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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Ras-Bachtav.
    »Warum verstümmelt ihr jetzt den Planeten?«, rief jemand aus der Menge. »Er wird verstümmelt, indem ihr uns deportiert.«
    »Wird Karbush jetzt wieder ein Übungsgelände für das Militär? Werden unsere Häuser ...«
    »Unsere Häuser!«, riefen andere Stimmen. »Unsere Gärten!«
     
    »Und daraufhin haben Sie ihnen was versprochen?«, fragte Shim den Gouverneur einige Stunden später in dessen Büro. Er rückte seine Brille zurecht.
    Garrean strich sich über die kupferfarbene Borstenfrisur. »Dass ihre Gärten, ihre Häuser, ihre Stadt, dass ganz Karbush auf einem der anderen Planeten wieder aufgebaut wird. Stein für Stein. Und dass sie mitnehmen dürfen, was immer sie wollen. Selbst das Shoumar, wenn es denn zur Familie gehört. – Was sollte ich denn sonst tun? Warten, dass wegen der Shoumar-Affäre Blut fließt? Dass es Tote gibt? Eine Revolte?«
    »Und Sie haben behauptet, dass der Thort dafür garantiert?«
    »Hm«, machte Garrean und grinste. »Ich meine mich zu erinnern, er hätte etwas in Sachen Garantie erwähnt.«
    Shim sah ihn ungläubig an. »Das kann nicht Ihr Ernst sein. Warum haben Sie das getan?«, fragte er. »Um dieses Shoumar zu retten?«
    »Das Shoumar und seine Familie«, sagte Garrean.
    »Der Thort wird bestreiten, eine solche Garantie je auch nur angedeutet zu haben. Sie haben ihm damit einen Hebel in die Hand gegeben, Sie aus dem Amt zu entfernen. Er wird freie Bahn haben, einen Gouverneur einzusetzen, der willfähriger ist als Sie.«
    »Und der keinerlei Rückhalt bei der Bevölkerung hat. Er würde das Chaos auslösen, vielleicht bewaffneten Widerstand. Massenflucht aus Karbush in unzugänglichere Gebiete. Einen nachhaltigen Boykott der Evakuierung.« Er winkte ab. »Geschehen ist geschehen. Ich habe es versprochen. Er wird sich daran halten. Müssen.«
    »Guall wird müssen«, echote Shim.
    Guall – es klang merkwürdig, den Eigennamen des Thort zu hören. Der Name rief die Person in Erinnerung. Garrean sah den hageren, vernarbten Veteranen des Krieges förmlich vor sich, den Krieger, der in dem Greis verschlossen lag wie in einer Gruft.
    Aber so, wie Shim den Namen aussprach, war es keine ehrfürchtige Erinnerung an die Person, eher eine Demaskierung.
    »Ja. Er wird müssen. Eine solche Garantie zu bestreiten wäre kein kluger Zug«, fasste Garrean seine Hoffnung zusammen.
    Shim nahm die Brille ab und reinigte sie, obwohl kein Stäubchen auf den Gläsern lag. »Sie wollen ihn zwingen, Gouverneur?«
    Garrean dachte lange nach. Dann sagte er: »Ja. Wenn es sein muss.« In dem Moment, in dem er die Amburer und die Raumsoldaten gesehen hatte, wie sie einander in Waffen gegenübergestanden hatten, bereit zu töten und, schlimmer noch, bereit zu sterben, hatte er dort, in dieser Abflughalle, den Keim eines neuen Krieges gesehen, verheerender und endgültiger als der erste. Diesen Krieg wollte er nicht, und er konnte sich bei allem Zweifel am Ratschluss des Thort nicht vorstellen, dass er und seine Regierung es wollten.
    Shim setzte die Brille wieder auf und schaute Garrean an. »Und wenn Ihnen jemand zuvorgekommen wäre?«
    »Womit?«
    »Damit, den Thort zu etwas zu zwingen.«
    Garrean stand auf und ging zum Fenster. Er sah in die Straßen von Karbush. Er sah die großen und die kleinen Möbelwagen, die voll besetzten Busse, die Militärpatrouillen.
    »Sie meinen, es zwingt jemand den Thort, Ambur zu räumen?«, fragte er. »Wer sollte den Thort zwingen?«
    Shim hatte ihm den Rücken zugewandt und schwieg. Der junge Ferrone war dünn, geradezu kümmerlich gebaut. Er überragte Garrean um mehr als Haupteslänge. Ein Faden. Garreans Aussage, er wäre bereit, mit Shim in die bodenlose Zisterne zu steigen, war keine leere Behauptung gewesen. Der Gouverneur hatte Shims Klugheit, mehr noch seine Verschlossenheit immer geschätzt. Er hatte sie immer für ein Zeichen der Loyalität gehalten. Vielleicht, überlegte er nun, war das leichtsinnig gewesen. Vielleicht lag in Shim noch etwas ganz anderes verschlossen. Verschlossen und verborgen auch vor ihm, Garrean.
    Aber die Zeit für Geheimnisse lief ab.
    »Es wäre Zeit, zu reden«, sagte er leise.
    Shim wandte sich langsam zu ihm um.

9.
    Rhodans Beitrag
     
    Im Licht der Gaslaternen standen Rhodan und Tschubai noch zusammen. »Schaffst du es?«, fragte Rhodan.
    »Hin auf jeden Fall. Und dich zurückbringen kann ich auch. Mein Haus erreiche ich zu Fuß«, sagte Tschubai.
    »Wo du erwartet wirst?«
    »Ja. Eine junge Ferronin.

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