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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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Aufgang der Sonne vor. Das Nachtschwarz verschwand nach und nach, und die Vorboten eines rotgoldenen Morgens erschienen an seiner Stelle. Lhundup beschloss, den Rest der Aussicht, die sich ihm bot, einfach zu ignorieren – vor allem den unteren.
    Ich muss mich beeilen , wusste er. Er setzte alles auf eine Karte. Falls sich die Fenster zu Adams' Büro nicht von außen öffnen ließen oder dazu einen anderen Zugangskode als den regulären erwarteten, wäre alles für die Katz gewesen. Denk nicht an falls! Denk an deine Aufgabe. Das war ein guter Spruch, fand er. Einer, der Onkel Dalaimocs würdig wäre.
    Also gut. In welcher Richtung ging es zu Adams? Lhundup sah sich um. Die Brüstung war etwa anderthalb Meter breit und wurde von einem schmalen Geländer gesäumt. Dies war kein Ort, an dem man sich aufhielt, wenn man es nicht musste, so viel stand fest.
    Lhundup wollte sich gerade auf die Beine zwingen, da hielt er inne. Irrte er sich, oder war da eine Bewegung in seinem Augenwinkel gewesen, gerade eben? Vorsichtig drehte er den Kopf und spähte in das Fenster, neben dem er kauerte. Das Innere des Raumes lag noch im Dunkeln. Nichts rührte sich.
    War wohl nur eine Spiegelung oder so. Meine Phantasie spielt mir Streiche.
    Als die Gestalt an der Scheibe erschien, hätte er vor Schreck fast geschrien. Das war's. Sie hatten ihn erwischt. Hier draußen auf dem anderthalb Quadratmeter breiten Steg im Nichts gab es kein Entkommen mehr. Und alles nur, weil er sich eine neunstellige Zahl nicht merken konnte!
    Die Gestalt öffnete das Fenster. Und Lhundup bekam den Mund nicht mehr zu.
    »Dachte ich mir doch, dass du hier irgendwo steckst«, sagte Ai Guo heiser. »Hast es also auch bemerkt, ja?« Er lächelte, doch seine Augen blieben ernst. Die Lunge schien ihn wieder zu piesacken.
    Lhundup war zu perplex, um die Frage zu beantworten. Nicht, dass er es sonst gekonnt hätte.
    »Komm rein!«, fuhr der alte Vorarbeiter fort und streckte Lhundup die schwielige Pranke entgegen. Schweiß perlte auf seiner faltigen Stirn. »Ich habe eben erst nachgesehen: Sie ist noch immer unterwegs nach oben. Von daher können wir den Rest des Weges bis zum Sechzigsten per Antigrav zurücklegen, schätze ich.«
    Lhundup ergriff die Hand und ließ sich ins Gebäude helfen. Jenseits des Fensters erwartete ihn ein herrlich normales, keinerlei Schwindel erzeugendes Büro. »Sie?«, fragte er ratlos. »Von wem redest du?«
    Ai Guo winkte ab. »Na, von der, die auch du verfolgst, Luttenfurz. Von Zhuo Hui. Wer klettert denn sonst noch da draußen an der Fassade hoch, he? Ich sage dir, Lhundup, was immer die Kleine auch im Schilde führt, es passiert jetzt . Hier und heute!«

13.
    Auge in Auge
    Topsid, am Morgen nach dem Dreimond
     
    Als Gihl-Khuans Warnschrei erklang, riss Khatleen-Tarr die Lampe in die Höhe – und Manoli erstarrte. Schlüpflinge! Die ganze Decke der Kanalröhre, so schien es, war plötzlich voll mit ihnen. Zwei, vier, immer mehr der knapp einen Meter achtzig großen, blassschuppigen Muskelpakete ließen sich vom Dach des Kanals fallen und landeten knurrend auf dem steinernen Steg. Schmale, sehnige, wendige Kreaturen mit spitzen Krallen und Mordlust im Blick. Sie trugen keinerlei Kleidung, und ihre Körper zierten die schorfigen Wunden der Kämpfe, die sie untereinander ausfochten.
    »Erikk, der Strahler!«
    Manoli schaltete sofort. Er wich zur Wand zurück, entging um Haaresbreite dem auf ihn abzielenden Gegner und legte auf die zwei Exemplare an, die Gihl-Khuan in die Mangel nehmen wollten. Es waren Betäubungsschüsse, darauf hatte er sorgsam geachtet, und gleich der erste traf den rechten Schlüpfling mitten auf der Brust und warf ihn vom Rücken des sich wie wild wehrenden Topsiders hinunter. Zu einem zweiten kam er nicht.
    Manoli wollte gerade anlegen, da fiel ihm eines der blassen Monster in den Nacken. Das Gewicht des Schlüpflings ließ ihn in die Knie gehen. Manoli stöhnte, riss die Waffe herum und ballerte ziellos über die Schulter nach hinten.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Khatleen-Tarr von gleich drei Gegnern angegangen wurde. Dem ersten wich sie gekonnt aus und trat in derselben Bewegung dem zweiten die sehnigen Beine unter dem Leib weg. Der Schlüpfling taumelte rückwärts, verlor das Gleichgewicht und landete mit einem lauten Platschen im pechschwarz scheinenden Kanalwasser. Was Nummer drei machte, konnte Manoli nicht sagen, denn plötzlich fand er, der noch immer am Boden kniete, sich von fünf Artgenossen des

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