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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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der bloßen Luft kämpfen wie durch einen Sirup.
    Sein kupferfarbenes Haar stand in unbändigen Strähnen ab.
    »Kommandant«, sagte Okpata und deutete eine knappe Verbeugung an. Dann warf er einen fragenden Blick auf Shim. Garrean stellte seinen Sekretär vor. »Man wird immer jünger«, sagte Okpata, und es klang wie ein Tadel.
    Beim Eintreten klopfte Garrean an das Metall der Drohne. »Schönes Stück«, lobte er.
    Okpata kicherte geschmeichelt.
    Die Schlichtheit der Einrichtung war kaum zu überbieten. Eine Liege, ein Bottich mit Wasser, ein Tisch. Ein großer Freund von Stühlen oder anderen Sitzgelegenheiten schien Okpata nicht zu sein.
    Auf dem Tisch standen etliche kleine Schachteln aus Plexiglas. Die meisten von ihnen waren mit silbrig weißen Körnern gefüllt; manche Nuggets groß wie Shims Fingernagel. Wenn das Palladium war – und Shim hatte keinen Zweifel daran –, dann sah er dort ein Vermögen.
    Shim und Garrean setzten sich auf das Bett, Okpata auf eine Matte, die er auf dem Boden ausrollte.
    »Du bist nicht wegen einer Bonanza hier, Kommandant«, vermutete Okpata. Er schmunzelte. »Viel würdest du am Ufer des Meyktalar auch nicht mehr finden.«
    »Nein«, sagte Garrean und betrachtete die Schachteln. »Du bist fleißig gewesen.«
    »Und du?«
    »Der Thort hat Befehl gegeben, Ambur zu räumen«, sagte Garrean.
    »Hat man das?«, fragte Okpata gleichmütig. Weder der Thort noch dessen Geheiß beeindruckten ihn irgendwie. »Kommst du mich holen, oder willst du dich bei mir verstecken?«, wollte Okpata wissen.
    »Weder noch.«
    »Dann bist du wegen der Gespensterwalze hier«, schloss Okpata und grinste Shim offen ins Gesicht.
    »Ja«, sagte Garrean. »Was weißt du über sie?«
    »Nichts.« Okpata winkte abfällig. »Sie erscheint, sie verschwindet, aber sie ist weder am Palladium interessiert noch an meinen edlen Jinwar, noch am Gewürm.«
    »Gewürm?«, fragte Shim.
    »Hat man es nicht gesehen bei seiner Anreise?«, fragte Okpata. »Das Gewürm, das ich in den Becken züchte? Es ist meine Entdeckung! Ein Wurm, der sich von Schwefelwasserstoff und Kohlenmonoxid ernährt – oder besser: Besondere Bakterien, die unter seiner Haut leben, ernähren ihn. Er selbst kann sich deswegen einen Mund und einen Verdauungstrakt sparen.«
    »Hm«, machte Garrean. »Wenn die Walze sich nicht einmal für deine formidable Würmerzucht interessiert – was tut sie deiner Meinung nach hier?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Haben Sie Kontakt mit der kobaltblauen Walze?«, fragte Shim.
    »Natürlich nicht«, sagte Okpata.
    »Ist es eine, oder sind es mehrere?«, bohrte Shim weiter.
    »Ich weiß es nicht. Wenn ich darüber nachdenke: mehrere, glaube ich. Ich weiß es nicht.«
    »Wie bist du auf sie aufmerksam geworden?«, fragte Garrean.
    »Durch meine Prospektoren.«
    Es stellte sich heraus, dass Okpata über eine Handvoll robotischer Helfer verfügte, über schlichte, spinnenbeinige Maschinen, die das nähere und fernere Land erkundeten, nicht nur das Baylor. Sie suchten nach Palladium. Hin und wieder meldeten sie Okpata kleinere Funde. Der Ferrone ließ sich außerdem in regelmäßigen Abständen Aufnahmen des Landes zufunken. Okpata meinte, anders als die Maschinen Fundorte erahnen zu können, Orte, die die Maschinen mit ihren plumpen Organen übersehen hatten.
    Auf einigen dieser Bilder war die kobaltblaue Walze aufgetaucht. Oder eine der Walzen.
    Garrean und Shim ließen sich die Aufzeichnungen zeigen; Shim kopierte die Bilder auf sein Tablet, ergänzt um die Koordinaten der Sichtungen.
    »Es ist ein Muster da«, sagte Shim nach einer Weile. »Ich könnte versuchen, einen nächsten Erscheinungsort zu prognostizieren.«
    »Tu das«, sagte Garrean.
    Das Tablet rechnete lange. Schließlich lagen drei Ergebnisse vor. Zwei Lokalisationen betrafen Regionen, die für ihr Fahrzeug außer Reichweite lagen. Auch den dritten Ort würden sie mit dem Taxi nicht erreichen. Er lag hoch über dem Baylor. Aber die Walze würde dort, wenn das Tablet nicht irrte, in fünfzehn Stunden erscheinen – kurz vor Mittag des kommenden Tages. »Wir könnten klettern«, sagte Garrean und warf Okpata einen fragenden Blick zu.
    »Ich besitze die Bergsteigerausrüstung immer noch. Meinst du das?«, fragte Okpata.
    Es war tatsächlich das, was Garrean gemeint hatte.
    »Waygen wird Sie als vermisst melden«, sagte Shim.
    »Hm. Das glaube ich nicht«, sagte Garrean. »Sie wird die Gelegenheit nutzen und dem Thort zeigen, was für eine übernatürlich

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