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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Katamaran verließen.
    »Ja, Thora, was kann ich für Sie tun?«
    »Sind Sie sicher, dass Sie das Richtige machen?«
    »Sie billigen mein Vorgehen nicht?«, fragte Rhodan.
    »Rhodan, Sie sind ein Narr. Was glauben Sie, wer Sie sind, dass Sie den Ablauf der Geschichte verändern dürfen?«
    Rhodan seufzte. »Ich bin ein Mensch, dem sein Gewissen keine andere Wahl lässt.«
    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun.« Mit diesen Worten ließ Thora ihn stehen und schloss zu Lossoshér und Chaktor auf.
     
    Perry Rhodan und Reginald Bull versuchten, der Konferenz inhaltlich zu folgen, soweit es ging. Ständig mussten sie Chaktor oder Lossoshér fragen, von welcher Kolonie, aus welchem Land oder welcher Stadt die Sprecher kamen. Selbst Lossoshér konnte nicht immer helfen – einige Namen hatten sich in den Jahrtausenden verändert, Städte waren vergangen oder neu gegründet worden. Und die einzelnen Parteien waren schwer zu trennen.
    Der Grundtenor war stets gleich, egal welcher Redner an das Pult trat: Die Kolonien hatten angeblich keine andere Wahl mehr, als militärisch gegen Ferrol loszuschlagen. Man brachte eine lange Litanei von ferronischen Übergriffen zu Gehör. Die Grundaussage war immer dieselbe: Egal wo, egal wie, hinter allen Missernten, Unglücken und Katastrophen steckte die Zentralregierung auf Ferrol.
    Zwei Ausnahmen waren Rhodan aufgefallen. Auf der einen Seite gab es einen beeindruckenden älteren Reyaner namens Telgar, der immer wieder dazu aufforderte, über die Konsequenzen des eigenen Handelns nachzudenken. Er argumentierte gegen einen Krieg, den man beginnen, aber nicht mehr beenden könne. Und eine geschmackvoll gekleidete Managerin namens Teldara goss mehrfach Öl in die Flammen, indem sie alle Probleme auf die Fische zurückführte, nicht auf die Heimatwelt Ferrol.
    Die politische Lage wirkte auf die Terraner unübersichtlich.
    »Das erinnert mich an den alten Witz von dem Farmer, der seine Scheune gegen Feuer und Hagel versichert hat«, raunte Bull Rhodan zu.
    »Und?«
    »Fragt sein Nachbar ihn: Das mit dem Feuer sehe ich ein. Aber wie willst du es hageln lassen?«
    »Reg, mir ist nicht nach Lachen zumute.«
    »Aber ich musste an die Geschichte denken. Die hier würden sogar den Hagel der Zentralregierung in die Schuhe schieben.«
    »Reg, wir Menschen sind und waren nicht anders.«
    Bull schwieg einen Moment. »Richtig. Aber man lernt nur aus Fehlern.«
    Rhodan folgte weiterhin der Konferenz. Alrad hatte noch kein Wort gesagt. Der Gouverneur von Reyan, der ihm als Flark vorgestellt worden war, trat an das Rednerpult. Also hatten sich Alrad und er wohl darauf geeinigt, wer von beiden für den Planeten sprechen durfte. Flark war wahrscheinlich derjenige von den beiden, der mehr Erfahrung mit Kolonisten der anderen Planeten hatte. Aber nach Rhodans Meinung hatte Alrad einen starken moralischen Kompass, eine innere Richtschnur, die er bei Politikern nicht gewohnt war. Er war gespannt, ob Flark diese Richtschnur besaß.
    Nach den ersten Sätzen Flarks war Rhodan klar, dass dem nicht so war. Flark erklärte, dass die reyanischen Schiffe sich in Angriffsposition bei Ferrol befanden. Sollte die Zentralregierung nicht mit ihren Aggressionen gegenüber den Kolonien aufhören, hätte er keine andere Möglichkeit, als den Einsatz von Gewalt gegen die Mutterwelt zu erlauben.
    Neben Rhodan ballte Bull die Hände. »Diese Narren!«
    »Wir waren nicht besser«, sagte Rhodan.
    »Es schmerzt trotzdem, dem zuzuhören.«
    »Noch hat Alrad nicht gesprochen!«, ermahnte Rhodan seinen Freund.
    Die Oberin trat an das Rednerpult. Sie hatte keine Unterlagen, keine Notizen dabei. Sie lehnte sich mit den Händen auf das Pult, als müsste sie sich festhalten. Eines musste Rhodan ihr lassen: Sie hatte Präsenz.
    Als sie die volle Aufmerksamkeit des Publikums hatte, begann sie: »Guten Tag. Mein Name ist Alrad. Ich spreche für jene, die viele von Ihnen die Fische von Reyan nennen. Und ich glaube, wir sind im Begriff einen großen Fehler zu begehen.«
    Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, schallten ihr die ersten Protestrufe entgegen. Alrad gestikulierte beschwichtigend, bis wieder Ruhe eingekehrt war.
    »Sie müssen mir nicht glauben. Es gibt andere, die das besser erklären können als ich. Ich bitte daher meine beiden Begleiter, den Fremden Perrodan und den Ferronen Lossoshér, den Anwesenden ihre Informationen mitzuteilen.«

18.
    Außer Atem
    Titan, 6. Oktober 2036
     
    Eric Manoli fühlte sich müde. Diese

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