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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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stießen ihre Rufe aus. Und jeden Augenblick war der Junge überzeugt gewesen, würde die Pranke eines Bären durch die Zeltwand stoßen, den der Duft der Zahnpasta anlockte, die der Achtjährige vergessen hatte, aus seinem Rucksack zu nehmen.
    Die Bärenpranke war ausgeblieben. Nacht um Nacht. Die Angst war wiedergekommen. Nacht um Nacht.
    Jetzt, auf dieser wundersamen Welt, die eigentlich ein Paradies sein sollte, unendlich weit entfernt von der Wildnis der Adirondacks, legte sich ihr Griff wieder um Perry Rhodan.
    Der Wald, gaukelte ihm die Angst vor, wimmelte vor Raubtieren und robotischen Verfolgern. Sie belauerten Rhodan, würden jeden Moment über ihn herfallen.
    Seine Gefährten spürten es auch. Ihr Atem war ein unterdrücktes Keuchen. Sie schwiegen die meiste Zeit, und wenn jemand sprach, war es ein gepresstes Flüstern – und mutete Rhodan unerträglich laut an.
    Die Minuten zogen sich dahin. Das Unterholz wurde dichter, das Fortkommen schwieriger. Bull keuchte lauter, seine Schläge wurden fahriger. Und dann, übergangslos, blieb der breitschultrige Freund stehen, drehte sich auf dem Absatz um, hieb sich mit der flachen Hand auf die verschwitzte Stirn und sagte laut: »Mann, was sind wir für Trottel!«
    Seine Bemerkung war wie ein Schrei. Unerträglich laut.
    »Bull, beherrschen Sie sich!«, wies ihn Thora zurecht. »Wir werden verfolgt!«
    »Und wennschon! Wir können schreien, so viel wir wollen. Oder singen und tanzen, wenn uns danach ist. Das macht nichts.«
    »Der Durst setzt Ihrem Verstand zu. Ich habe Ihnen am Bach doch gesagt, Sie sollen trinken!«
    »Wasser! Ein gutes Stichwort!« Bull sagte es fröhlich, als freue er sich, dass die Arkonidin ihm half, seine Gedanken zu ordnen. »Wir sind wie der Unsichtbare im Wasser!«
    »Wovon reden Sie da?«
    »Von uns! Wir sind unsichtbar dank dieser hiesigen Marke von Nikotinpflastern.« Bull klopfte auf die Hüfte, an der sich der Multi-Deflektor verankert hatte. »Aber man kann uns an der Umgebung erkennen. Es ist wie in diesem schlechten alten Film. Der Held ist unsichtbar, aber wenn er ins Wasser steigt, bildet es seine Umrisse nach – und seine Tarnung ist dahin!«
    Thora musterte Bull kühl. »Ich darf Sie darauf hinweisen, dass wir, obwohl wir schweißgebadet sind, uns nicht im Wasser befinden.«
    »Aber im Wald! Wir hinterlassen hier Spuren!« Er hob den Stock, mit dem er ihnen eine Schneise durch das Unterholz geschlagen hatte. »Deshalb kommt man uns auf die Spur! Wir waren Trottel, in den Wald zu rennen. Unsere Instinkte sagen uns, dass wir dort Schutz finden. Wie unsere Vorfahren von der Savanne in den Wald gerannt sind, um sich vor Raubtieren zu retten. Aber wir haben ja die Deflektoren. Wir müssen uns ganz auf sie verlassen, auch wenn das gegen unsere Intuition verstößt!«
    »Bull, Sie ...«, setzte Thora an. Rhodan hob eine Hand. Zu seiner Verwunderung brach sie ab.
    »Du meinst«, wandte er sich an seinen Freund, »das beste Versteck ist nicht hier im düsteren Wald, sondern im strahlenden Sonnenschein. In dieser glänzenden Stadt?«
    »Genau, dort hinterlassen wir keine Spuren.« Bull grinste. »Du kennst mich ja, Perry, die Lichter der Großstadt ziehen mich magisch an.«
    »Ja, ich kenne dich.« Rhodan erwiderte das Grinsen seines Freundes, zwinkerte ihm zu. »Auf in die Stadt!«
    Mit neuem Schwung hieb Bull in das Unterholz. Er wandte sich nach links, der nahen Stadt entgegen.
     
    Eine knappe Stunde später ließ Reginald Bull es sich nicht nehmen, als Erster aus dem vermeintlichen Schutz des Waldes zu treten.
    Thora schloss zu ihm auf.
    Der Terraner und die Arkonidin traten zwischen die ersten Häuser der Stadt. Es waren unwirkliche, filigrane Gebilde. Aus der Ferne erinnerten sie Rhodan an Seifenblasen, allerdings in unmöglichen Formen – und er bezweifelte, dass diese Gebilde platzten, wenn man sie mit dem Finger antippte.
    Bull und Thora blieben stehen und warteten.
    Tschubai ging neben Rhodan in Startposition, den Oberkörper auf die Handflächen gestützt, den rechten Fuß an den Stamm eines Baumes, um sich mit aller Macht abdrücken zu können. Der Teleporter würde zu den beiden Gefährten sprinten, sollte sich Bulls gewagte Hypothese als Wunschdenken erweisen, und mit den beiden teleportieren.
    Doch nichts geschah. Rhodan zählte seine Herzschläge. Als er zweihundert erreichte – kaum eine Minute war vergangen, sein Puls schlug hart und schnell vor Aufregung –, gab er seinen Gefährten ein Zeichen.
    Tschubai kam

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