Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon
und vielfarbig schillernden, fein verästelten Rissen überzogen. Noch hielt die schützende Sphäre. Allerdings drängte sich angesichts der sich verstärkenden Störeffekte unweigerlich der Eindruck auf, jeden Moment könnten die Projektoren versagen und der Schirm erlöschen.
Wenige Meter davor, gefühlsmäßig fast schon im freien All, bemühten sich Rinat Ugoljew und eine Handvoll technisch versierter Personen um den Verschlussmechanismus der riesigen Hangarschleuse. Eine derartig wichtige Vorrichtung musste doch trotz eines Energieausfalls zu betätigen sein!
Aber nirgends war ein Schalter, ein Hebel oder ein sonstiges Bedienungselement zu erkennen.
Mit allem, was sich als Behelfswerkzeug verwenden ließ, montierten sie die Verkleidung der Innenwand ab. Zum Vorschein kamen massive Verstrebungen und Panzerplatten aus Arkonstahl, jedoch keine beweglichen Teile des Schotts. Deren Führung verlief offenbar knapp hinter der Außenhülle.
Faye Pendergrast, ihres Zeichens Dritte Bordingenieurin, hatte die Eingebung, auch den Boden zu untersuchen. Hastig entfernten sie die mit glänzenden Pailletten aus Hologrammfolie besetzten Teppiche, die Kutschker hatte anbringen lassen. Nachdem sie eine größere Fläche vor der Schleusenöffnung freigelegt hatten, entdeckten sie nahe der rechten Umrahmung einen quadratischen Deckel, ähnlich wie bei einer Falltür. Drei Männern gelang es, den schweren Deckel abzuheben. Im Hohlraum darunter verlief eine schlichte Metallstange, um die eine etwa zwei Finger dicke Kette aufgewickelt war – mit zahlreichen Windungen und einem übergroßen Handgriff am Ende.
»Na bitte«, sagte Pendergrast triumphierend. »Da haben wir die Notfallmechanik. Ich nehme an, zwischen der Welle und den Schleusenelementen sind Übersetzungsgetriebe eingebaut. Wer von den Herren möchte sich als Sesam-schließe-dich betätigen?«
Ein gut zwei Meter großer Techniker mit der Figur eines Bodybuilders bückte sich nach dem Griff und zog daran. Sosehr er seine Muskeln spielen ließ, die Welle drehte sich nicht einen Millimeter.
» Pisdez! «, fluchte Rhino auf Russisch. »Diese Vorrichtung ist nicht auf unsereins zugeschnitten.«
Die Bordingenieurin pflichtete ihm bei. »Logisch. Arkoniden machen sich nicht selbst die Finger schmutzig. Dafür haben sie körperlich stärkere Hilfsvölker oder ...«
»Roboter«, riefen gleich mehrere Umstehende auf einmal.
»Ganz eurer Meinung«, sagte Pendergrast. Resigniert ließ sie die Schultern sinken. »Bloß, dass die Verbindung zum Rest des Schiffes unterbrochen ist, wir eingesperrt sind und keine Roboter hier haben.«
»Haben wir doch«, sagte Rhino.
»Wie?«
»Gelobt sei Franz Ferdinand Kutschker! Er hat sich eingebildet, das Publikum müsse unbedingt von Robotern bedient werden.«
»Die Kellner? Ich dachte, das wären kostümierte Schauspieler.«
»Tja, oft ist der Unterschied mit freiem Auge nicht erkennbar.«
Der rasch aufgetriebene Serviceleiter nutzte seine Befehlsgewalt über die zwanzig annähernd humanoiden Mehrzweckservos, die mit Pappmaschee verkleidet worden waren, damit sie kybernetischer aussahen. Eine lange Stange wurde durch den Handgriff geschoben, und Menschen und Maschinen vereinten ihre Kräfte.
Trotz der Unterstützung durch die Roboter war es ein ordentliches Stück Arbeit, bis sie das Schleusenschott geschlossen hatten. Rhino und seine Mitstreiter standen schwitzend und nach Luft japsend da, zu ausgepumpt, um einander zu gratulieren.
Der hünenhafte Techniker keuchte: »Okay. Als Nächstes nehmen wir uns die Zugänge ins Schiffsinnere vor.«
Da ertönte ungefähr aus Richtung der Verköstigungsinseln eine Frauenstimme, die Rhino als jene seiner Souschefin Apeke Koulamoutou identifizierte. »Segensreiche Iboga-Wurzel, steh uns bei! Seht doch nur, die Wand!«
Rhino stürmte zur gegenüberliegenden Seite des Hangars. Die Wand hinter dem Buffet wies Flecken auf. Rötliche Flecken.
Rötlich glühende Flecken.
»Was ist mit Hangar C?«, fragte Perry Rhodan alarmiert.
»Abgeschnitten, aus dem Innenschiff unerreichbar«, erläuterte Thora da Zoltral knapp. »Ein Brand verwehrt den Weg. Er hat auch sämtliche Zuleitungen durchtrennt und breitet sich stetig weiter aus.«
»Trotz der Sprinklersysteme?«
»Es handelt sich um keinen gewöhnlichen Brand«, antwortete die arkonidische Kommandantin flach und gepresst, als müsse sie sich dazu überwinden.
Crests Augen weiteten sich. »Bei den zwölf Heroen des Berlen Taigonii! Sie
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