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Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Titel: Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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beschäftigen. Nur leider hatte er momentan wichtigere Dinge im Sinn. Wie zum Beispiel die nächsten Stunden und Tage irgendwie zu überleben. Nicht von einem Soldaten der einen oder anderen Seite massakriert zu werden. Oder nicht vor Erschöpfung einen Kreislaufkollaps zu erleiden und auf dieser Ebene zwischen der Hauptstadt und dem Omzrak-Gebirge elend zu krepieren.
    »Glaubst du daran?«, fragte er. »An die Sternenechse?«
    »Und wenn? Was für einen Unterschied würde es machen?«
    »Ich könnte dich besser verstehen, wenn ich es wüsste, Khatleen. Es gibt viele ...« Menschen, hätte er fast gesagt, aber sie hielt ihn für einen Arkoniden, und dabei musste es zunächst auch bleiben. »Viele aus meinem Volk, die ebenfalls glauben, dass ein göttliches Wesen sie erschaffen hat. Oder zumindest ...«
    »Glaubst du daran?«, unterbrach sie ihn mit seinen eigenen Worten.
    Er stockte, wusste nicht, was er sagen sollte.
    Kikerren entband ihn von der Notwendigkeit einer Antwort. Die Flugechse kehrte zu ihnen zurück, krächzte leise und umflatterte seinen Kopf.
    »Das heißt wohl«, meinte Manoli, »dass wir uns beeilen müssen. Also komm. Der Hort der Weisen wartet.«
    Kikerren sollte sie zu dem mysteriösen Scharfauge führen, dem Anführer der aufständischen Kaltblütigen. Der Besitzer des Bordells Zum Purpurnen Gelege war Teil dieser Rebellion gewesen; er hatte ihnen die Flugechse mitgegeben. Bei Scharfauge, im Hort der Weisen, den Gihl-Khuan zuletzt erwähnt hatte, wären sie zumindest vorübergehend in Sicherheit.
    Manoli konnte es nur hoffen. Etwas Ruhe und Zeit, über seine nächsten Schritte nachzudenken, hatte er dringend nötig.
    Irgendwo im Omzrak-Gebirge lag wohl dieser ominöse Hort der Weisen. Khatleen-Tarr war nicht gerade begeistert gewesen, als sich zum ersten Mal herausgestellt hatte, dass Kikerren sie in diese Richtung führte. Wenn Manoli an dem Felsmassiv in die Höhe schaute, verstand er nur zu gut, warum. Eine lebensfeindlichere Gegend konnte er sich kaum vorstellen, und an ein idyllisches Tal zwischen den einzelnen Gipfeln wollte er nicht recht glauben.
    Rund um die Gipfel sammelten sich nun dunkelgraue Wolkenberge. Ein verästelter Blitz zuckte lautlos und grell. Im nächsten Augenblick rollte Donnergrollen von den Steilhängen heran und brach sich als tausendfaches Echo.
    Während dort oben ein Unwetter losbrach, schwitzte Manoli, dass ihm die Kleider am Leib klebten. Die weite Ebene vor dem Gebirgsmassiv lag etwa zur Hälfte hinter ihnen.
    Jeder Schritt kostete Manoli Mühe. Die erhöhte Schwerkraft zehrte an seinen Kräften, und ihn quälte Angst. Er war eben nicht zum Helden geboren, auch wenn die Umstände ihn offenbar dazu zwingen wollten. Die Mondmission medizinisch zu betreuen war in seiner Vorstellung das äußerste Abenteuer gewesen. Manchmal verfluchte er die Tatsache, dass ausgerechnet er dabei war, als sie das arkonidische Schiff gefunden hatten. Dann wieder sagte er sich, dass es nichts Wunderbareres geben konnte, als den Anbruch der neuen Zeit so direkt mitzuerleben. Dies war die Chance, die Zukunft neu zu gestalten, abseits der drohenden Kriege und Feindseligkeiten, die die Nationen der Erde spalteten.
    Der Gedanke versetzte ihm einen Stich, wurde ihm doch erneut klar, wie weit er sich von dieser Heimat entfernt befand. Während der Tage und Wochen im Bordell war ihm viel Zeit geblieben, um nachzudenken. Er hatte sich mehr als einmal wehmütig eine der berühmtesten Fragen gestellt: Was wäre, wenn ...?
    Wenn er all das nicht erleben, wenn er nun gemütlich zu Hause sitzen und sich am Abend mit einem Bier in der Hand einen Film anschauen würde?
    Wenn er sich vielleicht gerade jetzt den alten Wunsch erfüllen könnte, eine Nacht in diesem Tiefseehotel für reiche Exzentriker zu verbringen? Und was soll's, meine lieben Freunde, wenn dabei die Ersparnisse eines ganzen Jahres draufgehen!
    Wenn auf dem Mond alles anders gelaufen wäre, weil Perry Rhodan versagt hätte – wenn sie dort oben einfach abgestürzt oder erstickt wären? Ruhe in Frieden, Eric Manoli; einige Medienberichte, etwas inszenierte Trauer, echtes Bedauern nur bei wenigen, und dann dreht sich die Welt ohne mich weiter, wie sie es auch vor meiner Geburt getan hat.
    Er schaute die aufrecht gehende Echse neben sich an, musterte die Schleifspur ihres Schwanzes im Staub der Ebene. Nein, er würde um nichts in der Welt tauschen wollen, egal wie schlecht es ihm ging.
    »Ich bin Eric Manoli«, flüsterte er, so leise,

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