig, Rhodan. Sue hat mich sehend gemacht. Aber ihr alle wisst, dass Ras geschwächt ist. Die Sprünge könnten ihn erschöpfen.«
    »Na und?«, fuhr Bull Guall an und tauschte einen Blick mit Tschubai. »Glauben Sie, Ras weiß das nicht?«
    Rhodan trat noch näher an Bull heran. »Wir können Sue und Thora nicht zurücklassen! Holen wir sie. Die Gelegenheit ist da.«
    »Nein. Wir gehen sofort zum Transmitter«, bestimmte Guall hart. Der Dreiäugige zog eine metallene Kette, die um seinen Hals hing, in die Höhe. Lossoshérs Datenwürfel erschien daran.
    Rhodan sah aus den Augenwinkeln angespannt aus dem Fenster. Noch immer tobte draußen die Schlacht, schlugen Geschosse ein, zuckten Blitze über den türkisfarbenen Himmel.
    »Lossoshér gab mir das letzte Nacht«, erklärte Guall ernst. »Der Thort gehört zu den Transmittern. Er darf nicht das Kleine, Naheliegende über das Große stellen.«
    »Er muss beides beachten«, begehrte Rhodan auf. In Gedanken sah er Thora und Nerlan. »Bitte, Guall, Sie …«
    Eine Explosion schnitt ihm das Wort ab. Er kniff die Augen zusammen. Auf der anderen Straßenseite öffnete sich im roten Beton ein viereckiger Zugang.
    »Ein Gegenangriff! Sie wollen Nerlans Truppen von hinten aufreiben!«, rief Guall. Er sah Rhodan vorwurfsvoll an. »Sie haben mich abgelenkt!«
    »Weg!«, brüllte Bull.
    Der Großteil der Truppen war inzwischen weitergezogen.
    Rhodan packte Lossoshér und trug ihn zusammen mit Ras Tschubai aus dem Gebäude heraus, von den Angreifern fort. Noch waren sie nicht entdeckt worden. Als er sich umsah, erkannte er, dass der Zugang nicht der einzige blieb. Überall öffnete sich der Boden, viereckige Kanaldeckel wurden zur Seite gewuchtet. Heraus quollen Angreifer in roten Uniformen und schnitten den Zugang zur Vorstadt ab. Nun gab es nur noch einen Weg – nach vorn.
     
     
    Durhai Nerlan
     
    Nerlan spürte ein heftiges Jucken am Oberschenkel. Es machte ihm nichts aus. Zum ersten Mal seit Jahren war er glücklich. Ich nehme mir Remanor, werde geheilt und kann endlich selbst als führende Kraft in den Krieg einsteigen. Es wird eine dritte, eine neue Macht geben, ausgehend von mir und meinen Leuten. Alle werden erzittern vor Nerlan, dem Großen, Nerlan, dem Geheilten, der schön und grausam sein wird.
    Er betrachtete das zitternde Kind, das vom Boden aufstand. Wie zart diese Züge aussahen, wie fein Wimpern und Augenbrauen, ein dünnes Gespinst. Und wie sehr es ihm gefiel, dass ihre Haut nicht blau war wie die der meisten Ferronen. Das Gewebe hatte einen ganz eigenen Ton, hell wie Michas-Milch. Sicher würde es sich weich anfühlen. Genau wie das Weißhaar wollte er die kleine Frau. Beide sollten seine Gespielinnen werden und ihm zu seinem Vergnügen dienen. Ihr Anblick würde ihn täglich an diese Stunden erinnern, in denen er seinen größten Triumph feierte.
    »Tu es gleich«, verlangte er und sah der kleinen Frau tief in die Augen. »Mach es.«
    Sie schluckte sichtlich. Mut hatte sie, keine Frage, und sie war naiv.
    Gab es etwas Berauschenderes als die Naivität eines Kindes? Wie leicht diese Sue zu beeinflussen gewesen war. Wie sicher sie sich gefühlt hatte. Nerlan hatte ihr den Boden unter den Füßen weggerissen und ließ sie auf einer dünnen Glasplatte gehen. Er genoss es, die ersten Sprünge zu beobachten, die sich knirschend und knisternd über die Oberfläche zogen.
    Du sollst tief fallen, kleine Frau. Ganz tief. Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du mein willenloses Instrument sein, auf Abruf bereit, mir zu dienen.
    »Ziehen Sie sich aus, Durhai«, forderte sein zukünftiges Instrument, mit dem er sich Ruhm und Macht erkaufen würde.
    Nerlan trat einen Schritt von ihr zurück und winkte den Wachsoldaten. Sie kannten seine Gesten und reagierten sofort. Auf eine Bewegung seiner Hand löste Soor die Hand- und Fußschellen der Gefangenen.
    »Dieses Mal wirst du dich ausziehen, kleine Frau. Du wirst mich nackt behandeln, und danach werde ich sehen, wie zufrieden ich mit dem Ergebnis bin.«
    Dass sie gerade erst einen Schwall Flüssigkeit erbrochen hatte, störte ihn nicht im Geringsten. Er war

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