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Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Titel: Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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gewesen war, dass er immer wieder von ihr sprach. Adams hatte Andrea nach der Beerdigung aus den Augen verloren. Ob sie wohl noch lebte? Es war lange her, ein halbes Leben und mehr.
    Mühsam wandte er den Blick von dem lebensechten Holo ab, das die verschleierte Venus zeigte. Es gab Wichtigeres als die Vergangenheit. Er schaute sich um. Ein Dutzend Männer und Frauen dienten in der Zentrale der NESBITT-BRECK, jenes topsidischen Aufklärers, den Perry Rhodan und Reginald Bull auf dem Höllenplaneten Gol im Wega-System geborgen hatten. Der kleine Raumer stellte nun, neben der stolzen TOSOMA, die nach Arkon aufgebrochen war, das einzige Raumschiff der Terranischen Union dar, das die Bezeichnung in diesem neuen Zeitalter tatsächlich verdiente.
    Nicht gerade das, was man eine stolze Flotte nennt, dachte Adams sarkastisch.
    Und er, der Bucklige mit dem humpelnden Gang, der ehemalige Fußballer, Betrüger und schließlich wohlhabendste Mensch der Erde, war der Administrator dieser Terranischen Union. Er trug die Verantwortung für die gesamte Bevölkerung dieser Erde und stand vor einer Entscheidung, die ihm den Schlaf raubte.
    Nichts war mehr so einfach wie damals, im Pub.
    Niemand an Bord, mit einer Ausnahme, ahnte etwas von der Entscheidung. Die Männer und Frauen brüteten über ihren verschiedenen Arbeitsstationen in der Zentrale. Die meisten standen, lehnten sich lediglich an die merkwürdig geformten Sitzgelegenheiten an, die für aufrecht stehende Echsen passen mochten, für Menschen jedoch höchst unbequem waren – falls man überhaupt das Wagnis einging, darauf Platz zu nehmen. Adams hatte es einmal versucht und danach seiner Mannschaft mitgeteilt, dass seine alten Knochen dafür nicht geschaffen waren.
    Alle gingen ihren Aufgaben nach, scherzten gelegentlich mit einer Leichtigkeit, die ihn an die Gäste des Pubs vor langer Zeit erinnerte. Für diese jungen Leute, die seine Kinder, nein, seine Enkel sein konnten, verwandelte sich der Flug zu fremden Welten immer mehr zu etwas Alltäglichem. Die primitive Vergangenheit, in der Homer G. Adams nahezu sein komplettes Leben verbracht hatte und die gerade ein halbes Jahr zurücklag, war für sie ein fernes Zeitalter, verblasst, vergessen.
    Nicht so für ihn. Denn er vergaß nie. Ein Segen und ein Fluch zugleich.
    Hinter seinem Rücken sagte jemand: »Na, wieder in Gedanken, greiser Mann?«
    Adams wandte sich mit der Gemessenheit um, die einem alten, buckligen Mann anstand, und antwortete: »Wo sonst?«
    Conrad Deringhouse, der Kommandant der NESBITT-BRECK, lachte gutmütig. Er machte sich einen Spaß daraus, Adams hin und wieder als Greis zu bezeichnen, ohne das auch nur im Geringsten abwertend zu meinen. Der ehemalige Astronaut war Mitte zwanzig, aber man konnte ihn für einen Teenager halten, wenn man es nicht besser wusste. Deringhouse war hochgeschossen und schlaksig, versenkte seine unpassend großen Hände meistens in den Hosentaschen. Ihm haftete eine Unbekümmertheit an, als hätte er noch keine Kostprobe von den Grausamkeiten des Lebens erhalten.
    Doch das war ein Trugschluss. Die Narbe, die sich schräg über den Hals des jungen Manns zog, legte ebenso davon Zeugnis ab wie seine Akte, die Adams bis zur letzten Fußnote gelesen hatte. Deringhouse war beim Absturz der GOOD HOPE über Ferrol, dem ersten Vorstoß der Menschen in ein anderes Sonnensystem, verletzt worden. Eine Explosion hatte einen Splitter tief in seinen Hals getrieben; er wäre verblutet ohne die Hilfe seiner Kameraden – und die einer Echse, der in einem Maße Mut und Mitgefühl zu eigen gewesen waren, die die meisten Menschen beschämen müssten.
    »Sehr geehrte Passagiere!« Deringhouse verstellte seine Stimme. »Unser Schiff taucht in Kürze in die Atmosphäre der Venus ein. Ich darf Sie bitten, das Rauchen einzustellen und sich anzuschnallen.«
    »Ich werde mich bemühen.« Adams lehnte sich an die topsidische Sitzgelegenheit, ohne tatsächlich auf der gewölbten Sitzschale Platz zu nehmen. Gurte fuhren automatisch aus und fesselten ihn an das Gestell. Aus Erfahrung klug geworden, verlagerte er im letzten Augenblick das eigene Gewicht so, dass er nicht in die Öffnung gedrückt wurde, die für die Schwänze der Topsider gedacht war und über die etliche Besatzungsmitglieder bereits so manchen unflätigen Witz gerissen hatten. Beiläufig fragte sich Adams, wie viele dieser jungen Leute wohl noch die wahre Bedeutung des Wortes Stuhlgang kannten.
    Die NESBITT-BRECK berührte die Atmosphäre

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