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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sich Carfesch, oder hörte er da einen gepressten Unterton heraus?
    Kaum hatte das Schiff seinen Entschluss verkündet, blieb der Ferrone stehen, als wäre er gegen eine gläserne Wand gerannt. Chaktor stieß einen lautlosen Schrei aus – die Sonde übertrug keine Audiodaten –, er wand sich, wollte kehrtmachen und in die andere Richtung davonrennen. Eine weitere unsichtbare Wand hielt ihn an Ort und Stelle. Ein handgroßer Schemen raste heran, klatschte gegen den Rücken des Ferronen. Ein neuer Multi-Deflektor, getragen von einem halben Dutzend Nano-Sonden. Die Augen Chaktors, für gewöhnlich so tief in den Höhlen, dass sie unsichtbar blieben, traten hervor, als er die Berührung spürte.
    Der Deflektor verankerte sich.
    Chaktor wurde von der unsichtbaren Hand des Zugstrahls in die Höhe gerissen. Der Schwarm der Sonden blieb an dem Ferronen dran. Die Schwarmvögel blieben zurück. Sie verließen niemals den Wald.
    Sekunden später erreichte der mit Händen und Armen verzweifelt rudernde Chaktor das Schiff, wurde durch eine Schleuse in einen Hangar getragen. Die Tore der Schleuse schlossen sich hinter dem Ferronen, der, vom Griff des Zugstrahls befreit, wimmernd zusammensackte.
    »Wir haben ihn«, kommentierte das Schiff das Offensichtliche.
    »Hat Homunk etwas bemerkt?«
    »Soweit ich das beurteilen kann, nein«, antwortete das Schiff. »Der Energieausbruch der Explosion hat die Signatur des Zugstrahls so weit verfälscht, dass nicht erkennbar ist, dass er zu anderen Zwecken als zur Bekämpfung der Folgen des Unfalls eingesetzt wurde. Und der Multi-Deflektor hat Chaktor erreicht, bevor Homunk oder eine andere Maschine Chaktor registriert haben.«
    »Das heißt, wir haben es geschafft?«
    »Ja. Aller Wahrscheinlichkeit nach. Es sei denn, Homunk würde über andere, uns unbekannte Möglichkeiten der Sinneswahrnehmung verfügen. Und das ist auszuschließen, nicht wahr?«
    »Ja, das ist es. Er ist nur eine Maschine.«

11.
    Perry Rhodan
     
    Sie arbeiteten sich im Gänsemarsch durch den Wald, dem Meer entgegen.
    Reginald Bull ging voran. Er hatte einen langen Stock gefunden und benutzte ihn wie eine Machete, womit er ihnen den Weg frei haute. Ihm folgte Rhodan in drei Schritten Abstand, um nicht in die Bahn des pfeifend hin und her sausenden Stocks zu geraten. Hinter Rhodan gingen Sue und Ras Tschubai. Sie hatten Quiniu Soptor zwischen sich genommen. Die Halbarkonidin hatte die Augen fast geschlossen, ging auf Zehenspitzen, als passiere sie Glasscherben. Oder als wolle sie diese Welt so wenig wie möglich berühren.
    Den Abschluss bildete Thora. Die Arkonidin wandte sich immer wieder um, ging einige Schritte rückwärts, während ihr Blick über das Halbdunkel des Waldes streifte.
    Thora hatte Angst.
    Rhodan konnte es nachvollziehen. Es ging ihm nicht anders.
    Ihr Gefährte Chaktor war verschwunden – in diesem Wald. Was mochte ihm zugestoßen sein? War er einem Raubtier zum Opfer gefallen? Hatte er sich ein Bein gebrochen und lag hilflos irgendwo im Wald? Hatten ihn ihre unsichtbaren Verfolger aufgespürt?
    Und Quiniu Soptor? Ihr Zustand war jämmerlich. Es tat Rhodan weh, sie nur anzusehen. Was hatte man ihr angetan? Und wer?
    Rhodan zuckte zusammen, als er ein Knacken hörte. Er warf den Kopf herum, spähte in den Wald, aber da war nichts. Glaubte er. Woher war aber dann das Knacken gekommen?
    Der Wald war ihm unheimlich geworden. Perry Rhodan kannte dieses Gefühl. Als Kind hatte sein Onkel Karl ihn auf eine Treckingtour in die Adirondacks im Nordosten des Bundesstaates New York mitgenommen. Sechs Tage und sechs Nächte in der Wildnis, bepackt mit einem Rucksack, der so schwer war, dass der Achtjährige bei jedem Schritt befürchtet hatte, seine Knie würden nachgeben. Sie taten es nicht, und sein Onkel hatte ihn gelehrt, dass jedem Menschen Dinge möglich waren, die er nicht für möglich hielt. Man musste sich nur etwas zutrauen.
    Und der Onkel hatte den Jungen gelehrt, dass er keine Angst zu haben brauchte. Rhodan, der seinen Onkel beinahe mehr liebte als seine eigenen Eltern, hatte Karl geglaubt. Tagsüber, im Sonnenschein, war das nicht schwer gewesen. Aber mit der Dämmerung hatte die Angst ihre Finger nach dem Achtjährigen ausgestreckt, in der Dunkelheit hatte sie ihn fest im Griff gehabt.
    Perry Rhodan hatte kein Auge zugetan. Der Wald, der ihn am Tag mit seiner Stille beeindruckt hatte, schien in der Nacht zu einem geisterhaften, bedrohlichen Leben zu erwachen. Es knackte, Steine polterten, Tiere

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