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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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lösten sich von der Unterseite der bronzenen Gondel.
    »Verdammt«, sagte Trker-Hon.
    Die Terranerin zischte irgendetwas in einem unbekannten Dialekt, schlang ihre Arme um die Brust des Topsiders und schoss, vom Flugaggregat ihres Anzuges getrieben, zehn Meter in die Höhe.
    »Folgen Sie mir, Crest!«, schrie sie.
    Crest schluckte überrascht. Seine Finger strichen über die Befehlsleiste am linken Armband, aber in der Aufregung fand er das Feld für das Flugaggregat nicht. Sein Blick starr in den Himmel gerichtet, sah er die Punkte in seine Richtung fallen.
    Der Sprachbefehl, Narr!, hörte er plötzlich eine Stimme. Sie klang fremd und vertraut zugleich.
    Dann erst setzte sein Verstand wieder ein. »Anzug – Notstart! Verfolgung aufnehmen!«
    Ein starker Ruck presste ihm die Luft aus den Lungen. Plötzlich verschwand der Boden unter seinen Stiefeln, flogen die Baumkronen in irrwitziger Geschwindigkeit auf ihn zu.
    Er wollte die Arme schützend hochreißen, aber sie waren viel zu schwer. Er wollte schreien, fand aber keine Luft. Crest wollte denken, aber seine ganze Welt wurde von diesen riesigen schwarzen Dingern ausgefüllt. Rasend schnell wurden sie größer, zerteilten sich in zwei, dann vier, dann unendlich viele Bruchstücke.
    Übergangslos verdunkelte sich der Himmel, als die schwarze Wand geradewegs auf die Haube der Urwaldriesen zufiel.
    Crest fühlte, wie das Blut aus seinem Kopf wich, wie die Arme und Beine plötzlich kribbelten, dann schmerzten. Baumstämme flogen auf ihn zu. Jedes Mal, wenn der Zusammenprall unausweichlich schien, flog der Anzug ein Ausweichmanöver. Der Arkonide wurde in seiner Rüstung hin und her geworfen, obwohl er wusste, dass der Kampfanzug eigentlich flach und straff seinen Körper umhüllen sollte.
    Endlich verschwand der Druck auf seinen Lungen. Er atmete ein. Hastig, wie ein Ertrinkender.
    Dann erreichte die schwarze Wand die Baumkronen. Und explodierte.
    Irgendwo vor sich sah er das unförmige Bündel aus Michalowna und Trker-Hon knapp über den Waldboden gleiten. Es war viel zu langsam, um der tödlichen Gefahr zu entkommen.
    »Runter!«, keuchte er. »Unterstützung!«
    Seine Worte wurden vom Krachen der Explosion und dem Pfeifen der restlichen Bombenteilen verschluckt. Die Anzugpositronik schien ihn aber verstanden zu haben. Sie korrigierte die Flugbahn, schoss genau auf die beiden Begleiter zu.
    Wie im Zeitlupentempo sah Crest, wie sich der Rest der schwarzen Wand auf sie herniedersenkte. Weit über ihnen die Lichtzungen der Explosionen.
    Crest riss die Arme nach vorne, bekam Trker-Hons Rückentornister zu fassen und klammerte sich daran fest. Kurzzeitig lastete das eigene Gewicht auf ihm, als der Aufprall seine Geschwindigkeit mehr als halbierte. Die Positronik hatte gedankenschnell reagiert und die Schutzschirme miteinander gekoppelt.
    Dann flogen sie zu dritt über den Waldboden. Crest blickte nicht mehr hoch, ignorierte das Krachen und Pfeifen über ihm.
    Ein letzter großer Schatten tauchte oberhalb seines Gesichtsfeldes auf, erreichte sie aber nicht mehr. Es krachte hinter ihnen in den Boden.
    Die darauf folgende Detonation packte sie und warf sie mit voller Wucht gegen einen der mächtigen Baumstämme. Crest fühlte nichts mehr, ergab sich der plötzlichen Dunkelheit
     
    »Verdammt, Crest!«
    Er wusste nicht, wie lange die Stimme schon da war.
    »Extrasinn?«, murmelte er. »Bist du es?«
    »Kommen Sie zu sich, Crest!«, erklang die Stimme erneut. Sie wurde überlagert von einem grässlichen Knacken und Bersten. »Sie sind gelandet! Hören Sie? Wir werden angegriffen!«
    »Bist du das, Extrasinn?«, fragte er.
    Jemand trommelte mit Fäusten auf seine Brust. »Ihr Flugaggregat funktioniert nicht mehr. Wir müssen als Team arbeiten!«
    Crest schlug die Augen auf. Keine Handbreit über ihm sah er das verschwitzte Gesicht Tatana Michalownas hinter der Helmscheibe.
    »Die Ferronen sind hier!«, rief sie. »Sie wollen uns auslöschen!«
    Crest zuckte zusammen. Riss den Oberkörper hoch. Und blickte in ein Inferno.
    Der Wald stand in Flammen. Wo zuvor Bäume gewesen waren, ragten nun riesige brennende Fackeln auf. Zwischen ihnen hasteten eine Handvoll Gestalten auf sie zu. Sie trugen dunkelgrüne Körperpanzer. Hinter den Visieren erkannte er bläuliche Gesichter.
    »Helfen Sie mir hoch!«
    Michalowna packte ihn unter den Armen und zerrte an ihm. Irgendetwas hielt ihn fest. Crest blickte nach unten und sah den zersplitterten Stamm eines Baumes, der quer über seinen

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