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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Richtlinien zu ignorieren und Befehle Befehle sein zu lassen.
    Wobei sie noch nicht wusste, ob es sich tatsächlich gelohnt hatte.
    Der allgemeinen Kennung nach stellte das Wrack ein Beiboot des Schiffes PESKAR dar; eine Einheit, von der die Kommandantin noch nie gehört hatte. Was nicht verwunderlich war bei der Vielzahl der Kriegsschiffe des Großen Imperiums.
    Die Ortung ergab einen erbarmungswürdigen Zustand des Beiboots. Wenn sie sich nicht beeilten, starb die Besatzung auch ohne Mithilfe der Methans, weil der Rumpf schlicht und einfach auseinanderbrach oder sämtliche Technologie versagte und die künstliche Atmosphäre durch Hüllenbrüche entwich.
    Demeira erteilte den Befehl, die Geretteten samt dem Wrack unter Zuhilfenahme von Traktorstrahlen einzuschleusen. Der Hangar der EKTEM konnte das Beiboot leicht aufnehmen. Danach musste man weitersehen. Sie hoffte nur, dass mittlerweile nicht die ganze Besatzung gestorben war; irgendwelche Lebenszeichen gab es momentan nicht mehr, der Notruf wurde nicht einmal mehr automatisch gesendet. Keine guten Anzeichen.
    »Zustand der Transitionstriebwerke?«, fragte sie knapp.
    »Die EKTEM ist einsatzbereit«, antwortete ein Techniker via Funk erwartungsgemäß. Die Überlichtetappe war kurz gewesen, nicht etwa an der Grenze der Reichweite für ein Schlachtschiff. »Ebenso die beiden Schweren und die Leichten Kreuzer. Die Transportschiffe werden hingegen einige Zeit benötigen, um sich auf eine erneute Etappe vorzubereiten. Ich sende die aktuellen Hochrechnungen.«
    Demeira überflog die Diagramme nur; bloße Routine, nicht mehr. Selbstverständlich waren die Transitionstriebwerke der zivilen Einheiten schwächer und schneller erschöpft als die der militärischen Schiffe – eine Notwendigkeit in Kriegszeiten. Ein Geleitzug jedoch wies besondere Bedingungen auf: Niemand konnte auf Dauer ohne den anderen bestehen, man war gegenseitig aufeinander angewiesen.
    Die Methans lauerten überall auf versprengte Arkonideneinheiten, um sie zu vernichten. Ungeschützte Transportschiffe waren ihnen während der Regenerationsphasen der Triebwerke hilflos ausgeliefert, weshalb man schon vor Langem begonnen hatte, die Idee der gegenseitigen Begleitung in die Tat umzusetzen. Kriegsschiffe konnten kleine Gruppen der Methans mit Leichtigkeit zerstören; ohne die zivilen Transporter wiederum wären die Besatzungen der verschiedenen Kolonien verloren, weil sie Nachschubgüter benötigten. So sorgten die einen fürs Überleben von Zivilisten und auch Militärs; die anderen für einen sicheren Flug der Versorgungseinheiten.
    Eine Rechnung, die klar aufging. Deshalb hatten die Kommandanten strengste Order, niemals auf Hilferufe einzugehen – eine einzelne versprengte Einheit war entbehrlich, ein Geleitzug als Ganzes nicht.
    Und schon gar nicht derjenige, den Demeira on Thanos anführte und der auf höchste Anweisung hin unterwegs war, um einer scheinbar bedeutungslosen Kolonie die dringend benötigten Güter und Ersatzteile zu liefern ... und nebenbei einen Geheimauftrag zu erfüllen.
    Und doch bereute Demeira nicht, was sie getan hatte.
    Sie verließ ihren Platz als Kommandantin und verlangte, sofort informiert zu werden, sollten die Orter weitere feindliche Einheiten sichten. Die Erfahrung lehrte jedoch, dass es meistens einige Zeit dauerte, bis Verstärkung für Schiffe der Methans in Not eintraf – falls sie überhaupt vor ihrer Vernichtung ihrerseits Notrufe abgeschickt hatten. Wahrscheinlich war ihnen keine Zeit dazu geblieben.
    Demeira machte sich auf den Weg zum Haupthangar, um zu sehen, wen sie gerettet hatte. Bis auch der letzte zivile Transporter ihres Geleitzugs wieder flugbereit war, blieb fast eine Stunde Zeit, die sie zu nutzen gedachte.
    Erst auf Laufbändern und bald in einem kleinen Einpersonenrobotschweber raste sie den Hauptkorridor entlang, der sie von der gut geschützten Zentrale nach außen durch die inneren Kugelschalen Richtung Hangar brachte.
    Dort angekommen, betrat sie die erhöhte Ringempore kurz unterhalb der Decke und beobachtete die Einschleusung des Beibootwracks. Der Rumpf war an mehreren Stellen gebrochen, dem Aussehen nach offenbar aufgrund von Explosionen im Inneren des Schiffs. Zusätzlich entdeckte sie typische Schäden infolge von Beschuss der Methans – die Kommandantin hatte derlei schon dutzendfach gesehen: die punktuellen schwarzen Verfärbungen des Arkonstahls durch die extremen Hitzebelastungen; den beschädigten Ringwulst; die geschmolzenen

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