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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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sie sich zum ersten Mal in diesem Raum. Viel zu sehen gab es nicht, also setzte sie sich auf sein Bett. »Yinye ist pajonferronisch und bedeutet: Die an einem heiligen Ort geboren ist.«
    »Interessant«, sagte er.
    »Ja, sehr. Besonders wenn man sich für das Pajonferronische interessiert. Aber das ist kaum Ihr Hauptforschungsgebiet.«
    »Bislang nicht«, gab er zu.
    Sie seufzte. »Sie machen es einem schwer.«
    »Liegt nicht in meiner Absicht.«
    »Von woher kommen Sie? Wo sind Sie aufgewachsen? Was ist Ihr Beruf?«
    »Ich bin Pilot.«
    »Pilot also. Für Flugzeuge? Luftschwimmer? Raumschiffe?«
    »Von allem ein wenig«, sagte er.
    Sie schien zufrieden.
    Er stand noch immer im Raum, den Sharctash in der Hand. Sie gluckste leise. »Oh! Wollen Sie mich bei dieser Gelegenheit totschlagen?«
    Er lehnte den Sharctash wieder an die Wand.
    »Jetzt sind Sie also unbewaffnet«, stellte sie fest. Sie kniff die Augen zusammen. »Haben Sie keine Angst?«
    »Ich mache mir nicht viel aus Angst«, sagte er.
    »Sie hätten also keine Angst vor Frauen?«
    Er lachte. »Das habe ich nicht behauptet.«
    Sie betrachtete ihre nackten Füße, spreizte die Zehen, bog sie ein. Alles funktionierte offenbar zu ihrer Zufriedenheit. »Warum wollen Sie Ihren Beitrag nicht leisten?«, fragte sie.
    Er ging vor ihr in die Hocke und begann: »Wissen Sie, da, wo ich herkomme ...«
    »... mag es ganz anders sein als hier«, unterbrach sie ihn. »Aber Sie sind jetzt nicht dort, wo Sie herkommen, sondern hier, wo Sie hingekommen sind. Verstehen Sie den Unterschied?«
    »Ich verstehe«, sagte er.
    »Gut«, sagte sie, rollte sich auf den Rücken und streifte in ein und derselben Bewegung die Hose ab; dann saß sie wieder und zog sich das Hemd über den Kopf. Sie saß vor ihm, nur noch mit einem blassblauen Slip bekleidet. »Sehen Sie noch etwas, das Ihrer Pflicht, einen Beitrag zu leisten, im Wege steht?«
    »Wenig«, gab er zu.
    Da legte sie auch dieses wenige noch ab.
     
    »Sie wirken ein wenig verbraucht«, spottete Thora bei der kleinen Mahlzeit, die sie zwei Stunden nach Beginn ihres Arbeitseinsatzes gemeinsam einnahmen. Thora hantierte mit einer Art Thermosflasche und schüttete sich ein dampfendes Getränk in einen Becher, der sonst als Verschluss für die Flasche diente.
    »Danke der Nachfrage.« Rhodan biss in die Frucht, die Yinye ihm geschenkt hatte. Mit gedämpfter Stimme sagte er: »Keine wesentlichen Änderungen bei Sue und Bull. Keine Besserung. Keine Krise.« Er nahm wieder einen Bissen. Das Fruchtfleisch war tief violett und verströmte das Aroma einer Pampelmuse; der Saft war seimig und tropfte ihm in den Bart.
    »Sie legen sich einen Vorrat an?«, fragte sie verdächtig gut gelaunt.
    »Ich arbeite noch daran, mir gutes Rasierzeug zu beschaffen«, sagte Rhodan. Er fuhr sich mit den Fingernägeln über das Kinn, dass es knisterte.
    Thora musterte ihn. »Sie haben also Ihren Beitrag geleistet?«
    Rhodan nahm den Becher, den Thora ihm hinhielt, und trank einige Schlucke. Dann nickte er. »Und Sie?«
    »Bisher nicht«, sagte Thora. »Ich habe meinem Anwärter erklärt, dass ich noch nicht entschieden habe, ob ich in Ganashar bleiben werde. Eine genetische Erfrischung der Kolonie steht in meinem Fall nicht unbedingt zu hoffen.«
    »So?«, fragte Rhodan und rang sich ein säuerliches Lächeln ab.
    »So«, bestätigte Thora. »Sie waren übrigens leichtsinnig. Es war natürlich – wenn ich so neugierig sein darf ...« Sie wies mit dem Kinn auf Yinye, die neben Bukk stand und ihn behutsam und schäkernd mit dem Sharctash herumschubste. »Wie heißt sie gleich, die zurzeit bei Ihnen das Amt der Dorfschönheit versieht?«
    »Yinye. Bedeutet so viel wie: Die an einem heiligen Ort geboren ist.«
    »Das klingt ja lebensbedrohlich romantisch.«
    »Ich würde es eher eine sachliche Romanze nennen«, erklärte er.
    Thora nippte von ihrem Getränk. »Ich fürchte, die an einem heiligen Ort Geborene wird demnächst bestätigt haben wollen, ob sie den Profit tatsächlich erfährt, den sie sich von Ihrem Beitrag versprochen hat – eine Befruchtung.«
    »Ja«, sagte Rhodan.
    »Vieles spricht dafür, dass ihr eine Enttäuschung bevorsteht. Sie wird ja wahrscheinlich nicht schwanger werden. Und bei der folgenden medizinischen Betrachtung des von Ihnen zur Verfügung gestellten Erbgutes wird man auf gewisse unerklärliche Diskrepanzen zum ferronischen Genom stoßen.«
    »Wahrscheinlich«, sagte Rhodan. Er überlegte, ob er Thora darüber unterrichten

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