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Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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tun, wenn sie sich nicht offen gegen das Imperium stellen wollte. Ihn und seine beiden Begleiterinnen. Alle von der TOSOMA.
    Novaal würde ihr nicht glauben, wenn sie ihm die Wahrheit sagte: dass Crest verschwunden war.
    Daher musste sie ihm Crest bringen.
    Doch selbst wenn sie ihn überreichte – Novaal würde es nicht akzeptieren, weil die Individualschwingungen nicht mit den gespeicherten übereinstimmten. Wie immer der alte Arkonide das angestellt hatte.
    Der Naat würde es nicht begreifen und, statt nachzuforschen, lieber den einfacheren Weg gehen und die Nham der Täuschung bezichtigen. Wenn sie die aktuelle Politik richtig verfolgte, wäre das genau der Vorwand, um zu tun, was ihm beliebte. Sogar eine Enteignung kam infrage; das Imperium strebte nach einer langen Phase der Stabilisierung wieder nach außen, und jede Station, die so exponiert in den Randgebieten des Reiches lag, konnte als wertvoller Flottenstützpunkt genutzt werden. Vorausgesetzt, er gehörte zum Imperium und war nicht neutral.
    Das erste Opfer im Krieg war stets die Wahrheit, daher durfte Belinkhar sie nicht offenbaren. Es gab nur eine einzige Lösung: Sie musste Crest so übergeben, dass Novaal nicht misstrauisch wurde.
    Sie bedauerte das sehr, aber es war das Beste, was ihr einfiel. Sobald Novaal abgezogen sein würde, konnte sie sich der Suche nach Crest widmen.
    Und sein Geheimnis ergründen – wenn sie sicher war, dass ihr niemand in den Rücken fallen konnte.
    Sie lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und dachte nach. Tue ich das Richtige, Schwesterlein?
    – So sind die Nham: Tun, was notwendig ist. –
    Aber wenn es mich zugleich freut?
    – So bleibt es doch notwendig, oder? –
    Du hättest es nie getan, nicht wahr?
    – Wenn es richtig wäre ... –
    Belinkhar seufzte lang und tief. Dann griff sie nach einer verblendeten Schublade und zog sie auf. Nur ein Gegenstand lag darin: eine kleine AutoInject-Ampulle.
    Wie gut, dass sie sie aufgehoben und nicht vernichtet hatte, als die Haklui-Kräfte diese furchtbare Droge bei der Routinekontrolle eines jomanischen Frachters fanden.
     
    Über einem Holofeld leuchtete plötzlich ein giftgrüner, kopfgroßer Ball wie ein übles Auge.
    »Was ist das?«, erkundigte sich Anne Shan-Ti bei dem Swoon auf ihrer Schulter.
    »Mh?«, machte Schallempak. Als er das Signal erkannte, wirkte er sichtlich nervös. »Ein Anruf aus der Zentrale. Ich muss mich melden. Bringen Sie mich dort hinüber?«
    Shan-Ti setzte ihn vorsichtig auf der zentralen, fest installierten Konsole ab. Schallempaks Finger glitten über eine handflächengroße Sensorfläche, wobei sie eine Tonfolge erzeugten. Ein blauweißer Lichtkegel hüllte ihn ein, um sein Bild als Holo an den Gesprächspartner weiterzuleiten. »Erster Kreativingenieur Schallempak, Neobservatorium Zwei-Neun. Was gibt's?«
    Aus dem giftgrünen Ball formte sich ein menschliches Gesicht. Das Grün versickerte in blaustichigen Farben, die dem Bild einen Hauch Stofflichkeit verliehen. Shan-Ti betrachtete den Fremden genau: kurzes rotes Haar, ein sauber gestutzter Bart, ein dickes Gesicht mit Tränensäcken und Falten. Augen, die so furchtbar blickten, dass sie unwillkürlich den Blick senkte.
    »Schallempak, haben Sie die Nachricht der Matriarchin nicht gehört?«, bellte der Kopf.
    Der Swoon zitterte. »Die ... Nachricht. Der Matriarchin. Doch, doch.«
    »Und?«
    »Ich bin über die Maßen erschüttert angesichts der Unhöflichkeit des Kommandanten jenes Raumschiffes«, wand sich Schallempak.
    »Ich kenne Sie«, sagte der Kopf ernst. »Ich schätze Sie. Aber ich hielt Sie nie für einen Lügner. Oder ... Kollaborateur. Das sind Sie doch nicht, oder?«
    »Wie können Sie das nur annehmen?«, fuhr der Swoon empört auf.
    »Wir suchen drei Fremde«, sagte der Kopf. »Sind Gäste bei Ihnen?«
    Shan-Ti nickte dem Swoon zu. Er sollte nicht für sie lügen. Alles würde sich aufklären, schließlich waren sie zivilisierte Wesen. Alles ist nur ein Zusammenprall unterschiedlicher Kulturen. Vielleicht hat Lafcon recht mit dem, was er sagt, vielleicht erkennt der Fremde uns besser als wir uns selbst.
    »Ich habe sie selbst hierher gebeten. Es sind ganz zauberhafte ...«
    »Verschonen Sie mich mit Ihren subjektiven Eindrücken. Bitte.« Der Mann atmete tief durch. »Es ist wirklich wichtig. Unseren Aufzeichnungen zufolge fehlen uns noch ein alter Arkonide und zwei Frauen, eine davon heißt Anne, die andere Tatjana. Sind diese drei bei Ihnen?«
    Anne?

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