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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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dass er keine Chance hatte. Da krachte der Sharctash auf den Boden, wo eben noch das Tier gewesen war.
    Keinen Lidschlag später schrie Bukk auf. Der Sharsharym hatte sich an seinem Bein hochgewunden und biss ihm in die Leiste. Schon war Yinye mit dem Sharctash da, packte den Kopf des Tieres mit der Gabel und riss es von Bukk los. Das Biest wand sich; Yinye presste seinen Kopf auf den Boden und trat wieder und wieder mit dem Schuh zu. Die Bewegungen des Sharsharym wurden langsamer und hörten auf.
    Rhodan sah, wie das Tier förmlich erlosch. Das Smaragdgrün verblasste zu einem eitrigen Grauweiß. Yinye schleuderte den Kadaver vom Wagen.
    Bukk stand, die Hand in die Hüfte gepresst, und lächelte Yinye verzerrt zu. Dann brach er auf der verletzten Seite ins Knie.
    »Hilf mir«, sagte Yinye ruhig zu Rhodan. Sie trat an Bukk heran, fasste ihn an der Schulter und legte ihn auf den Rücken. Bukk verdrehte die Augen. Rhodan sah nur noch das Weiß der Augäpfel. Yinye sagte: »Nimm seine Hand weg.«
    Woher hatte sie das Messer?, wunderte sich Rhodan und griff nach Bukks Handgelenk. Es war kalt. Er löste Bukks Hand vom Leib.
    Yinye legte mit drei, vier raschen Schnitten die Wunde frei. Rhodan sah, dass das Fleisch sich schwarz verfärbt hatte und kristallin glitzerte. Kohle und Kohlenstaub, dachte er.
    Mit einem wütenden Schrei stach Yinye in die Wunde. »Blut!«, rief sie. »Du sollst bluten!«
    Aber wo sie einstach, zerbrach die schwarze Substanz und löste sich in glitzernden schwarzen Staub auf.
    Bukks Kopf kippte zur Seite.
     
    Eine der beiden anderen Pflanzmaschinen hatte zwei Ferronen verloren; den anderen hatten die Sharsharym nicht angegriffen.
    Rhodan saß neben Yinye im Traktor. Er lenkte die Zugmaschine. Yinye hatte ihre Jacke über Bukks Leiche geworfen, die auf der Pritsche lag.
    »Passiert das oft?«, fragte er irgendwann, um das Schweigen zu brechen.
    »Es geschieht«, sagte sie. Sie tippte sich leicht gegen die Nase. »Solche wie ich sollten es verhindern.«
    »Du hast es ja verhindert«, sagte Rhodan. »Bei mir.«
    »Zu wenig«, sagte sie.
    Er schwieg.
    Sie erreichten den Busbahnhof. Yinye erstattete einem älteren Ferronen Bericht. Der machte sich einige Notizen. Jemand kam und brachte den Leichnam fort. Yinye und Rhodan stiegen in den Bus. Sie warteten eine Weile. Die Kabine füllte sich. Thora und Tschubai kamen, schließlich Chaktor. Der Bus fuhr los.
    Rhodan dachte nach. Was hatte es zu bedeuten, dass sie auf den Feldern eingesetzt waren? Dass Yinye ihm zugeteilt war? Hatte es überhaupt etwas zu bedeuten? Ihr Sturz in die Vergangenheit. Ihre Ankunft auf dem verlorenen Planeten. Sues und Reginalds Zustand. Seine gesamte Wirklichkeit verkehrte sich in etwas, das Bukks grauenvoller Wunde ähnlich war: eine schwarze, amorphe Masse, die sich, wenn man sie berührte, in Staub auflöste.
    In diesem Moment spürte er Yinyes Kopf an seiner Schulter. Er spürte das Zittern der Muskeln in ihrem Oberarm. Behutsam legte er seinen Arm um ihre Schultern und seine Hand in das weiche Kupfer ihres Haars.

10.
    Gualls Nachtflug
     
    Als er aufwachte, lag die Nacht noch tief über seinem Zelt und über der Ebene von Karbush, aber er hatte den Schlaf satt. Ursprünglich hatte er geplant, erst kurz vor Sonnenaufgang aufzubrechen. Dazu hätte er noch drei Stunden verbringen müssen. Nur womit?
    Er bemühte sich aus dem Bett – das und nichts anderes war es: eine Mühe ohnegleichen, ein quälerisches Zusammen- und Zurechtrücken seines morschen Leibes. Wie ein widerspenstiges Vieh sträubte sich dieser Leib gegen seinen Willen. Dann endlich hatte Guall den hinfälligen Körper ins Joch seines Geistes gezwungen und stand aufrecht neben dem Bett.
    Er hatte ihn nicht geweckt, doch plötzlich spürte er Vocotósh neben sich. »Es ist früh«, sagte sein Kammerdiener leise.
    »Es ist spät«, murmelte der Thort, hob seine Arme so weit wie möglich und streckte sie seitlich von sich. Vocotósh schob ihm die Stützen unter die Ellenbogen, bückte sich, zog ihm die alte Windel aus und mit der nächsten fließenden Bewegung die neue Windel an. Dann wusch der Steward den Oberkörper Gualls mit einem erhitzten Huzca-Pilz, dem man eine leicht desinfizierende Wirkung nachsagte. Danach legte er dem Thort die übrigen Kleidungsstücke an, eines nach dem anderen, wie einer Puppe.
    Zuletzt zog er dem Thort den Thermoponcho über und aktivierte ihn. »Sie wollen ja in die Nacht«, sagte Vocotósh.
    Guall griff nach der Kapuze des Ponchos

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