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Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Titel: Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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den Raum verließ. Ein Gleiterabsturz? Ein Attentat von Kaltblütigen? Welcher Bühnenabgang würde dir am besten gefallen, alter Maulaufreißer?
    Arinar stieß Dehvon von sich. Sie hatte nasse Augen.
    Oric-Altan blieb mit den beiden Leibwächtern als Letzter zurück. Er sah Megh-Takarr unbewegt an. »Es warten weitere Aufgaben, Despot. Sie wissen das.«
    Megh-Takarr hob den Kopf. Ja, er wusste es. Seine Sammlung war interessant, aber über sie durfte er sich nicht vergessen – sonst war er schneller aus Sendschai-Karth vertrieben oder tot, als er das Wort »Despotat« aussprechen konnte.
    Doch es war ein besonderer Moment, die Paarung würde eine Offenbarung sein. Wenn er sie gesehen hatte, konnte er eine neue Kerbe in seinen Balken ritzen. »Ich werde nicht lang brauchen. Nimm die Wachen und warte draußen.«
    Oric-Altan gehorchte. Megh-Takarr wusste nicht, ob er nur hinausging oder auch wie befohlen vor dem Raum verharren würde. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn sich sein Berater um eigene Angelegenheiten kümmerte. Da er kein Militär war und ganz sicher kein Verbündeter Trevin-Kohns, spielte das auch keine Rolle. Dieser Topsider bildete keine Gefahr, im Gegenteil. Auch wenn es ihm missfiel, er brauchte Vertraute wie ihn, die ihn rechtzeitig auf Schwächen aufmerksam machten.
    Endlich glitt die Tür zu.
    Megh-Takarr saß allein im violettblauen Licht und übertrug die Aufnahmen der Optik auf das Mittelholo. Das scheußliche schwarze Wesen verschwand, stattdessen saßen Arinar und Dehvon in Lebensgröße auf den grauen Steinen der Sammlungssektion.
    »Ich will das nicht!« Die Arkonidin sah sich um. »Du weißt genau, dass er uns beobachtet! Wir sind wie Tiere für ihn!«
    Megh-Takarr züngelte verärgert. Langsam sollte sich das Weibchen daran gewöhnt haben.
    »Kesindra ...« Dehvon wollte sie umarmen, sie stieß gegen seine Brust.
    »Wir müssen es beenden«, flüsterte sie. »Ich will nicht sein Unterhaltungsprogramm sein.«
    Megh-Takarr legte die Unterarme auf dem Bauch über der Uniform ab. Das Weißhaar sollte nicht reden; es musste sich endlich seinen Hormonen stellen und Gelegeglück empfangen! Ein Arkonidenschlüpfling – oder hatten sie eine andere Bezeichnung für ihren Nachwuchs? – in seiner Sammlung ... dieser Gedanke beflügelte ihn. Dafür ließen sich die Mediennetze gewinnen. Das stellte das Volk zufrieden, und das wiederum war gut für seine sichere Stellung als Despot. Dehvon senkte den Kopf. »Kannst du nicht einfach vergessen, wo wir sind? Nur eine einzige Tonta?«
    »Nein, niemals.« Sie stand auf und ließ den Arkoniden sitzen. Und da war er wieder, der Stolz in ihrem Blick, der zu dieser Art gehörte wie ihre weiche Haut und die Brustplatte über dem einhöfigen Herzen. Der Akt und der Arkonidenschlüpfling waren aufgrund ihrer Launenhaftigkeit gestrichen.
    Unzufrieden schaltete Megh-Takarr die Holoprojektion aus. Hoffentlich kam Arinar bald zu Sinnen. Wenn sein ganzes Warten vergebens gewesen war, würde er sie – die Nummer hundertzwei – gegen ein anderes Exemplar ersetzen.

10.
    Im Hort der Weisen:
    Erste Einblicke
     
    Eric Manoli litt unter heftiger Atemnot. Kein einziges Sauerstoffmolekül schien den Weg in sein Blut finden zu können. Dunkle Sterne blitzten vor seinen Augen, und tausend Nadeln bohrten sich in sein Fleisch.
    Es war grauenhaft.
    Ein Teil seiner Hände war taub, und das war der gute Teil. Der Rest ... brannte. Manoli wünschte, er könne sie löschen. Die Haut hing in Fetzen. Blut rann über die Finger. Zwischen Daumen und Handinnenfläche hing ein fahler Lappen aus seinem Fleisch.
    Wie hatte er nur bis zuletzt sein Körpergewicht zu tragen vermocht? Und war dieses bleiche, abgewetzte Ding inmitten von all dem Blut sein Fingernagel? Wenn er es nur sah, wurde ihm übel, also tat er das einzig Vernünftige: Er wandte den Blick ab.
    »Du hast mich überrascht, Erikk-Mahnoli«, sagte Kalmukh. »Bei deinen Begleitern war ich guter Dinge, dass sie hier oben ankommen. In deinem Fall nicht.«
    »So kann man sich täuschen«, stieß Manoli zwischen zusammengepressten Lippen hervor. Nicht schreien ... nur nicht schreien! Er war Arzt, und das war gut und schlecht zugleich. Gut, weil er sich selbst wenigstens notdürftig versorgen konnte, sobald sich die Gelegenheit bot. Schlecht, weil er wusste, wie übel seine Hände aussahen.
    Kalmukh war nur mäßig erschöpft. Khatleen-Tarr und Gihl-Khuan standen schweigend und ließen den Blick schweifen. Von Thersa-Khrur war

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