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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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lebenden Arkoniden. Sein Tod wäre ein Schlag für das Große Imperium, seine Gefangennahme das wirksamste Druckmittel, das sich Tarts nur vorzustellen vermochte.
    Tarts konnte es förmlich sehen, wenn er die Augen schloss: Larsaf III und damit Atlantis waren dem Untergang geweiht. Diese Kolonie seines Volkes hatte keine Zukunft mehr.
    Deswegen war er mit der TOSOMA zurückgekehrt, um mit Atlan unter vier Augen zu sprechen. Die Stadt musste evakuiert werden! Eine geordnete Räumung, solange es noch ging.
    Atlan kannte ihn lange genug, das hoffte er, um seinen Worten Glauben zu schenken und sie nicht als Spinnerei abzutun. Wahrscheinlich hatte er selbst längst bemerkt, dass etwas in der Luft lag. Nicht umsonst war Tarts schon immer, seit der Geburt des Thronfolgers von Arkon, dessen Begleiter gewesen. Atlan hatte – er würde sich hüten, dies jemals laut auszusprechen – wohl mehr von ihm gelernt als von seinem Vater, dem Imperator.
    Tarts de Telomar hatte sich noch an Bord der TOSOMA alles genau überlegt. Ein vertrauliches Gespräch mit Atlan ... notfalls die Drohung, sein Kommando niederzulegen, sodass Atlantis den fähigsten Raumschiffskommandanten verlieren würde ... Worte, wie nur er sie dem Sohn des Imperators gegenüber wagen durfte ...
    Doch kaum hatte er Larsaf III erreicht, waren all seine Pläne zunichtegemacht worden. Und nun stand er hier, am See, fast im Schatten des Turms, und dachte nach.
    Denn Atlan befand sich nicht mehr in der Kolonie.
    Das war alles, was man ihm gesagt hatte, als er mit dem kleinen Beiboot auf dem Raumhafen gelandet war: »Der Kommandant hat Atlantis mit unbekanntem Ziel verlassen.« Erst als Tarts nachgebohrt hatte, war ihm schließlich mitgeteilt worden, dass sich jemand seiner Anliegen annehmen und ihn treffen werde.
    Tarts hatte sich exakt diesen Ort als Treffpunkt auserbeten. Er überlegte, ob er es als Beleidigung seiner Intelligenz auffassen sollte, dass man ihm nach wie vor nicht den Namen dieses ominösen Jemand genannt hatte. Wenn man ihn nicht vollkommen vor den Kopf stoßen wollte, kam dafür nur einer infrage – der Tato Feltif de Khemrol, der Gouverneur, der die direkte Befehlsgewalt über Larsaf III besaß; nur Atlan selbst stand noch über ihm, allein aufgrund seiner Herkunft.
    Schritte näherten sich vom sonnigen Teil des Ufers her. Er wandte sich um. »Du bist ...«, begann er, ehe er erkannte, dass er sich nicht wie erwartet Feltif gegenübersah, sondern dessen Stellvertreter Kosol ter Niidar. Ein Wunder, dass sie nicht einen völlig unwichtigen Verwaltungsbeamten aus der dritten Riege geschickt haben, dachte Tarts verärgert. Keine gute Voraussetzung für seinen Plan, das drohende Schicksal von Atlantis zu verändern.
    Kosol begrüßte ihn fast beiläufig, mit dem geringstmöglichen Maß an Etikette, das das Protokoll gerade noch erlaubte. Er war ein hochgewachsener, breitschultriger Mann, dessen ungewöhnlich hellrote Augen stets wirkten, als würden sie leuchten. Wahrscheinlich half er mit speziellen Linsen oder einem Gel nach; der Erfolg bestand darin, dass ihn jemand, der ihm einmal in die Augen geblickt hatte, nie wieder vergaß.
    »Nehmen Sie es mir nicht übel«, sagte Tarts, »aber ich habe den Tato persönlich erwartet.«
    »Feltif de Khemrol ist ... unpässlich.«
    Tarts konnte sich denken, was das bedeutete. »Er hat Atlantis wieder verlassen?«
    »Allerdings. Jedoch nicht mit unserem verehrten Kommandanten Atlan, der momentan nicht mehr in diesem Sonnensystem weilt.«
    Vor ihnen geriet die Wasseroberfläche in Bewegung. Ein faustgroßes, grauerdiges Tier sprang aus dem feuchten Gras und landete halb im Wasser. Es blies einen Kehlsack auf und gab ein quakendes Geräusch von sich. Die Einheimischen bezeichneten es als Frosch, wie sich Tarts beiläufig erinnerte. Der Tato hatte ihm dies eines Tages während eines Abendessens mitgeteilt, das aus den Beinen solcher Tiere zubereitet worden war.
    Schmackhaft.
    »Feltif de Khemrol ist also wieder auf dem Planeten unterwegs?«, fragte Tarts. »Bei den Barbaren?«
    »Allerdings.« Kosol ter Niidar legte den Kopf in den Nacken, schaute zur Spitze des Turms jenseits des Sees. Sein fast hüftlanges weißes Haar war zu einem Zopf geflochten, der seitlich über die Schulter rutschte. »Mit der Billigung des Kommandanten Atlan höchstpersönlich.« Er klang nicht so, als wäre er darüber erfreut.
    Tarts erging es in dieser Hinsicht nicht anders. Ein Gespräch mit Atlan stand auch in diesem Zusammenhang

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