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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Eincheckvorgang abgewickelt waren, fragte Alistair MacAllister, ein nicht einmal dreißigjähriger Schotte, der trotz seiner Jugend schon zahlreiche Michelin-Sterne und Gault-Millaut-Hauben eingeheimst hatte: »Wieso findet die Party eigentlich in einem Hangar der unteren Außenkugelschale statt?«
    »Weil dort mehr Platz ist. Vor allem aber, weil der Gestalter der Show die grandiose Idee hatte, die Hangarschleuse zu öffnen, sodass nur ein nahezu unsichtbarer Energieschirm vor dem Vakuum schützt. Das ergibt Nervenkitzel, vor allem aber einen sensationellen, direkten Ausblick ins All. Deswegen nennt sich das Ganze ja ›Starlight-Revue‹.«
    »Typisch Theaterregisseur«, sagte Apeke Koulamoutou, eine füllige Matrone mittleren Alters. »Alles für den optischen Effekt. Auf die logistischen Probleme der Gastronomie wird nicht die geringste Rücksicht genommen. Wie viele Leute werden erwartet?«
    »Die Teilnahme ist auf sechshundert Personen beschränkt. Es herrscht großer Andrang, die Karten sind so gut wie weg.«
    »Sechshundert! In einem Raum ohne jegliche Infrastruktur! Ich nehme an, du hast bereits versucht, dem Regisseur die Nachteile dieser Ortswahl zu erklären?«
    »Chancenlos. Lässt nicht mit sich reden.«
    »Wie heißt der Kerl?«, fragte MacAllister.
    »Kutschker. Ein Österreicher, soviel ich weiß.«
    »Franz Ferdinand Kutschker? Himmel, hilf! Mit dem wirst du viel Spaß haben. Ich bin einmal beim ›Fringe Festival‹ in Edinburgh mit ihm zusammengestoßen, und zwar frontal. Ein Möchtegerngenie der übelsten Sorte. Borniert, doch blasiert – am liebsten hätte ich ihn frittiert .«
    »Er wird nerven, aber nicht das Hauptproblem sein«, beruhigte Rhino. »Selbiges besteht vielmehr darin, dass es im Außenbereich des Schiffs, wo die Hangars liegen, keine Küchen gibt. Die befinden sich logischerweise bei den Kantinen.«
    »Das heißt, entweder laufen sich die Kellner in den Hunderte Meter langen Verbindungsgängen zwischen innerstem und äußerstem Schiffsteil die Füße wund«, sagte Koulamoutou. »Oder wir liefern sämtliche Speisen an, noch bevor das Publikum eintrifft, und stellen sie warm. Was bei manchen Gerichten doch eine herbe Qualitätseinbuße bedeuten würde.«
    »Mit dem Borschtsch können wir es so machen und mit einem Teil der kalten oder lauwarmen Vor- und Nachspeisen. Alles, was auf den Punkt zubereitet gehört, müssen wir frisch vor Ort herstellen.«
    »Im Hangar selbst?«
    »So ist es.«
    »Haben wir denn eine mobile Großküche an Bord?«
    »Noch nicht. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir etwas improvisieren können.«
    »Für sechshundert Gäste?«
    »Wo ein Wille ist, ist ein Rechaud ...«
     
    »Sie wollen was ?«, fauchte Kutschker, einige Stunden später.
    »Kochen«, antwortete Rhino trocken. »Meinen Beruf ausüben. Das erwartet man von mir.«
    » Vor allen Leuten ?« Exaltiert schlenkerte der österreichische Regisseur mit den spindeldürren Armen. »Sie und ... wie viele andere Subalterne?«
    »Insgesamt fünfzehn.« Rhino beherrschte sich und tat, als sei ihm der Untergriff entgangen.
    »Guter Mann, kann es sein, dass Sie mein umfassendes Inszenierungskonzept entweder nicht gelesen oder nicht verstanden haben? Die ›Starlight-Revue‹ offeriert einen Blick sowohl ins Weltall als auch in die de facto bereits angebrochene Zukunft. Deshalb servieren, so habe ich es auf über sechzig Seiten festgelegt, ausschließlich Roboter.«
    »Von mir aus. Ich halte das zwar für Quatsch, aber wenn Sie so wollen ...«
    »Die Kunst«, rief Franz Ferdinand Kutschker mit Stentorstimme, »verlangt es!«
    »Ist ja gut. Trotzdem können Roboter nicht kochen, da mögen sie noch so perfekt programmiert sein. Was sie im Übrigen nicht sind; die Automaten der arkonidischen Bordküchen liefern nicht viel mehr als verschiedenfarbigen Konzentratbrei, eher parfümiert als gewürzt.« Rhino hatte sich lange genug damit abgequält. Die erzielten Ergebnisse verhielten sich zu den Gerichten, die ihm vorschwebten, wie deutscher Kaffee aus billigen Filtermaschinen zu sorgsam von Hand aufgegossenem Sandino Organico.
    »Ich werde auf keinen Fall dulden«, geiferte Kutschker, »dass Sie und Ihre Küchenknechte mir die ganze, über unzählige Wochen hinweg entworfene und ausgefeilte Inszenierung zusammenhauen!«
    Rhino widerstand dem Impuls, dem aufgeblasenen Österreicher nachhaltig die Lockenfrisur zu zerstören. Stattdessen entnahm er seinem Seesack zwei Kaffeetassen und entfernte die Abdeckfolie.

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