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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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vorne.
    »Sind Sie sich sicher?« Aescunnars Stimme klang besorgt. »Das ist eine verdammt lange Strecke.«
    »Ich weiß.« Manoli seufzte. »Aber erstens haben wir die Kampfanzüge. Zweitens ist die Gravitation auf dem Titan etwa so hoch wie die auf dem Mond – ein Siebtel der irdischen Schwerkraft. Der Flug kostet einen hier weniger Energie als auf der Erde. Und drittens gibt es keinen Grund, der mich auch nur eine Sekunde länger hier verweilen lässt, meine Herren.«
    Es dauerte einen Moment. Dann perlte Guckys Gelächter in seinem Helm auf. Wenig später folgte ihm Aescunnars Lachen.
    Sie machten sich auf den Weg.
     
    Trotz Manolis Versuch, die Strecke schönzureden, wurde es eine Tortur. Körperlich war es nicht anstrengend – dafür hatten sie die Flugaggregate ihrer Anzüge. Aber die Oberfläche des Titan bot ihnen keine Abwechslung. So müssen sich die ersten Menschen gefühlt haben, die sich zu Fuß zum Nordpol begeben haben. Eis. Eis. Eis.
    Es gab keinen Grund, sich zu unterhalten. Die Umgebung war fremdartig, aber nach hundert oder zweihundert Kilometern waren sie es leid, sich gegenseitig auf interessante Oberflächenformationen hinzuweisen. Alle Stunde legten sie eine kleine Pause ein, damit sich Manoli erneut orientieren konnte. Sie flogen weiter in die Richtung, die Manoli ihnen vorgab.
    Während der Reise hatte Manoli seinen Sauerstoffanzeiger anfangs kritisch im Auge behalten. Dann wurde ihm klar, dass er sich so nur noch mehr aufregen und mehr Atemluft verbrauchen würde. Lieber passte er auf sich auf, damit sein Blick nicht immer wieder in Richtung der Anzeige huschte.
    Gucky hielt sich erstaunlich gut. Sogar Aescunnar gab sich alle Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, wie die Situation ihn belastete.
    Sie waren stiller geworden. Jetzt grunzten sie nur noch ab und an. Selbst Gucky hielt sich mit seinen Kommentaren zurück.
    Manoli hörte nur sein eigenes Atmen. Und zwischendurch meinte er, das Pochen seines Herzens in den Ohren zu hören.
     
    »Hier müsste es sein.«
    Aescunnar schien wenig überzeugt. »Hier?«
    Manoli war ziemlich überzeugt. »Genau hier muss der Kryovulkan sein, durch den Tifflor zur IGITA vorgestoßen ist.«
    Gucky spähte suchend durch die Gegend. »Ich will mich nicht beschweren, aber hier ist nichts davon zu sehen!«
    Manoli beschirmte die Helmscheibe mit der Hand. Er drehte sich im Kreis. »Ich bin mir sehr sicher. Da vorne der Felsen, der ein wenig wie ein kauernder Habicht aussieht. Auf der anderen Seite der Krater mit dem kleinen Strich in der Mitte. Dazu der Stand des Saturn ... hier und nirgends anders.«
    »Kann es sein, dass wir vom Kurs abgekommen sind?«, fragte Aescunnar unsicher nach.
    »Man kommt auf einem fremden Mond nicht ein wenig vom Kurs ab und gerät trotzdem in dieselbe Landschaft wie die, zu der man wollte.« Manoli musste den Ton seiner Stimme kontrollieren, um nicht ärgerlich zu klingen. »Hier war der Kryovulkan, da bin ich mir sicher.«
    »Ich glaube Ihnen.« Aescunnars Tonfall hörte sich trotzdem ein wenig skeptisch an. »Aber wo ist der Vulkan hin?«
    Manoli überlegte. »Vielleicht ist er zugefroren? Der Einschlag unseres Schiffes hat viel Eis und Dampf nach oben geschleudert, vielleicht deckt das den Kryovulkan einfach zu.«
    »Keine schlechte Idee, aber die Distanz ist zu weit. Aber natürlich werden hier Flächen immer wieder durch die Eisvulkane überdeckt.«
    »Ist es recht, wenn ich mich umsehe?«, fragte Gucky.
    »Selbstverständlich.« Manoli war ganz dankbar, dass er einen Moment verschnaufen durfte.
    Gucky verschwand. Wenig später tauchte er etwa dreihundert Meter links vor ihm auf. Er teleportierte erneut, um dreihundert Meter weiter rechts zu erscheinen. Dieses Mal sprang er nicht sofort, sondern betrachtete die Umgebung.
    »Hier ...«, sagte er. Sein Satz ging in einem Schrei unter, als Gucky schlagartig nach unten sackte. Er verschwand nicht komplett: Als nur noch sein Oberkörper zu sehen war, wurde er auf einmal von einer Welle in die Höhe getragen.
    »Das ist er! Das ist er!«, brach es aus Manoli hervor.
    »Was?«, fragte Aescunnar verdattert nach.
    »Das ist der Kryovulkan! Er war überfroren, genau wie ich gesagt habe. Und sogar Gucky war schwer genug, um das Eis zu durchbrechen. Ich hatte recht!«

19.
    Suchaktionen
    Reyan, irgendwann
     
    »Ich glaube weiterhin, dass deine Entscheidung falsch war. Die Fremden sind den Aufwand nicht wert, den wir treiben.«
    Der Kundschafter war die Argumente seines Schiffes leid.

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