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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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gerecht wird.«
    Nur noch wenige hundert Meter trennten den Ferronen jetzt vom Waldrand. Chaktor hatte den Mund weit aufgerissen. Seine Zunge hing wie ein Lappen heraus, um ihm über die Verdunstung von Speichel Kühlung zu verschaffen. Sie mutete Carfesch überdimensioniert an, zu groß, als dass sie in Mund und Rachen des Mannes Platz gehabt hätte. Sie musste bei fortgesetzten körperlichen Anstrengungen wie dieser anschwellen, schloss er.
    Carfesch verspürte eine grimmige Befriedigung bei dem Anblick. Chaktors heroisches Unterfangen bestätigte ihn in gewisser Weise. Dem Ferronen erging es wie ihm selbst: Er glaubte, in Perry Rhodan ein besonderes Wesen zu erkennen.
    Doch der Heroismus Chaktors war zum Scheitern verurteilt. Sobald man ihn gefangen hatte, würden die Robotwächter ihn an Homunk übergeben. Und Homunk würde nicht ruhen, bevor er Antworten von dem Ferronen erhalten hatte. Ganz gleich, um welchen Preis.
    »Wurde Chaktor bereits registriert?«, fragte Carfesch.
    »Noch nicht. Die Spürroboter kämmen den Wald systematisch durch. Mit einer Kehrtwende rechnen sie nicht.« Das Schiff schwieg einen Augenblick, während es weitere Datensätze analysierte. »Homunk ist abgelenkt. Er ist mit Jymenah in der Stadt, aber er und die Zwergin sind damit beschäftigt, die Ehrenwerten zu beobachten, in deren Begleitung Quiniu Soptor nach Wanderer gekommen ist.«
    Carfesch erlaubte sich ein Aufatmen, wenn auch ein behutsames. Noch war Chaktor nicht entdeckt, noch war es nicht zu spät.
    »Wir müssen rasch handeln!«, mahnte das Schiff. »Wenn Chaktor in die Hände Homunks fällt, wird dein ... dein regelwidriges Handeln nicht lange verborgen bleiben. Die Konsequenzen wären nicht abzusehen.«
    Das Schiff wählte seine Worte mit Bedacht. Homunk würde Carfeschs Fehlverhalten an ES berichten, und die Chancen des Kundschafters auf eine weitere Zellregeneration würden damit verschwindend gering sein. Er würde sterben.
    »Hol Chaktor an Bord!«, befahl Carfesch.
    »Das geht nicht. Mich trennen knapp drei Kilometer Luftlinie von seinem derzeitigen Standort. Und er trägt keinen Deflektor. Mein Vorgehen würde nicht unbemerkt bleiben.«
    »Dann ... dann bin ich verloren!«
    »Nein. Wir sind verloren«, stellte das Schiff fest. »Ich habe dir geholfen, Carfesch. Weder Homunk noch ES werden das übersehen.«
    Der Kopf des Kundschafters ruckte hoch. Wir? Das Schiff war nur eine Maschine. Es kannte keinen Tod. Wie sollte es ihn fürchten?
    »Aber es bleibt uns noch eine Möglichkeit«, sagte das Schiff. »Sie ist mit hohen Risiken behaftet, aber in unserer Situation ist jedes Risiko gerechtfertigt.«
    »Sag sie mir!«
    »Wir müssen eine Ablenkung schaffen. Eines meiner Hecktriebwerke zeigt seit einigen Wochen Leistungsschwankungen, die trotz größter Anstrengungen bisher nicht erklärt werden konnten. Die Schwankungen sind in meiner Logdatei dokumentiert.«
    »Was hat ein defektes Hecktriebwerk mit unserer Lage zu tun?«
    »Nun, da wir auf Wanderer gelandet sind, besteht die Gelegenheit, das Triebwerk in einem Simulationslauf zu überprüfen, nicht?«
    Das Gesicht des Ferronen war jetzt dunkelblau angelaufen vor Überhitzung. Trotzdem beschleunigte Chaktor seine Schritte. Er musste spüren, dass die Stadt unmittelbar vor ihm lag.
    »Worauf willst du hinaus, Schiff?«
    »Der Simulationslauf endet in einer Katastrophe. Das Triebwerk explodiert. Der Energieausbruch überdeckt alle anderen energetischen Aktivitäten im Umkreis von mehreren Kilometern.«
    »Du willst dir um meiner Willen Gewalt antun?«
    »Für uns. Wir haben keine andere Wahl. Wir sind bereits zu weit gegangen. Es gibt kein Zurück.«
    Carfeschs Gedanken rasten. Er war ein Kundschafter von ES. Jedem Kundschafter von ES war ein Schiff zugeteilt. Das Schiff schuldete ihm Gehorsam, war ihm der einzige Gefährte auf den Missionen, die oft viele Jahre der Einsamkeit bedeuteten. Der Kundschafter schuldete es dem Schiff, dass ihm kein Unheil geschah. Eine Selbstverstümmelung war undenkbar.
    »Nein!«, rief er. »Das darfst du nicht tun!«
    »Ich muss es tun.«
    »Ich verbiete es ...«
    Ein harter Knall schnitt ihm das Wort ab. Der Boden unter ihm bäumte sich auf. Carfesch wurde gegen die Wand geschleudert und im letzten Moment von einem Energieschirm aufgefangen. Weitere, weniger starke Explosionen ließen das Schiff in raschen Abständen erbeben.
    »Der Simulationslauf ist gescheitert, ich hole Chaktor an Bord«, sagte das Schiff, sachlich wie immer. Täuschte

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