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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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eine fröhliche Stimmung. Etwa zwanzig Personen verteilten sich im Raum. Ein Mann und eine Frau tanzten vor der Jukebox, aus dem ein uraltes Liebeslied aus dem vergangenen Jahrhundert lief. Die anderen saßen an den Tischen.
    Es roch nach Menschen. Nach Aufregung und Abenteuer. Und ein wenig nach Einsamkeit.
    Sid gab sich einen Ruck, ging auf den Schanktisch zu und setzte sich auf einen der freien Barstühle. Eine hübsche Frau mit asiatischen Gesichtszügen stand hinter der Theke. Sie räumte Gläser aus der Ultraschallmaschine, hielt sie kurz gegen das Licht, um ihre Sauberkeit zu prüfen, und stellte sie dann vor sich auf die Theke. Sie warf Sid ein entwaffnendes Lächeln zu.
    »Ein Bier, bitte!«, sagte Sid.
    »Ich bin gleich bei dir«, sagte sie laut, um die Musik zu übertönen, und widmete sich wieder ihren Gläsern.
    Verdammt!, dachte Sid. Sie hat mich nicht verstanden.
    Sid kam sich dumm vor. Jung und dumm. So toll die Lederjacke war, sie schützte ihn offenbar nicht vor peinlichen Situationen. Mein erstes Bier in einer Bar, und ich werde nicht einmal gehört.
    Sid steckte die rechte Hand in die Tasche und vergewisserte sich, dass er die Geldscheine unterwegs nicht verloren hatte. Das Lakeside lag an die zwanzig Kilometer außerhalb des Stadtkerns und der Rocketman am äußersten Rand von Terrania. Sid hatte direkt dorthin springen wollen. Die Teleportation hatte ihn aber stärker mitgenommen, als er erwartet hatte, und so war er die restlichen zwei Kilometer zu Fuß gegangen.
    Mit einer energischen und doch eleganten Bewegung mit dem Knie warf die Frau die Tür der Ultraschallmaschine zu und kam zu Sid herüber. Sie war etwas älter als er, vielleicht fünfundzwanzig, trug enge blaue Jeans, eine kurze blaue Schürze und ein weißes Top, das von ihrer Figur mehr zeigte als verbarg. Das schwarze Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der bei jeder Bewegung hüpfte.
    Das Gesicht sah aus wie eines von den Covern der E-Magazine: schlank, symmetrisch, mit großen, ausdrucksstarken Augen, einer Stupsnase und vollen Lippen.
    Als sie vor ihm stand, hüllte ihn ihr Duft ein. Das Parfüm roch nach Sandelholz und Pfirsich. Sie war zauberhaft schön.
    »Na, Süßer, wissen deine Eltern, dass du hier bist?«
    »Ich habe keine Eltern«, gab er zurück. Er wollte etwas anfügen, scheiterte aber am Versuch, das Thema mit einem weltmännischen Spruch aufzulockern.
    »Das ... das tut mir leid«, sagte die Schöne und machte ein betroffenes Gesicht.
    »Ich hätte gern ein Bier.«
    »Selbstverständlich«, gab sie zurück. »Aber du weißt, dass wir hier nur Solar akzeptieren?«
    Sid holte die zerknitterten Noten aus seiner Hose und strich sie vor sich auf der Theke glatt. »Ich arbeite für John Marshall. Ich kann bezahlen.«
    Die Frau legte den Kopf ein wenig schief. Der Pferdeschwanz tanzte. »Ich bin erst wenige Wochen in Terrania. Muss mir dieser Name etwas sagen?«
    Sid runzelte die Stirn. Er hatte bisher angenommen, dass John allen anderen Menschen in Terrania ein Begriff sein musste. Offenbar war das nicht so. »Ich bin Sid«, sagte er.
    Sie schenkte ihm ihr Lächeln. »Na dann, Sid. Was für ein Bier hättest du denn gerne?«
    Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. In den Filmen bestellten die Männer, die Trost im Alkohol suchten, stets nur »ein Bier« oder gegebenenfalls etwas Stärkeres wie »einen Whisky« oder »einen Doppelten«.
    Er zermarterte sich das Hirn, aber ihm kam keine Biermarke in den Sinn. Da erinnerte er sich an Paco, den Jungen, zu dem er im Barrio San Sebastian aufgeschaut hatte. Was hatte er damals gesagt? Welche Biere waren die besten?
    Sid blickte der Schönen direkt in die Augen. »Ich hätte gern ein amerikanisches Bier.«
    Sie musste lachen. »Kommt sofort, Süßer.«
    Sid spürte Hitze in sich aufsteigen, als sich die Schönheit mit wippendem Pferdeschwanz umwandte, sich bückte und eine Flasche mit rotweißer Etikette aus einem Kühlschrank nahm. Sie griff in die Gesäßtasche, holte einen Flaschenöffner hervor, wischte damit über den Kronkorken. Mit einem lauten »Plopp« flog er durch die Luft. Dann stand die Flasche vor ihm auf der Theke.
    Mein erstes in einer Bar bestelltes Bier, dachte er.
    »Lass es dir schmecken, Sid.«
    Sie wollte sich gerade abdrehen, als er schnell fragte: »Wie heißt du?«
    »Cherry«, sagte sie.
    »Wie die Kirsche?«
    Cherry lachte. »Ja, wie die Kirsche. Eigentlich heiße ich Rong, aber weil der Name auf Englisch wie wrong klingt, nenne

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