Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
Reisegefährten auf den Feldern treffen?«
    »Möglich«, sagte Yinye.
    Nach Sue und Reg konnte er kaum direkt fragen; die junge Ferronin wusste nichts von seinem nächtlichen Ausflug. »Kann ich Eneida sprechen?«
    »Fühlen Sie sich nicht wohl?«
    Er machte eine unbestimmte Geste.
    »Ich sehe, was ich tun kann«, sagte Yinye förmlich.
    Er nickte. Wenn er sich damit Yinyes Wohlwollen erwerben konnte, würde er ihr auf die Felder folgen.
    Sie frühstückten und verließen das Haus; Yinye brachte ihn zu einer Bushaltestelle; ein Elektrobus hielt kurz darauf, und sie stiegen ein zu den zehn oder zwölf anderen Passagieren.
    Rhodan betrachtete Ganashar. Der Bus fuhr glatt und lautlos durch eine Allee aus zwanzig, dreißig Meter hohen Pflanzen, halb Zypresse, halb Riesenfarn. Die meisten Häuser waren in dem gedrechselten Stil gehalten, steinern, nicht höher als drei, maximal vier Stockwerke.
    Ihr Weg führte an dem Kratersee vorbei. Auf dem See sah er einige Boote, von einem wurde ein Netz ausgeworfen. Bald dünnte die Bebauung aus, ein Streifen Wald folgte. Dann fuhren sie eine Straße entlang, die durch Felder und Weiden führte. Auf den Weiden grasten schwarze, borstige, tonnenförmige Wesen mit mächtigen, tief herabgezogenen Nacken. Sie fraßen geduldig und schweigsam.
    Ringsum ragten in der Ferne die Steilwände der Caldera auf; Rhodan sah keinen Weg, der ins Gestein führte, keinen Tunnel. Er fragte sich, wie Eneida ihn und die anderen nach Ganashar gebracht haben mochte. »Gibt es eine Straße nach draußen?«, fragte er Yinye.
    »Sicher«, sagte sie, drehte ihr Gesicht zum Fenster und starrte angestrengt nach draußen.
    »Das Gelobte Land«, sagte er. »Wer hat es wem versprochen?«
    »Wenn Sie das nicht wissen: Warum sind Sie dann hier?«
    »Ist es ein Geheimnis?«
    »Nein.« Noch immer sah sie ihn nicht an. »Nach Ambur kommen alle, die auf den alten Welten keinen Ort haben. Keinen Rücken, kein Sonstwas, kein Nichts eben.« Sie gluckste mit einem boshaften Unterton. »Für die goldene Jugend ist diese Welt kein Spielplatz. Sie könnten sich die Fingernägel abbrechen oder die Frisur zerrütten.«
    »Oder sie könnten in der Todeszone ersticken.«
    Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Und Ganashar?«, fragte er.
    »Nach Ganashar kommen alle, die in Karbush keinen Platz finden. Die einzige Oase in der Todeszone. Das Gelobte Land eben.«
    »Karbush?«
    Sie verdrehte die Augen. »Die Stadt. Was wissen Sie eigentlich?«
    »Nichts, was mir hier sehr nütze wäre.«
    Das Eingeständnis beschwichtigte sie. »In Ganashar leistet jeder seinen Beitrag«, erklärte sie ihm. »Niemand entzieht sich. Der Omenvater hilft allem ins Gleichgewicht.«
    Der Bus hielt. Sie stiegen aus. Vor ihnen breiteten sich ein paar Quadratkilometer Felder aus. Auf dem Parkplatz parkten noch andere Busse. Etliche Ferronen traten ins Freie; manche klatschten, als sie Yinye sahen, in die Hände; die junge Ferronin klatschte zurück. Rhodan warf man den einen oder anderen offen neugierigen Blick zu, näherte sich ihm aber nicht.
    Zwischen den Bussen und den grünen Feldern standen einige große Maschinen, wuchtige Fahrzeuge; manche erinnerten Rhodan an klobige Traktoren mit Anhängern, manche an flach gedrückte Mähdrescher – landwirtschaftliches Gerät jedenfalls.
    Ein ältlicher, unglaublich kleiner Ferrone kam auf sie zu. Seine Hüfte stand an einer Seite aus. Sein Gesicht war von Furchen und Runzeln wie in winzige Parzellen zerlegt. »Yinye?«, fragte er. »Wer ist das?«
    »Er heißt Rhodan«, sagte sie. »Ein Zugelaufener. Er soll seinen Beitrag leisten.«
    »Er soll seinen Beitrag leisten«, sagte der Verwachsene. »Zu Bukk mit euch.« Es klang gutmütig. Er wies auf eines der Fahrzeuge. Yinye ging darauf zu und winkte Rhodan, ihr zu folgen.
    Es war ein Gespann; vorn ein sichtbar in die Jahre gekommener Traktor, der, rostzerfressen, wie er war, Rhodan vor Augen führte, was Materialermüdung bedeutete. Über eine Deichsel hing eine Pflanzmaschine am Traktor. Aus der offenen Kabine der Zugmaschine klatschte ein spindeliger junger Ferrone mit entblößtem Oberkörper Yinye eifrig entgegen.
    Sie winkte desinteressiert zurück. »Oh-ho, Bukk!«, rief sie immerhin. »Langsam, langsam!«
    »Werd dich schon schaukeln, dich und deinen Prinzen«, rief Bukk zurück.
    Sie gluckste geschmeichelt.
    Am vorderen Teil der Maschine sah Rhodan acht nebeneinander angebrachte Pflugscharen, eng dahinter dieselbe Zahl von Pflanzscheiben mit

Weitere Kostenlose Bücher