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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Beinen lag.
    Die Gestalten trugen Waffen. Armbrüste mit eingespannten Bolzen. Ihre Spitzen leuchteten dunkelblau.
    Dann schoss ein Schatten über sie hinweg. Flog auf den vordersten der Angreifer zu, prallte gegen ihn, ging mit ihm zu Boden.
    Michalowna schrie auf. Es klang mehr zornig denn besorgt um das Leben des Topsiders.
    Die Frau packte den Baumstamm und ließ sich von ihrem Anzug in die Höhe schnellen. Crest gelang es, seine Beine herauszuziehen. Er rollte zur Seite, und irgendwie gelang es ihm, auf die Knie zu kommen.
    Trker-Hon stieß einen wilden Schrei aus, der das Tosen der entfesselten Naturgewalten übertönte. Er sprang in die Höhe, die Waffe des Ferronen in den Händen. Als ihn die nächsten Angreifer erreicht hatten, schwang er die Armbrust wie einen Knüppel um sich, traf einen behelmten Kopf, dann eine Magengrube.
    Die restlichen beiden Gegner schienen ob der unerwarteten Wendung völlig aus dem Konzept gebracht worden zu sein. Einer von ihnen stolperte über einen brennenden Ast, der zweite riss zwar die Armbrust in die Höhe, aber der blaugleißende Bolzenschuss strich einige Handbreit über den Topsider hinweg. Als er seinen Fehler bemerkte, traf ihn bereits der Schaft von Trker-Hons Waffe im Gesicht. Wie ein Stein sackte er zu Boden.
    »Hierher!«, brüllte Tatana Michalowna.
    Trker-Hon hob den Kopf und rannte dann auf sie zu. Seine Kleider hingen in brennenden Fetzen von seinem Körper.
    »Sie halten sich an meiner linken Seite fest und Sie, Crest, an meiner rechten!«, befahl sie.
    »Das wird nicht ausreichen, um ...«, stammelte Crest.
    »Es wird!«, gab sie zurück. »Halten Sie sich fest!«
    Er tat, was sie verlangte. Trker-Hon folgte ihm, ohne zu zögern.
    Zu dritt hoben sie ab und glitten knapp über den Waldboden dahin. Zuerst in knappem Schritttempo, dann wurden sie stetig schneller.
    Als Crest zurückblickte, sah er nur noch lodernde Flammen und eine gigantische Wolke aus Rauch und Asche. Er zweifelte nicht daran, dass der Transmitter, die Verbindung zu ihrer Dimension, für immer verloren war.
    Crest akzeptierte den Gedanken ohne den geringsten Anflug von Gram. Niemand nahm ihre Verfolgung auf. Das war, was im Augenblick zählte.

8.
    Anne Sloane
    Lakeside Institute, Terrania
     
    Anne Sloane betrachtete den hageren Mediziner, wie er mit wehendem Arztkittel hastig hin und her eilte und Befehle erteilte. Immer wieder blieb er stehen, außer Atem, und tippte kurz an die silbrigen Module, die er sich an die Schläfen geklebt hatte, als müsse er nachdenken. Dann sah er einige Minuten lang dem Treiben der Arbeitskräfte zu und erteilte scharfe Befehle.
    Die meisten der Arbeiter entstammten aus Dörfern am Rand der Gobi oder der chinesischen Armee. Sie verstanden kein Englisch, das Fulkar mittlerweile bis in die seltensten medizinischen Ausdrücke hinein beherrschte.
    Sloane blickte hoch in den wolkenlosen Himmel. Dumpfer Baulärm drang von außerhalb der provisorischen Mauern zu ihnen herein. Es roch nach Teer und verbranntem Kunststoff.
    Das Lakeside Institute of Mental and Physical Health – meist nur »Lakeside« genannt – war eine einzige riesige Baustelle am Ufer des Goshun-Sees. Das erste fertig gestellte Gebäude, ein dreistöckiges Haus im Neo-Art-Deco-Stil, gab den Mutanten der Terranischen Union ein neues Zuhause. Hier lebten sie abseits des Trubels in Terrania und erhielten die Möglichkeit, unter ärztlicher Aufsicht ihre Gaben besser verstehen zu lernen. Wenn sie es wünschten, durften sie dies auch allein oder zusammen mit anderen Mutanten tun.
    John Marshall, der Leiter des Institutes, ließ ihnen weitgehend freie Hand. Ihm war wichtig, dass Lakeside für die speziell begabten Menschen zu einem Ort des Vertrauens wurde. Sloane wusste, dass gerade jemand wie Sid González – trotz seiner Freundschaft zu Marshall – nicht im Institut bleiben würde, wenn es den Anschein erweckte, ein zweites Camp Specter zu werden.
    Das Gelände, in dem Fulkar die Versuchsanordnung aufbauen ließ, würde später von einer riesigen Halle verkleidet sein. Noch war es ein staubiger Platz, der sich nur vom restlichen Gelände unterschied, weil auf ihm keine Zelte und Wohncontainer standen.
    »Nein, nein, nein!«, fuhr Fulkar eine Frau an, die mindestens zwei Köpfe kleiner war als er. »Sie müssen die Schutzvorrichtungen für die Kameras auf das Zentrum des Versuchsgeländes ausrichten, wie ich es Ihnen gezeigt habe!«
    Die Frau verbeugte sich. »Yessir!«, sagte sie freundlich und

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