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Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Titel: Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Regierungsgeschäfte mit diesem Punkt begonnen, nachdem er seinen Vorgänger elegant, aber unwiederbringlich beseitigt hatte.
    Wer von euch würde mich wohl am ehesten verraten?
    Zwölf Militärs der Tass-Dorr waren enge Vertraute, die Megh-Takarr den Rücken stärkten. Sechs dagegen die ungewissen Variablen, die wie die Fänger des Hell-Dare-Spiels das gesamte Feld verändern konnten. Ob das geschah, lag an zwei Faktoren: wie gut er seine Geschäfte als Despot erledigte, und an Karr-Tork, dem Schicksal, das bewies, dass alles so war, wie es war. Letztlich würde das Karr-Tork entscheiden, denn Karr-Tork entschied jeden Lauf der Dinge.
    Ob es Zahk-Kahell ist? Oder Pherk-Dakirr? Sein Blick wanderte über Mahrik-Terr, Ghira-Tean und Shanleen-Ron. Nein, keiner von ihnen. Mein Feind sitzt mir genau gegenüber.
    Als ob Trevin-Kohn seine Gedanken lesen könnte, zuckten seine sechsfingrigen Hände. War er nervös, weil er unlautere Absichten verfolgte, oder störte es ihn lediglich, dass der Despot nicht zu sprechen begann?
    Megh-Takarr lehnte sich zurück, die Wunden am Rücken bissen bei der Bewegung in Haut und Fleisch wie gefräßige Schlüpflinge. »Wovon möchte mich der Rat in Kenntnis setzen?«, fragte er. Unauffällig wanderte sein Blick nach links, zum Gerät am Handgelenk.
    Die Einstellungen stimmten, er konnte aus den Augenwinkeln Dehvon und Arinar beobachten. Noch saßen sie nebeneinander in der nachgebauten Kanalisationszone des Geheges und sprachen miteinander. Oft flüsterten sie sich dabei ins Ohr, sodass die Sonden Mühe hatten, den Text vernünftig aufzuzeichnen, ins Topsidische zu übersetzen und ihn visuell einzuspielen. Zum Glück ging es offensichtlich um Belangloses: Arinar fühlte sich unwohl.
    Irrelevant.
    Stabschef Verton-Iror stand auf. Seine rotbraunen Augen blickten Megh-Takarr ruhig entgegen. »Es gab einen Zwischenfall. Eine Patrouille hat einen arkonidischen Aufklärer abgeschossen, der sich an der Peripherie des Despotats in der Nähe des Tatlira-Systems bewegte. Wie wir wissen, erkennt Arkon dieses Gebiet nicht als unser Hoheitsgebiet an.«
    »Gibt es Gefangene?«
    Verton-Iror senkte den Blick. Er war kein herausragender Kopf, aber das war ein Vorteil für den Despoten. Der Stabschef würde jeden Befehl, den er ihm gab, dem Buchstaben getreu befolgen. »Einen. Er ist ... kein Arkonide ...«
    »Was soll das heißen?«
    Sein Gegenüber, Trevin-Kohn, berührte das Gerät an seinem Handgelenk und aktivierte damit das Holo in der Mitte des Raums. »Sehen Sie es sich an, Despot.«
    Aus dem Boden wuchs auf Sichthöhe Megh-Takarrs ein schwarzes Geschöpf in Uniform empor. Es lag in energetischen Ketten. Es handelte sich um einen Naat.
    Diese niederen Vasallen dienten Arkon als Bodentruppen. Der Despot hatte sie schon aus Verachtung stets ignoriert. Das Wesen war ungemein füllig und hatte weder ein Maul noch eine Nase. Der schuppenlose Kugelkopf drehte sich wild hin und her. Muskelstränge spielten am Hals wie Stahlseile. In den drei Augen lag unverkennbar Zorn. Die Kleidung des Subjekts war zerrissen. Megh-Takarr sah zahlreiche Wunden, die sowohl von den Folgen des Abschusses des Aufklärers als auch von Folter stammen konnten. Besonders die beiden fehlenden Vorderzähne erinnerten ihn an öffentlich verpönte, aber übliche Vorgehensweisen seiner Flotte.
    Megh-Takarr verzog höhnisch die Lefzen. »Es finden sich offenbar nicht mehr genug Arkoniden, die das nötige Format für die Bemannung der Flotte des Regenten besitzen. Deshalb hilft man sich mit diesen Kreaturen aus.«
    Der Begriff »Kreatur« stand im starken Gegensatz zu dem, was der Despot sah. Der Gefangene trug eine Uniform aus bestem Stoff und bewegte sich wie ein stolzes Individuum. In seinen Augen schimmerte, von Zorn abgesehen, tückische Intelligenz, und allein seine Körpergröße sowie die gewölbten Muskeln beunruhigten Megh-Takarr zutiefst. Sie schleuderten ihn emotional rückwärts durch die Zeit.
    Plötzlich stand er wieder in seinem Gelegenest, sah über den hölzernen Rand und entdeckte die gezackte weiße Flosse in den schäumenden Wellen. Seine Herzvorhöfe reagierten bei der Erinnerung und schickten einen Nachhall des Schmerzes, den er damals als Schlüpfling empfunden hatte.
    Um sich abzulenken, blickte er zur Seite. Das Liebespaar hörte zu reden auf. Ob es endlich so weit war? Hoffentlich nicht! Mitten in der Sitzung würde er nicht die nötige Konzentration zur exakten Beobachtung finden.
    »Kann dieser Naat auch

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