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Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Titel: Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Zweck?«
    »Die Gefahr ist zu groß. Ich will weder Verletzte noch Tote riskieren.«
    »Am Turm wird seit Monaten gebaut. Wenn ein Risiko für die Bürger Terranias besteht, dann bereits seit dieser gesamten Zeit. Woher der plötzliche Sinneswandel, Administrator?«
    »Sie irren sich.« Adams schüttelte den Kopf. »Die Situation hat sich geändert. Die Arbeiten, die anstehen, sind ... anderer Natur.«
    »Warum so geheimnisvoll? Sprechen Sie es aus! Welches Geheimnis verbergen Sie?«
    »Keines. Aber ich mache Ihnen einen Vorschlag: Leiten Sie die Evakuierung ein, und ich lade Sie im Gegenzug zu einer kleinen Reise ein, die alle Ihre Fragen beantworten wird ...«

8.
    In der Dunkelheit:
    Hoch zu den Gipfeln, hinab in die Abgründe
     
    Eins.
    Er erwachte. Und als Erstes hörte er seinen Herzschlag, laut und dröhnend wie ein Gongschlag, aber zugleich unendlich fern; nicht Teil seiner selbst.
    Zwei.
    Eric Manoli. Die Erinnerung daran kam gleich danach: Das war sein Name. Er klang vertraut, bot Sicherheit. Also öffnete er die Augen, aber es blieb dunkel, undurchdringlich schwarz. Weil er immer noch träumte, sagte er sich. Weil er immer noch nicht aufgewacht war.
    Drei.
    Also musste ihm genau das gelingen: aufzuwachen. Irgendwie. Dazu brauchte er Licht. Nur woher sollte es kommen? Das Universum war Dunkelheit. Aber nein, es war Licht geworden, schon vor Ewigkeiten.
    So reiht sich Erkenntnis an Erkenntnis, und Eric Manoli schwimmt aus der Tiefe empor, aus den nachtschwarzen Weiten des Ozeans, der sein Bewusstsein hinfortgerissen hat. Ein Schimmer tanzt über ihm, weit oben, ein Funke, der glänzt wie eine Sonne, die ihre Strahlen weithin sendet.
    Es war nur eine Ohnmacht gewesen, nicht mehr. Er hatte geträumt, die ganze Zeit über. Es gab keinen Käfig aus fahlgrüner Energie. Keinen Transmitter, der ihn lichtjahreweit auf einen anderen Planeten gebracht hatte. Keine Arkoniden, die auf dem irdischen Mond havariert waren – warum auch ausgerechnet dort? Es gab noch nicht mal einen Perry Rhodan bei der NASA, der eine zerbrechliche Rakete ...
    Aber ...
    ... all das ...
    ... gab es doch.
    Eric Manoli saugt keuchend Luft ein, seine Lungen brennen, er hustet, spuckt das Gas aus, das ihm das Bewusstsein geraubt hat. Sein Magen revoltiert, er erbricht wieder und wieder, würgt das letzte bisschen Galle aus, das bitter seine Kehle hinaufsteigt, und öffnet die Augen. Diesmal tatsächlich.
    Er sah in ein Echsenauge, umgeben von Schuppen. Es lächelte. Wirklich, er sah es lächeln. »Da bist du ja, Erikk-Mahnoli«, hörte er.
    »Khat«, wollte er sagen, doch seine Lippen zitterten zu sehr, und seine Zunge war zu taub, um mehr als ein unverständliches Murmeln zu produzieren. Aber er war sich sicher, dass Khatleen-Tarr ihn trotzdem verstand. Ihr Auge verschwand, wich dem Anblick ihres Brustkorbs, dann der Beine und des Echsenschwanzes.
    »So? Du findest also Stärke in diesem Arkoniden, ja?« Das war die Stimme der Topsiderin Thersa-Khrur, die sie in dem energetischen Käfig gefangen gesetzt hatte, und sie klang so herablassend und spöttisch, dass die Worte wie Messer in Manolis Fleisch schnitten.
    »Eine Attacke mit Tassorh-Gas ändert nichts daran, wer wir sind«, sagte Gihl-Khuan, der offenbar nicht müde wurde, seinen untopsidischen Begleiter zu verteidigen.
    Manoli beschloss, dass es an der Zeit war, für sich selbst zu sprechen. Er rollte sich auf die Seite, quälte sich auf die Füße. »Ich suche die Wahrheit!« Ein Faden aus Speichel und Erbrochenem rann ihm aus dem Mundwinkel. Er störte sich nicht daran. »Und ich bin bereit, sie zu finden! Lasst mich zum Hort der Weisen vor, und ihr werdet sehen, dass es kein Fehler ist.«
    »Er ist mutig«, gab Thersa-Khrur zu.
    »Oder dumm«, warf ihr Begleiter Kalmukh ein. Manoli fiel zum ersten Mal auf, dass auch dieser Topsider verstümmelt war – sein Schwanz endete knapp über dem Boden in einem verkrusteten, schorfigen Stumpf.
    Der Energiekäfig war verschwunden. Khatleen-Tarr und Gihl-Khuan standen bei den anderen beiden Echsen. Alle sahen auffordernd zu Manoli herüber.
    »Ich nehme euch mit zum Hort«, sagte Thersa-Khrur. »Euch alle. Auch ihn.«
    »Ich danke Ihnen«, erwiderte Khatleen-Tarr. Dabei schaute sie unauffällig in den Himmel, suchte ihn ab; Manoli konnte sich denken, wieso. Sie hielt Ausschau nach Kikerren, doch die Flugechse blieb verschwunden. Ob die beiden Neuankömmlinge den Kleinen wohl bemerkt hatten, ehe er geflohen war?
    »Behalt deinen Dank für dich,

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