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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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fremdartiger für die Augen der Ferronen aus als vorher.
    Aber vielleicht ist das genau das Richtige, wenn wir zu den Ferronen sprechen sollen , überlegte Rhodan.
    Lossoshér fühlte sich nicht wohl, das Schaukeln des Schiffes hatte seine Aufregung nur verstärkt. Mehrere Male war er in den Nasszellen verschwunden, um – wie man in der Marine sagen würde – Neptun zu opfern . Als er das letzte Mal herausgekommen war, hatte er so bleich gewirkt, wie man es mit bläulicher Haut nur sein konnte.
    Sue ging es ebenso wenig gut. Sie hatte sich ebenfalls einige Male übergeben und war unter Deck gegangen, um ein wenig zu schlafen. Hoffentlich übersteht die Kleine das alles , überlegte Rhodan.
    Neben Rhodan schloss sich eine hellhäutige Hand um die Reling. Er brauchte nicht hinüberzuschauen, er wusste, welcher rothaarige Kopf dazugehörte.
    »Ein faszinierender Anblick!«, meinte Bull.
    Rhodan schwieg. Gemeinsam schauten sie auf den Raumhafen, der auf einer künstlichen Insel lag, die durch eine Landbrücke mit Rey verbunden war.
    Bull versuchte es erneut. »Hättest du das je für möglich gehalten, Perry? Wir zwei auf einem fremden Planeten, unter einer fremden Sonne?«
    »Sag das bloß nicht Thora! Die hat wahrscheinlich schon Zehntausende Raumhäfen gesehen.«
    »Ach«, meinte Bull, »noch bin ich nicht bei kennst du einen, kennst du alle . Das hier ist der Nabel dieser Welt, ihr Kontakt zum Weltraum.«
    »Meinst du, Terrania wird auch mal so ein Moloch?«
    »Ich hoffe nicht, Perry!«
    Rhodan schaute seinen Freund überrascht an. Dieser gab sich alle Mühe, den Eindruck auszuräumen, den sein flapsiger Kommentar ausgelöst haben könnte.
    »Verstehe mich nicht falsch«, sagte Bull. »Natürlich will ich, dass die Erde einen Raumhafen hat – nein, zwei Raumhäfen, drei Raumhäfen, vier Raumhäfen! Aber Terrania, die Wüste Gobi sind von diesen paradiesischen Eilanden weitestmöglich entfernt. Wir haben Land urbar gemacht, das nie und nimmer für eine Besiedlung zur Verfügung gestanden hätte. Hier hingegen ...«
    »Ja, es ist schade. Diese Welt war mal ein Paradies.«
    »Aber ohne Raumhafen keine Raumfahrt«, stellte Bull fest. »Ohne Technik und Fortschritt keine Eroberung des Weltraums.«
    »Denk an die Erde. Denk daran, wie knapp wir davor standen, uns selbst zu vernichten – und noch davor stehen.«
    »Korrekt wahrscheinlich noch davor stehen werden , wenn ich den Zeitablauf richtig im Kopf habe.«
    »Reg, mir ist das alles ein wenig zu hoch. Wir sind Piloten, keine Physiker.« Rhodan seufzte. »Zeitreisen, Zeitparadoxa. Wie gehen unsere ferronischen Freunde mit der Situation um?«
    »Lossoshér hat die Sache auf den Magen geschlagen – und zudem ist er seekrank. Aber das lenkt ihn wenigstens ab.«
    »Und dein Freund Chaktor?«, hakte Rhodan nach.
    »Mein Freund Chaktor. Er brütet. Er hat sich vorhin die Bilder seiner Familie angeschaut. Ich denke, dass er darüber nachdenkt, ob er sie jemals wiedersehen wird.«
    Rhodan deutete auf das vor ihnen ausgebreitete Panorama. »Und das hier interessiert ihn nicht?«
    »Es ist einfacher für Chaktor, das mit sich selbst auszumachen.«
    »Thora?«, fragte Rhodan nach.
    »Ich dachte, dass Thora auf deiner Interessenliste vor den Ferronen kommt.«
    »Reg, ich habe keine Interessenliste .«
    Bull zuckte die Achseln. »Wenn du meinst. Thora also Miss Arkon ist Herrin der Lage. Wahrscheinlich hat sie alle möglichen Zeitparadoxa bis auf die dritte Nachkommastelle kalkuliert. Sicherlich gibt es einen arkonidischen Zeitreiseführer mit einem eigenen Kapitel über Ethik und Moral bei der Verhinderung von historischen Kriegen.«
    »Alter Freund, das hat sie nicht verdient.«
    »Doch, hat sie«, antwortete Bull kategorisch.
    Rhodan wusste, dass sein Freund es nicht so meinte. Es war seine Art, Dampf abzulassen – ein wenig Sarkasmus, ein wenig Zynismus, ein wenig Ironie. Gerieten sie in Gefahr, konnte Rhodan sich blind auf Bull verlassen. Aber in den Zeiten zwischen solchen Einsätzen war dies seine Art, sich abzuregen.
     
    Sie verließen den Katamaran an einem der äußeren Anleger. Die Insel war fast zugeparkt , wie Rhodan amüsiert feststellte. Also kam dieses Problem nicht nur in seiner amerikanischen Heimat vor.
    Sie wurden von einigen ferronischen Offiziellen erwartet – laut Alrad waren dies Mitarbeiter des Gouverneurs.
    Als sie sich daranmachten, den Katamaran zu verlassen, gab Thora ihm Handzeichen, bei ihr zurückzubleiben. Sie gehörten zu den Letzten, die den

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