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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Stunden dauern – sofern man sie gewähren ließ.
    »Sie steuern dieses Boot, als hätten Sie Übung darin«, bemerkte Rhodan, als die Küste rasch hinter ihnen zurückblieb. Wanderer musste wesentlich kleiner als die Erde sein, der Horizont war viel näher als gewohnt.
    »Eine gewisse Übung kann ich nicht verleugnen.« Die Schärfe war aus Thoras Gebaren verschwunden. »In besseren Tagen haben Crest und ich lange Fahrten auf den Meeren Arkons unternommen.«
    »Arkon muss eine schöne Welt sein«, sagte Rhodan.
    »Das ist sie. Vielleicht ... ich meine, eines Tages werden Sie sie mit eigenen Augen sehen.«
    »Das hoffe ich doch sehr.«
    Thora rief ein Steuermodul auf, korrigierte ihren Kurs. »Sie können sich ausruhen«, wandte sie sich an Rhodan. »Ich komme hier klar.«
    »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.« Er wandte sich zum Gehen.
    Thora hielt ihn zurück. »Da ist noch etwas ... Sollten Sie zufällig Bull unter Deck treffen, könnten Sie ihm etwas von mir ausrichten?«
    »Natürlich.«
    »Sagen Sie ihm, dass ich auf der Erde eine Redewendung gelernt habe, an der ich großen Gefallen gefunden habe.« Sie zögerte, gab sich einen Ruck. »Ich glaube, Sie trifft auf Ihren Freund zu. Er ist mit allen Wassern gewaschen.«
     
    Rhodan ging unter Deck. Auf der letzten Stufe der steilen Treppe blieb er stehen.
    In der Mitte der Kabine schwebten Sue und Quiniu Soptor. Zumindest schien es so. Eines der unsichtbaren Betten trug die beiden Frauen. Die Halbarkonidin lag auf der Seite und hatte das Gesicht von Rhodan abgewandt. Ihre Bluse war verrutscht, gab den Blick auf ihren Rücken frei, der von vernarbten Striemen überzogen war. Als hätte man Soptor ausgepeitscht und die Wunden unbehandelt gelassen.
    Sue saß im Schneidersitz und hatte eine Hand auf ihre Hüfte gelegt. Rhodan registrierte, dass es ihre linke Hand war, die erst vor Kurzem aus dem Stumpf gewachsen war.
    Die sechzehnjährige Sue wirkte noch oft wie zwölf. Sie murmelte leise vor sich hin. Ihr Gesicht war wächsern, dunkle Ringe standen unter ihren Augen.
    Die Szene wirkte auf Rhodan wie ein vorsintflutliches Ritual, ein Exorzismus.
    Doch der Eindruck täuschte. Sue wurde zuweilen als Heilerin bezeichnet, doch der Ara Fulkar – der Mediziner, dem Sue ihre nachgewachsene Hand zu verdanken hatte – hatte einen passenderen Begriff geprägt: Metabio-Gruppiererin. Sue konnte mithilfe ihrer Paragabe Zellen sehen, sie umgruppieren und manipulieren. Rhodan hatte Sue mit auf die Suche nach Crest genommen, weil er sich von ihr erhoffte, den eigentlich unheilbaren Krebs zu heilen, der den alten Arkoniden von innen verzehrte.
    Von Crest und seinen Begleitern hatten sie keine Spur gefunden. Aber vielleicht vermochte die Mutantin Quiniu Soptor zu helfen?
    Sue sah auf, bemerkte ihn.
    »Störe ich?«, fragte Rhodan.
    »Im Gegenteil«, antwortete Sue. Sie machte mit der freien Hand eine einladende Bewegung.
    Rhodan setzte sich vorsichtig auf die freie Seite des Betts. Es blieb unsichtbar, aber das Energiefeld oder was immer der Mechanismus sein mochte, fühlte sich an wie eine gut austarierte Matratze. Nicht zu hart, nicht zu weich.
    »Wie geht es ihr?«
    Es war eine überflüssige Frage. Die Halbarkonidin hatte sich wie ein Fötus zusammengerollt. Rhodan konnte sich nicht erinnern, jemals einen Menschen gesehen zu haben, der so elend, so verletzlich wirkte wie Quiniu Soptor.
    »Beschi... äh, bescheiden, wie Bull sagen würde.« Sue schüttelte resigniert den Kopf. »Sosehr ich mich anstrenge, sie reagiert nicht mehr auf meine Gabe. Und frag mich nicht, warum. Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    »Sie muss viel durchgemacht haben«, sagte Rhodan. Aus der Nähe wirkten die Wundmale der Halbarkonidin noch verstörender. Sie hatten sich tiefer in das Fleisch gegraben, als Rhodan vermutet hatte.
    »Das muss sie.« Sue wischte sich Schweißperlen von der Stirn. »Und ein Teil von mir würde viel dafür geben, zu erfahren, was. Und ein anderer Teil sagt mir, dass es das Letzte ist, was ich wissen will.« Das Mädchen kniff die Lider zusammen, als ihr etwas Schweiß in die Augen lief und brannte. »Perry, auf was für einer Welt sind wir hier gelandet? Es heißt, auf Wanderer gäbe es die Unsterblichkeit. Das hier sollte der Himmel sein, ein Paradies, ein Ort der Erhabenheit und des Friedens. Wie kann dann so etwas passieren?«
    Sue sprach Rhodans Gedanken aus, aber er verschwieg es ihr. Es hätte ihre Hoffnung zerstört. Und Hoffnung war das Einzige, was sie

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