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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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technisch nicht sehr schwierig durchzuführen: ein oder zwei Doppelgänger hier, ein etwas zeitverzögerter Livebericht dort, ein aus der Ferne in die Menge winkender, ein wenig auf alt geschminkter, in die passende Uniform gesteckter Ferrone dort – und schon ist man allgegenwärtig. Den Rest erledigt der Gerüchtekoch.«
    »Nein«, sagte Shim. Und dann erzählte er dem Gouverneur von dem Transmitternetz, das die Planeten der Wega miteinander verband und von dem die Öffentlichkeit keine Kenntnis hatte.
    Garrean schwieg.
    Shim stand auf. Er legte ein Fertiggericht in die Mikrowelle, ließ einen Schlauch Wein in die Schütthalterung gleiten, biss die Verschlusskappe ab und schenkte Garrean und sich etwas in die halbkugeligen Weingläser.
    Sie tranken, dann aßen sie schweigend.
    »Und du?«, fragte Garrean später. »Woher weißt du es?«
    Auch das erzählte ihm Shim. In dieser Geschichte spielten eine junge Ferronin eine Rolle und ein junger Ferrone, der sich wie Shim in diese Frau verliebt hatte. Der andere Ferrone kämpfte mit allen Mitteln. Eines Tages war sie fort, kam zurück, erzählte, Shims Rivale habe sie über eine Maschine mitgenommen auf einen anderen Planeten – einfach so, ohne Raumflug, ohne Zeitverlust, magisch. Sie war im Zweifel, sie blieb die Nacht bei ihm, er tat vieles, Gutes und Schönes, aber am Morgen wachte ihr Zweifel wieder auf. Eine Sorge war in ihr. Noch aus seiner, Shims, Wohnung auf dem Gelände der Bodunach-Universität versuchte sie, den anderen anzurufen. Der meldete sich nicht, auch eine Stunde später nicht. Da lief sie los.
    Shim sah sie nie wieder. Aus einem Gefühl heraus verließ er seine Wohnung. Von unterwegs rief er seine Eltern an. Die fremdartige Stimme seiner Mutter. Ihre Frage: »Smichec – wann kommst du nach Hause?« Aus der Betonung folgerte er, dass man im Haus seiner Eltern auf ihn wartete.
    »Smichec?«, fragte Garrean.
    »Den Namen Shim habe ich – nun ja: erworben, kurz bevor ich die Passage nach Ambur gebucht habe.« Er setzte die Brille ab, hielt sie eine Handspanne von den Augen ab und schaute hindurch ins Leere. »Sie verstehen, dass ich nicht zurückkann nach Ferrol.«
    Merkwürdigerweise hatte Garrean keinerlei Zweifel – weder an Shims (oder Smichecs) Geschichte noch an der Realität des Transmitternetzes.
    Das ganze Wega-System ist eine Attrappe, dachte Garrean. Ein mechanisches Schauspiel. In Wirklichkeit ist alles ganz anders. Unter der Oberfläche des Staates, vielleicht der ganzen ferronischen Geschichte, arbeitet ein ganz anderes, fremdes Triebwerk.
    Garrean dachte lange nach. Er rieb sich das Kinn, er strich sich über das Haar, dass es knisterte. Er trank von Shims Wein und hörte gelegentlich den Kühlschrank seine mahnende Stimme erheben, die nach frischem Gemüse und Ballaststoffen verlangte.
    Schließlich kamen sie überein, sofort aufzubrechen, und zwar noch von Shims Wohnung aus.
    Die ausschlaggebende Idee war Garrean gekommen. »Wenn du recht hast und dieses Ding in der Lage ist, Satelliten und Datenbanken zu manipulieren, hat es keinen Sinn, Zeit für die Auswertung von Fotos zu verschwenden. Aber möglicherweise besteht die Chance, etwas über eine private Quelle zu erfahren. Eine Quelle, die mir vor Kurzem etwas über ein Gespenst geschrieben hat. Und der ich natürlich nicht geglaubt habe.«
    Garreans private Quelle hieß Okpata. Der Ferrone lebte im Meyktalar Baylor, einem Hochtal am Rand der Äquatorzone, dort, wo das Land schon höher lag, die Luft ausdünnte, aber für den Angepassten noch ohne Hilfsmittel atembar war.
    Shim bestellte auf Bitte Garreans ein autonomes, geländegängiges Taxi. Während sie auf das Fahrzeug warteten, fragte Garrean, ob Shim einen Werkzeugkoffer im Haus hatte.
    »Ja«, sagte Shim. »Für alle Fälle.«
    Garrean öffnete den Koffer. Bislang war offenbar kein einziger dieser Fälle eingetreten; die meisten Werkzeuge lagen noch unberührt und sogar verpackt. Garrean suchte sich ein kleines Sortiment zusammen, dann verließen sie die Wohnung. Kurze Zeit später rollte das Taxi an. Es war ein älteres, aber solides Modell; die Reifen zeigten Stadtvolumen; der Stimmenmodulator hatte seine Eigenarten entwickelt, blieb aber verständlich.
    Garrean befahl dem Autopiloten, den Wagen zum südlichen Stadtrand vom Karbush zu steuern. Nach den letzten Gebäuden der Stadt rollte der Wagen aus. »Weiterfahrt nur mit dem Freigabesiegel des Gouverneurs gestattet«, informierte sie der Autopilot.
    Die einfache

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