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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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faszinierende, ungebrochen fremdartige Marslandschaft. Derzeit allerdings hatte sie kaum Augen dafür. Sie war ganz auf ihren Tablet-Rechner konzentriert. Wieder und wieder durchforstete sie die zahlreichen im Archiv vorliegenden Aufnahmen eines bestimmten Gebiets der Planetenoberfläche. Es handelte sich um die Tharsis Montes, drei mächtige Schildvulkane, die in ihren Dimensionen alles in den Schatten stellten, was die gute alte Erde aufzubieten hatte. Immer neue Filter ließ Louanne darüberlaufen, wählte immer noch andere Kamerawinkel in der Hoffnung, endlich zu entdecken, was sie bisher übersehen hatte.
    Ehe sie ein positives Ergebnis erzielen konnte, wurde sie von einem Rascheln im Strauchwerk aufgeschreckt. Louanne fuhr herum. Sie erkannte den Eindringling und entspannte sich wieder.
    Wei Si Ping, ihr gutmütiger Vize, schlüpfte in das Versteck. Nur er wusste davon, und er war auch der einzige Mensch – oder Ferrone –, den sie hier dulden würde.
    »Was ist?«, fragte sie ein wenig unwirscher, als sie beabsichtigt hatte.
    »Der Sheriff hat die Untersuchung des Zwischenfalls im Vorratslager abgeschlossen.«
    Idris al-Sharif war der Sicherheitschef von Bradbury Base. Darüber, wer ihm als Erster den naheliegenden Spitznamen verpasst hatte, konnten die altgedienten Besatzungsmitglieder herzhaft streiten. »Und?«
    »Wie wir vermutet haben. Die Kisten waren nicht ausreichend gesichert, und beim Hubstapler hatte sich ein Bremskabel gelockert. Materialermüdung und menschliche Schlamperei, wie üblich.«
    »Wie üblich.« Sie wischte sich über die Augen.
    Hörte das denn nie auf? Nahm die Mannschaft ihre wiederholten Ermahnungen nicht ernst? Etwa, weil ihre Autorität als Kommandantin auf tönernen Füßen stand? Nach wie vor hatte Louanne das Gefühl, stündlich um die Anerkennung ihrer Untergebenen kämpfen zu müssen. »Weiß man, wer dafür verantwortlich ist?«
    Ihr Vertrauter zuckte die Achseln. »Unmöglich, eine einzelne Person deswegen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Fehler kann heute passiert sein oder vor Wochen. So gut wie jeder war irgendwann in diesem Lagerraum zugange.«
    Er hatte natürlich recht. Sie wechselten einander bei den unzähligen Instandhaltungspflichten ab.
    »Wir sind einfach zu wenige«, ergänzte Wei Si Ping entschuldigend. »Und permanent überfordert. Noch ein Glück, dass nicht mehr Schaden angerichtet wurde. Wenigstens ist keines der Geräte zu Bruch gegangen. Es hätte schlimmer kommen können.«
    »Gott möge mich vor allem behüten, was noch ein Glück ist«, zitierte Louanne eine geflügelte Redensart ihrer Großmutter. »Sonst noch etwas?«
    »Hetcher und sein Zimmergenosse Aescunnar, der Historiker ...«
    »Der uns gerade noch gefehlt hat ...«
    »Sie tun ihm unrecht, und das wissen Sie, Kommandantin«, tadelte Wei Si Ping milde. »Er bemüht sich sehr. Dafür, dass sich Professor Jennings kurz vor Abflug der SCHIAPARELLI eine Lebensmittelvergiftung zugezogen hat, kann Aescunnar nichts. Er versucht nach Kräften, seine mangelnde Qualifikation durch erhöhten Einsatz wettzumachen, und ist sich für keine stupide Hilfsarbeit zu schade.«
    »Als hätten wir nicht schon einen Klotz von dieser Sorte am Bein. Hetcher und er – was wollten Sie mir berichten?«
    »Offenbar sind die beiden vor Kurzem aneinandergeraten. Nach ihrer Mimik zu urteilen, gibt es erhebliche Spannungen zwischen ihnen.«
    »Und Hetcher sucht mich bestimmt schon, um sich über seinen Kollegen zu beschweren?«
    Sie spielte darauf an, dass Hetcher es erfahrungsgemäß mit niemandem aushielt, wie umgekehrt niemand sich auf Dauer mit Hetcher vertrug. Deshalb war der Ferrone meist allein unterwegs.
    Gegen die Vorschriften.
    Aber was sollte die Kommandantin unternehmen? Den Unnahbaren fesseln oder in einer Rumpelkammer einsperren? Sie brauchten jeden Mann, und seine Wartungsdienste erledigte Hetcher penibel.
    Wei Si Ping verneinte ihre Frage. »Sie verhalten sich nicht gerade wie Turteltäubchen, jedoch scheint er Aescunnars Anwesenheit zu erdulden, warum auch immer.«
    »Na wunderbar. Ist das alles, weswegen Sie mich stören?«
    »Nein.« Der Chinese druckste herum. »Ich ... ich mache mir Sorgen um Sie. Sie grübeln wieder über Nguyen, nicht wahr? Das sollten Sie nicht. Weil es sinnlos ist. Er kommt nicht zurück. Nguyen ist tot.«
    Louanne fühlte sich ertappt. In der Tat hatte sie wieder einmal über den Verbleib des alten, überaus beliebten Kommandanten gegrübelt. Vor neunzehn Tagen war er zusammen

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