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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Moment lang dachte ich, ich würde nun auch das zweite Auge verlieren.«
    Tatana Michalowna war immer noch zu erschüttert von Crests Eröffnung, dass sie nur halb zuhörte.
    »Der Heiler hatte das Biest draußen, bevor ich die Gelegenheit hatte, ihm zu erklären, wo er es finden würde. Als ich zu meinem vorhergehenden Standort zurückkehrte, prangte in der Hauswand ein kopfgroßes Loch. Wer weiß? Vielleicht hat mir dieses Insekt das Leben gerettet. Und vielleicht trete ich in wenigen Minuten auf einen fernen Vorfahren dieses Insekts und zerstöre so die Folgekette, die mir in Tausenden von Jahren das Leben retten wird. Ein klassisches Paradoxon.«
    Michalowna wusste, was ein Paradoxon war. Ihr war im Moment wichtig, dass der Arkonide und der Topsider das taten, was sie wollte, sobald es eng wurde. Wie zuvor, als sie die Kontrolle an sich gerissen hatte.
    »Wir sind also in der Vergangenheit und müssen aufpassen, keine Käfer zu zertreten«, fasste sie zusammen.
    »Nun«, beeilte sich Crest zu sagen, »das mit dem Käfer war nur ein Anschauungsbeispiel. Wir müssen uns nicht davor fürchten, die Zeit zu verändern.«
    »Weshalb?«, fragte sie.
    »Weil ich davon ausgehe, dass wir tatsächlich auf der Spur zur Welt des Ewigen Lebens sind. Das, was wir erleben, ist der Beginn der großen Bewährungsprobe! Unsere Aufgabe ist nämlich, einen anderen Transmitter zu finden und ihn zu nutzen.«
    »Und weshalb dürfen wir Käfer zertreten, ohne Angst davor zu haben, dass wir die Zeitlinie verändern?«
    »Weil die Wesen, die uns auf diese Reise geschickt haben, ein höheres Verständnis über das Zeitgefüge haben als wir. Egal, was wir tun, wir können die Zeit nicht verändern.«
    »Weshalb?«
    »Zwei Möglichkeiten«, antwortete Crest. »Erstens könnten sie uns in eine potenzielle Vergangenheit schicken und uns am Ende in unsere angestammte Zeitlinie zurückholen. Oder ...« Ein kurzes Lächeln streifte sein Gesicht. »Oder wir können nichts verändern, weil es sich bereits verändert hatte, als wir uns auf die Reise begaben. Die Zeit korrigiert sich, bevor das Paradoxon entstehen kann. Ein wahnsinniger Gedanke – und dennoch einleuchtend. Nicht wahr?«
    »Ich habe Ihren Betrachtungen nichts hinzuzufügen«, sagte Trker-Hon. »Außer vielleicht die Frage: Wo sollen wir den zweiten Transmitter suchen? Ferrol ist groß ...«
    »Hm!«, machte Michalowna. »Eigentlich gibt es nur einen einzigen Ort, von dem wir wissen, dass dort ein Transmitter steht: im Roten Palast von Thorta!«
    »Die Frage ist nur: Wo liegt Thorta von unserem gegenwärtigen Standpunkt aus gesehen? Und: Wie kommen wir da hin?«, gab der Topsider zu bedenken. »Ihre Flugaggregate sind entweder zu schwach oder zu beschädigt, um uns drei transportieren zu können. Und ich gehe nicht davon aus, dass wir uns den Soldaten ergeben werden, nur um in ihr Gefährt zu kommen.«
    Crest hob seinen Kampfanzug hoch. Die entfesselten Energien hatten seinen Schutzschirmgenerator über Gebühr belastet. Der anschließende Aufprall hatte das Flugaggregat beschädigt.
    »Tatana und ich sind auf die Schwerkraftneutralisatoren angewiesen«, sagte Crest. »Ich um ein Vielfaches mehr als sie. Aber auch Tatana darf eine zusätzliche Belastung von vierzig Prozent nicht zugemutet werden. Deswegen sollten wir die Flugaggregate überhaupt nicht mehr nutzen. Sie und die Schirmgeneratoren fressen zu viel Energie. Wenn wir unsere Zeit auf dieser vergangenen Welt verlängern wollen, müssen wir uns auf das absolut Notwendigste konzentrieren: die Reduktion der überhöhten Schwerkraft!«
    »Da stimme ich Ihnen zu«, sagte der Topsider.
    »Das eigentliche Problem ist aber, dass wir viel zu wenig über diese Welt wissen«, sagte sie. »Wie sollen wir Pläne schmieden, wenn wir nicht einmal wissen, wo wir sind und wie weit weg Thorta mit seinem Roten Palast liegt.«
    Michalowna strich sich den Schweiß von der Stirn. Nachdenklich drehte sie sich um und betrachtete das kleine Dorf am Rand des zerstörten Gebietes. »Geben Sie mir ein wenig Zeit«, murmelte sie. »Ich werde eine Lösung finden.«

12.
    Paco
    Irgendwo in den Anden, Südamerika
     
    »Nein, ich habe gesagt, eine Karaffe mit Ziegenmilch!«
    »Aber wir haben für den Jefe Kobe-Beef aufgetrieben. Er wollte ein Steak!«
    Paco strich sich nervös über das Gesicht. Weshalb war ihm schon wieder die undankbare Aufgabe zugefallen, Scaramanca das Essen zu bringen? Es war Mittwoch, und er hatte sein Zusammentreffen mit seinem Chef

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