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Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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ignorierte den Umstand, dass er eigentlich gar nicht fähig war, mit dem schweren Raumanzug zu rennen. Er rannte einfach und redete sich verzweifelt ein, eine Chance zu haben.
    Wie konnte er diese unheimliche Höhle des Todes verlassen? Er hatte keine Ahnung, wie weit sie sich in diese Richtung erstreckte, aber er glaubte, mehrere Tunnelöffnungen gesehen zu haben, als sie hereingefahren waren.
    Er blickte sich um, immer noch rennend, und sah gerade noch, wie hinter ihm die Scheinwerfer des Beetles erloschen. Waren sie nur dank eines Felsens außer Sicht geraten, oder hatte Tweel sie ausgeschaltet, weil er ihn auch im Dunkeln leichter aufspüren konnte?
    Kommandant Nguyens entsetzliches, vor namenlosem Grauen verzerrtes Gesicht ging ihm nicht aus dem Kopf. Welche unendlichen Qualen hatte er im Augenblick seines Todes nur verspürt, die sein Lebenslicht ausgeblasen hatten, ohne den Raumanzug zu beschädigen?
    Welches Geheimnis liegt unter der Kruste dieser Welt?
    Er beschloss auf gut Glück, scharf nach rechts abzubiegen. Nach wenigen Schritten endete sein Lauf vor einer Felswand.
    Cyr Aescunnar verharrte. Lauschte.
    Hörte er da nicht Schritte, von den Sensoren seines Anzugs aufgefangen? Hastig befahl er dem technologischen Wunderwerk, die Empfindlichkeit der Sensoren zu erhöhen.
    Er lauschte wieder.
    Nichts.
    Waren Tweel und Hetcher vorbeigelaufen, oder war er ihnen entkommen?
    Langsam tastete er sich an der Felswand entlang. Vorsichtig setzte er Fuß vor Fuß.
    Nur kein Geräusch mehr machen.
    In welcher Richtung lagen die Beetles? Er wusste es nicht mehr. Er war Historiker, kein verdammter Marsograf.
    Seine Finger griffen ins Leere. Er tastete, fand eine Felskante.
    Ein Gang?
    Aescunnar traute sich nicht, seine Helmscheinwerfer anzuknipsen. Er musste erst fort. Weit, weit fort.
    Er stand still und lauschte.
    Nichts.
    Nur sein eigener, keuchender Atem. Wie lange konnte ihn der Anzug mit Luft versorgen? Fünf Tage? Fünf Tage, von denen ... wie viele Stunden bereits verstrichen waren?
    Er musste Distanz zwischen sich und seine Verfolger bringen, das war ihm klar. Da er nicht wusste, wie er aus dem Labyrinth an Gängen an die Marsoberfläche zurückkommen konnte, musste er auf gut Glück weitergehen. Dadurch wurde er immerhin für Tweel nicht vorhersehbar.
    Da! War da nicht ein Geräusch gewesen? Cyr Aescunnar duckte sich, obwohl ihm im gleichen Augenblick bewusst wurde, wie albern das war.
    Das Geräusch – ein Kollern wie von losgetretenem Stein, weit entfernt – verklang.
    Er tastete die Felswand weiter ab, bis er sicher war, vor dem Zugang zu einem Tunnel zu stehen. Dann atmete er dreimal tief durch und verschwand in dem unbekannten Gang. Denn egal, was ihn dort erwartete, es konnte seine Furcht vor der Todeshöhle und Tweel nicht übertreffen.
    Cyr konnte spüren, wie Tweel näher kam.
     
    Der Gang beschrieb mehrere Kurven und Kehren. Nachdem er eine halbe Stunde praktisch blind durch den Tunnel gelaufen war, machte er kurz Pause. Sein ganzer Körper brannte, als stünde er in Flammen. Seine Brust hob und senkte sich rasch.
    Was tue ich da? Ich bringe mich selbst um. Ich nehme den anderen die Arbeit ab.
    Schließlich rang er sich dazu durch, der Positronik wieder das Einschalten aller Helmanzeigen zu befehlen.
    »Ich brauche eine Karte der umliegenden Gänge!«, verlangte er. »Anhand der Echos meinetwegen.«
    Nichts geschah.
    »Ortungsergebnisse? Ultraschall?«, versuchte er es wieder.
    Funktion derzeit nicht möglich, verkündete ein gelbes Laufband in seinem Helmdisplay. Die vorliegenden Beschädigungen müssen zunächst beseitigt werden.
    Cyr Aescunnar stöhnte entsetzt auf. »Helmscheinwerfer an!«, befahl er.
    Der gelbe Lichtkegel zeigte ihm das rote Gestein des Ganges, den ockerfarben-roten Staub auf dem Boden, und als er den Kopf hin und her drehte, auch die aufgerissene Stelle des Raumanzuges: genau zwischen Schulter und Ellbogen der rechten Seite, wo er vorhin gegen einen Felsen geprallt war. Die äußeren Schichten des Stoffes waren beschädigt, wohl genau dort, wo wichtige Sensoren oder Datenleitungen verliefen. Zum Glück schien aber die Isolierung noch zu funktionieren. Nicht auszudenken, wenn diese versagte und Atemluft entwich ...
    »Kann ich wenigstens eine grafische Aufbereitung der in den letzten zehn Stunden zurückgelegten Wege haben? Mit Einblendung des Maßstabs?«, fragte er seine Anzugpositronik.
    Einen Moment später sah er eine zittrige Linie, die wohl – seinem Gefühl nach –

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