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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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für die Sicherheitstechnik. Der Plan sei makellos.
    Der Plan bestimmt , dachte Lhundup. Aber ich nicht. Frustriert ballte er die Hände. Wie lautete diese verflixte Zahlenkette noch? Irgendwas mit neun? Es war zum Verzweifeln; stundenlang hatte er sie sich aufgesagt, wieder und wieder, damit genau dies nicht passierte, und jetzt? Klar konnte er erneut gegen den besprochenen Ablauf verstoßen, das Pod aus der Overalltasche ziehen und seinen Auftraggeber bereits jetzt anrufen, aber zum einen wäre das oberpeinlich, und zum anderen würde Juns ohnehin kurzer Geduldsfaden durch derart offenkundiges Versagen garantiert zur Lunte eines Pulverfasses namens Zorn mutieren, und auf den konnte er, Lhundup, gut verzichten, hatte er in den vergangenen Tagen doch mehr als genügend Kostproben dieser nicht besonders angenehmen Eigenschaft Juns bekommen.
    Lhundup atmete tief durch. Er musste sich beeilen, das wusste er. Die Klinik, die Manoli und Haggard gegründet hatten, war auch nachts besetzt, die Wohnungen in den oberen Stockwerken des Turmes bestimmt nicht alle leer. Jeden Moment mochte ihn jemand entdecken. Zögerlich streckte er die Hand wieder aus, strich mit den Fingerkuppen sanft über das Nummernfeld.
    Was würde James Bond in so einer Situation tun? Seinem Instinkt vertrauen , kam ihm sofort die Antwort. Auf Risiko spielen und gewinnen. So war das doch bei Geheimagenten, richtig? Lhundup würde es ihnen gleichtun müssen, wenn er wirklich einer der Ihren sein wollte.
    Das rechteckige Tastenpaneel piepste, als er den Ziffernkode eingab, wie er ihm gerade in den Sinn kam. Eins. Sieben. Null. Eins. Und wie weiter? Er wusste es nicht, hörte nur auf seinen Bauch, ließ die Finger einfach machen. Neun Ziffern mussten es werden, neun Ziffern wurden es. Und dann ...
    Falsche Kombination. Zugang nicht möglich. Sie haben noch 2 Versuche.
    Lhundup glotzte die Schrift auf dem kleinen Display oberhalb der Tasten an, als sei sie ein Rätsel, das er durch schiere Sturheit lösen könne. Erst allmählich begriff er die Bedeutung der kurzen Mitteilung. Und ihm wurde kalt. Verzeichnet der Computer eigentlich auch Zugriffsversuche? Falls ja, würde, wer auch immer morgen früh die Logbücher prüfte, sich ganz schön wundern.
    Oder konnte Lhundup den Beweis seines Scheiterns löschen, indem er beim zweiten Versuch erfolgreich war und die Tür öffnete? Sofort ging er wieder ans Werk, konzentrierte sich, berührte die Tasten.
    Falsche Kombination. Zugang nicht möglich. Sie haben noch 1 Versuch.
    Bevor was geschah? Die unausgesprochene Drohung, die er aus dieser dreifach verfluchten Anzeige herauslas, steigerte seine Nervosität. Lhundup spürte den Leistungsdruck so deutlich, als säße Jun ihm nicht nur im übertragenen Sinne im Nacken. Und wie so oft, wenn er zwanghaft zu funktionieren strebte, blockierte er innerlich total. Himmel, wie lautete dieser elende Kode?
    Es nutzte nichts, und das wusste er. Je verzweifelter er sich auf die vergessene Zahlenkette zu konzentrieren versuchte, desto weniger konnte er sich ihrer entsinnen. Ihm blieben nur zwei Optionen: Er konnte Jun anrufen, sein Versagen eingestehen und um Rettung flehen oder schlicht darauf hoffen, dass gescheiterte Zugriffsversuche nicht im Computerlogbuch landeten, zurück zum schlafenden Rogen eilen und wieder unter Tage fahren, als wäre nichts gewesen. Die Konfrontation mit Jun auf den nächsten Tag schieben.
    Beides klang nicht sonderlich attraktiv. Alternative eins war peinlich und glich gesteuertem Suizid, Alternative zwei feige. Allerdings barg sie die Chance auf ein paar Stunden Schlaf, bevor Jun wüten würde. Das sprach für sie.
    Lhundup seufzte, sah sich ein weiteres Mal nach Beobachtern um – und stutzte. War das dort etwa ein Lift?
    An der Außenwand des Turmes, etwa zehn Schritte vom Eingang entfernt, hing eine silbrige, schmale Kabine. Lhundup hatte ihresgleichen schon unzählige Male gesehen, aber nie richtig beachtet. Erst jetzt begriff er wirklich, dass es sich um einen Lift der Gebäudereinigung handeln musste, eine Gondel der Fensterputzer. Und er begriff, was das für ihn bedeutete.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Angenommen, der führt bis in den fünfzigsten Stock ... Schnell machte er einige Schritte zurück, weg vom Turm, und sah nach oben. Tatsächlich: Die Konstruktion aus Seilen, Verankerungen und ihm unbekannter Fremdwelttechnik schien zumindest bis ins Unendliche zu reichen, und auf jeder einzelnen Etage, die Lhundup erkennen konnte,

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