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Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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entdeckt wird? Noch dazu, weil er so unglaublich stümperhaft ausgeführt wurde. Die Unterschiede zwischen den beiden Crests sind unübersehbar.
    Wenn sie der Feind wäre, würde sie versuchen, möglichst wenig Verdacht zu erregen, also eine möglichst perfekte Kopie zu schicken.
    Sie spielte sich Detailaufnahmen Crests, wie ihn die Station aufgenommen hatte, auf ihren Bildschirm. Das war mindestens ebenso merkwürdig: Es gab keinerlei erkennbare Narben, nichts, was auf eine kosmetische Invasivbehandlung hingedeutet hätte. Keine der ihr bekannten Verjüngungsprozeduren kam infrage.
    Sie suchte nach den Biodaten und Krankenakten Crests aus den vergangenen Jahren. Das wird ja immer spannender.
    Den imperialen Aufzeichnungen zufolge war Crest todkrank und hätte schon vor Monaten gestorben sein sollen. Der alte Arkonide hatte an einer Immunschwäche gelitten, die eine Leukämie begünstigt hatte. Eine lebensbedrohliche, komplexe Erkrankung, aber durchaus therapierbar. Nur: Genau das hatte man offensichtlich zu unterbinden gewusst. Erstaunlicherweise gab es Sperrakten, ganz so, als habe jemand verhindert, dass Crest auf medizinische Hilfe des Zentralen Militärhospitals, der Forschungsanlagen Limpas' und sogar der Medokliniken Aralons hätte zugreifen können. Jemand hatte ein Interesse daran, dass Crest starb – aber wer? Und warum? Könnte das der Ansatz für die Lösung sein? Dass jemand nur deshalb ein Crest-Double schickt, um den Betreffenden aus der Reserve zu locken?
    Sie suchte weiter.
    Wer immer Crest ans Leder wollte, er ging bei der Datenbearbeitung einerseits brachial und andererseits raffiniert vor. Manche Änderungen waren deutlich zu erkennen, andere subtiler und nur durch Querverbindungen über mehrere gedankliche Ecken hinweg: Belinkhar wusste, dass sie sich bei etlichen Interpretationen auf eine sehr dünne Faktenlage stützte. Während man die leicht erkennbare Streichung Crests rasch aufdeckte, kostete es Mühe, die nächsten Informationen zu rekonstruieren: dass Crest ein Derengar, also ein Gelehrter, gewesen war und sein Adelshaus, die Zoltrals, durch Investitionen in Luftblasentechnologie und spekulativ-mythische Projekte in den Ruin getrieben hatte. Dass ihn seine Experimente die Fruchtbarkeit gekostet hatten und er eine Dirne bei sich aufgenommen und zur Offizierin hatte ausbilden lassen, formal als Adoptivtochter, faktisch als Mätresse. Infolge all dieser Skandale war er aller Ehren enthoben und aus dem Imperium verjagt worden, sein Name kam auf die Liste der Unpersonen.
    Aber bereits U'mu'lo hatte herausgefunden, dass diese Informationen gefälscht waren. Sein Verdienst war es, Dateien aufgespürt zu haben, die scheinbar nicht mit dem Suchbegriff in Übereinstimmung zu bringen waren. Aber ganz so, wie man ein Schwarzes Loch zunächst durch die Verzerrungen in der Wahrnehmung ringsum aufspürte, halfen diese Dateien.
    Es waren Berichte von Akademien, Ausstellungen, Forschungsprojekten und vieles mehr, die merkwürdige Kürzungen enthielten. Es waren veränderte Geburtsregister und Akademieabschlusslisten. Es waren Presseberichte, die ungewöhnliche dramaturgische Brüche enthielten. Ganz offensichtlich hatte jemand viel Energie darauf verwendet, die Erinnerung an Crest zu löschen – und Furcht bei allen zu erzeugen, die etwas wussten und zu sagen hätten.
    Die Zentrale meldete sich. Etztak wünsche sie zu sprechen. Genervt nahm Belinkhar das Gespräch an. »Ja?«
    Etztak buckelte. »Der ehrenwerte Kommandant Novaal ersucht Sie, die Übergabebestätigung der Gefangenen selbst vorzunehmen. Zu Ihrer und seiner Absicherung. Er bittet Sie ...«
    »Haben Sie alle infrage kommenden Personen erfasst?«, unterbrach sie ihn.
    »Nun ... es fehlen einige Individuen, von denen wir nicht wissen, ob sie KE-MATLON auf, nun ja, sagen wir: unkonventionelle Weise verlassen haben.«
    Belinkhar zögerte. Es war Zeit, ihren Plan hinsichtlich Crests umzusetzen. Der alte Mann interessierte sie. Sie rief mit einer raschen Handbewegung eine Statistik auf.
    Ja. Da war er. Ein Arkonide im passenden Alter. Hielt sich häufig in den Sternwarten auf. Sie schob Etztak die Daten auf sein Pad. Er zwinkerte verblüfft, dann schüttelte er den Kopf und nickte.
    »Klären Sie das! Ich möchte Kommandant Novaal nur ungern eine unvollständige Lieferung darbieten.«
    Etztak nickte schnell und heftig. Er hatte verstanden. »Hervorragend. Aber darf ich ...«
    »Gespräch beendet!«, verkündete sie und schaltete ab. Er freute sich

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